Kap. 11.4.2 Sparen beim Strom-Verbrauch
Energiekosten steigen immer weiter. Hier etwas einzusparen ist oft gar nicht so leicht. Beim Stromverbrauch kann aber nun wirklich jeder etwas tun!
Auch hier empfiehlt es sich natürlich, sich erst einmal die großen Stromfresser vorzunehmen. Wer nicht weiß, wo diese zu suchen sind, kann sich für ein paar Euro ein Energiemessgerät kaufen (kann man teilweise sogar leihen) und die Verbrauchswerte seiner Geräte selber messen.
Auf diese Art und Weise kann man z.B. uralte Kühlschränke und Waschmaschinen identifizieren, die womöglich Unsummen an Strom verbrauchen. Hier kann sich ein Austausch gegen ein modernes Gerät teilweise schon nach kurzer Zeit lohnen.
Manches schlummert aber auch eher im Verborgenen. Und hat selbst mich, als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik, der es eigentlich hätte wissen müssen, überrascht.
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Da war zunächst mein Deckenstrahler, neben meinem Stammplatz auf dem Sofa sorgte er schon seit Jahren für ein angenehmes Licht. Und über die Halogen-Röhre mit 500 Watt habe ich mir keine Gedanken gemacht. Bis ich dann mal nachgerechnet habe:
In Wintertagen war der Strahler schon des Morgens beim Frühstück und zum Lesen der Zeitung für ca. 1 Std. eingeschaltet. Nachmittags ab 17:00 Uhr bis abends bis mindestens 23:00 Uhr, das macht durchschnittlich ca. 7 Std. am Tag.
In den helleren Monaten waren es dann vielleicht nur 3 Stunden am Tag und im Sommer dann vielleicht nur noch 1 Std. Wenn wir nun für jede Jahreszeit einmal ¼ Jahr annehmen, also ca. 90 Tage, ergibt sich folgende Nutzdauer:
90*7h (Winter) + 180*3h (Frühling/Herbst) + 90*1h (Sommer)
In der Summe also: 630h + 540h + 90h = 1260 Std.
In den 1260 Std. verbraucht eine 500 Watt Halogen-Röhre eine Energie von 1260 Std * 0,5 KW = 640 KWh. Bei einem durchschnittlichen Preis für die KWh von 25 Cent ergeben sich damit also Kosten in Höhe von 160 Euro / Jahr.
160 Euro ! Nur für eine einzige Lichtquelle ! Das ist unglaublich.
Das gehörte SOFORT abgeschafft !
Und das habe ich auch gemacht. Die ganz modernen Techniken (LEDs), die kaum noch Strom verbrauchen, konnten mich aber von der Lichtausbeute her noch nicht wirklich überzeugen, so dass ich erst einmal bei der allseits bekannten Energiesparlampe geblieben bin.
Diese hat aber jetzt nur noch 55 Watt und verbraucht nur noch ungefähr 1/10 der alten Lösung.
Es ist auch ein wenig dunkler als früher. Aber ich bin zufrieden. Und mal eben 140 Euro gespart und die Umwelt entlastet. Aktueller Nachtrag: Inzwischen habe ich die meisten Leuchtkörper auf LEDs umgestellt. Sind immer noch ein bisschen teuer – aber es ist der richtige Weg!
Ein anderes Beispiel: Eine Außenbeleuchtung, die mit ihren 60 Watt bei uns im Winter oft Tag und Nacht gebrannt hat, weil sie einfach vergessen wurde, in den wenigen hellen Stunden auszuschalten. Ich habe immer gedacht, eine 60 Watt Birne verbraucht nur ein paar Cent, da lohnt sich das Rechnen gar nicht.
Aber machen wir es einfach mal: Nehmen wir einmal an, die Beleuchtung ist im dunkleren halben Jahr für 16 Std. in Betrieb, in der helleren Hälfte nur des Nachts für 8 Std., macht im Durchschnitt also 12 Std./Tag.
An 365 Tagen kommen damit 365*12*0,06 KWh zusammen.
Also 262,8 KWh oder knapp 66 Euro.
Im ersten Schritt eine Energiesparbirne mit 11 Watt eingesetzt und im zweiten Schritt einen Sensor eingebaut, der das Licht nur dann einschaltet, wenn es benötigt wird, reduziert die Kosten auf fast Null.
Wie die Beispiele zeigen, ist einfach auch ein bisschen Nachdenken und Kreativität (zur Not Nachrechnen) gefragt, um die gröbsten Fehler auszumerzen. Nicht immer sind die offensichtlichen Großverbraucher wie E-Herd, Wäsche-Trockner o.ä. die wirklichen Übeltäter. Oft ist die Dauer des Einsatzes entscheidend. Geräte, die ständig laufen, sollte man dringend überprüfen.
Ein oft übersehenes Beispiel ist auch die Umwälzpumpe von alten Heizungsanlagen. Diese laufen oft das ganze Jahr über, 24 Std. am Tag, Sommer wie Winter. Und das mit 60, 100 oder 120 Watt. Das muss wirklich nicht sein. Bitte einmal überprüfen (lassen).
Beinahe noch einfacher, aber ähnlich effektiv kann es sein, den Strom-Anbieter zu wechseln. Darüber mehr im nächsten Beitrag.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Lol! Der Deckenstrahler im Wohnzimmer scheint generell unterschätzt zu werden. Auch von E-Technikern :-). Hatte diesbezüglich das gleiche Erweckungserlebnis. Wer rechnet auch mit 500 Watt?! Vor allem hat auch das Dimmen den Stromverbrauch nur minimal reduziert. Ich hab das Leuchtmittel getauscht. Hat die Kosten auch mal eben gefünftelt. Standby von nahezu ungenutzten Geräten war bei mir auch noch ein Thema. Wie du richtig schreibst, ist manchmal auch die pure Zeit der entscheidende Faktor und nicht nur die elektrische Leistung.
Da bin ich ja froh, dass ich nicht so ganz alleine da stehe. Und dass ich nicht das einzige „Dummerchen“ bin, dem erst spät ein Licht aufgegangen ist…
Schön ist es natürlich, wenn man einfach nur das Leuchtmittel tauschen kann. Das ging bei mir aufgrund der Bauform nicht. So dauert es nun etwas länger, bis sich die Neuanschaffung amortisiert hat.
Gruß, Der Privatier
Ich hätte vermutet, daß die größten „Stromfresser“ nicht im Bereich „Licht“ sondern bei „Wärme“ zu suchen sind.
Allerdings ist 500W für eine Lichtquelle auch mal ’ne Hausnummer 😉 und wenn ein Lämpchen die ganze Zeit leuchtet kommt natürlich auch was zusammen.
Ist schon richtig: Die Stromfresser sind eher im Bereich „Wärme“ zu suchen.
Ein Freund von mir hat eine elektrisch beheizte Sauna, die er ca. 2-3mal die Woche benutzt. Ich glaube mit 6 oder 8 KW. Der hat eine Stromrechnung, da wird man blass…
Gruß, Der Privatier
Ein 500Watt Halogen Strahler ist eindeutig dem Bereich ‚Wärme‘ zuzuordnen 😉
Was man nicht außer Acht lassen sollte, sind die Verbraucher, die permanent Strom (also 24/7)ziehen! Hier gilt die einfache Faustformel: 1Watt permanent entspricht EUR 2/Jahr. Wenn ich mich bei mir so umschaue, habe ich über 30 Geräte die am Stromnetzen hängen und permanent Strom ziehen.
In der Summe kommt da ein ganz schöner Betrag zusammen…
Bei Neuanschaffungen (z.B. bei einem NAS System)fällt mittlerweile mein erster Blick immer auf die Leistungsaufnahme im Standby. Hier kommen dann schnell Unterschiede von EUR20-30/Jahr zusammen. Das sind bei dem beispielhaften NAS System über die Lebensdauer gesehen mehr als die Anschaffungskosten!
Viele Grüße
Holger
„Ein 500Watt Halogen Strahler ist eindeutig dem Bereich ‘Wärme’ zuzuordnen.“
Stimmt! Und damit geht ja dann eigentlich überhaupt keine Energie verloren. Schließlich heizt er ja die Wohnung…
Und wer kann schon sagen, dass er eine Heizung hat, die auch noch leuchtet?
Okay – die Kaminofen-Betreiber vielleicht. Aber da habe ich immer eher den Eindruck: Macht nicht richtig warm und macht schon gar nicht richtig hell.
Aber der Hinweis auf die Dauer-Strom Verbraucher ist natürlich sehr richtig. Ist zwar nicht immer die Riesensumme, die man sparen kann, aber der zugrunde liegende Verbrauch ist oftmals einfach komplett unnötig. Und damit einfach ärgerlich!
Gruß, Der Privatier
Hi,
wir haben vor etwas mehr wie einem Jahr konsequent auf LED Beleuchtung umgerüstet. Zumindest jene Lampen, welche oft in Benutzung sind. Dazu haben wir nith etwa die teueren LED´s aus dem Baumarkt o.Ä. verwendet, sonder haben vie 123 bei diversen Händlern (teilweise auch Honkong) geordert. Nur mal als Vergleich. Im Baumarkt kostet ne Osram 5W LED gut und gerne 9€. Die Birne via 123 geordert kostet ca. 2,50€ (ok steht halt kein Osram drauf). Also, die komplettumrüstung unserers Hauses hat ca. 130€ gekostet. Als vor ein paar Tagen die Stromabrechnung kam, haben wir ca. 200€ weniger Strom gehabt. Also schon nach weniger als 1 Jahr hatten wir die Kosten wieder draußen. Bei den LED´s aber unbedingt auf die Farbtemperatur achten. 2700K ist Warmweiss. Die meisten werden allerdings mit 2800K(elvin) angeboten. Das ist OK. Sobald es aber über 2900K geht sollte man lieber die Finger davon lassen. Und als ganz grobe Faustregel gelten: 3WLED=ca. 30W normal, 5W LED= 40-50W normal 7W LED = 60-70W normal . Desweiteren, da die meisten E27/E14 LED Birnen an der Unterseiten die Elektronik sitzen haben, undbedingt auf den Abstralwinkel achten, sonst kann es bei Deckenlampen ganz schnell passieren, dass manche Winkel im Raum nicht mehr richtig ausgeleuchtet werden.
So viel mal in der Kürze zur LED „Funzel“ 🙂
Das Nächste Projekt in Sachen Strom was oftmal verkannt wird sind so profane Dinge wie der TV oder auch der Kühlschrank.
Trotz LED Technik gibt es bei den TV´s riesen Unterschiede. Im Groben kann man sagen, dass LED das sparsamste ist. Von Röhrengeräten oder gar PlasmaTV´s sollte man die aus Stromsparsicht die Finger davon lassen. Gerade Plasma wird abunzu noch von den großen Abietern mal noch zum Schnäppchenpreis angeboten. Z.b. 40 Zoll Plasma erst vor kurzem in der Werbung für schlappe 399€. Allerdings hat das Teil einen Stromverbrauch von 160W/h. Ein LED in der gelich größenkategorie bekommt an für um die 100€ mehr, dafür braucht das Teil aber auch gerade mal 70W/h. Jeder kann sich hier selber ausrechnen, was da im Jahr bei durchschnittlich 2 Std. am Tag zusammenkommt.
So und nun eben noch der Kühlschrank.
Hier sollte man sich selbst erst mal die Frage stellen, ob es ein Kühlschrank mit integriertem minigefrierfach sein muss. Mal ehrlich, was kann man in dem Teil schon unterbringen. Ne Pizza und ein paar Eisswürfel, dann ist das Teil meeist schon voll. Aber genau dieses Gefrierfach zeiht strom ohne Ende. Mein Rat, lieber einen normalen a++ Kühlschrank (a+++ braucht nur unwesentlich weniger wie a++, und bis sich das Teil amotisiert braucht es meißt 8-10Jahre gegenüber a++!) ohne Gefrierfach, und das Geld welches man gegenüber dem a+++ spart in einen Gefrierschrank investieren, welchen man bei Bedarf ein/ausschalten kann. Nur mal ein Beispiel. Unser alter Kühlschrank mit Gefrierfach hat sage und schreibe 1000kw im Jahr gezogen !!!! Ein neuer A++ hat uns in der Anschaffung 319€ gekosten. Der neue brauch gerade mal 240KW Jahr. Also rund 750KW Jahr weniger was bei 21cent ca. 160€ Ersparnis bedeutet. Sprich nach 2 Jahren hat sich das Teil amortisiert. Da wir im Keller noch einen seperaten Gefrierschrank haben waren wir a nicht auf das Minigefrierfach angewiesen, und b. wir brauchen hier nichx sepaerates anschaffen.
Also, wie man sieht, es gibt im Haushalt schon einiges zu sparen, ohne dass man sich einschränken muss. Bevor man anfängt irgendwelche heimlichen Verbraucher in Form von Stekernetzteilen, Bereitschaftsanzeigen etc. zu suchen, kann man mit obigem sozusagen genaz schön effektiv sparen.
Achso, ganz am Schluss noch. Schaut euch mal euer Staubsauger an. Die meißten Dinger saugen jenseits der 2000W Grenze !!! Nur als Tipp, mehr Watt heißt nicht unbedingt bessere Saugleistung. WIr haben uns vor einiger Zeit einen 600W Markensauger (war im Sonderangebot von 350€ auf weniger als die Hälfte reduziert) zugelegt. Vorher hatten wir mit 2400W gesaugt, und nun mit 600W. Das Täglich ( wegen unseren Hunden) ca. 1 Std. Und nun kann wieder jeder selber rechnen.
So nun mach ich aber schluss…. ist doch mehr geworden wie eigentlich gewollt. Hoffe ich habe die Privatier und deinen Lesern ein paar NAregungen geben können.
VG Ralf
Hallo Ralf,
vielen Dank für Deinen ausführlichen und informativen Kommentar!
Für mich der wichtigste Satz: „Es gibt…einiges zu sparen, ohne dass man sich einschränken muss.“ Genau DAS ist der Punkt!
Gruß, Der Privatier
Hallo,
zur Aussage
„Hier kann sich ein Austausch gegen ein modernes Gerät teilweise schon nach kurzer Zeit lohnen.“
bezogen auf Waschmaschinen und Kühlschränke ist zu sagen, dass es sich oft nicht so schnell rechnet wie man denkt, selbst bei ganz extrem alten Geräten. Einfach aufgrund der Neubeschaffungskosten. Hier kann man z.B. Einsparpotentiale sehen (energiesparshop.wsw-online.de – nicht mehr verfügbar) oft sind es bei einem Kühlschrank gerade mal um die 50 Euro pro Jahr Ersparnis.
Schöne Grüße
Schon richtig: Einfach mal irgendein Gerät auszutauschen, ohne vorher nachzudenken, ist sicher nicht sinnvoll. Aber dass es gerade beim Kühlschrank (dein Beispiel) sich trotzdem rechnen kann, zeigt ja der Kommentar von Ralf ein wenig weiter oben.
Ich selber habe übrigens gerade in den letzten Wochen noch ein paar kleine Halogen-Lämpchen (35W, lohnt sich eigentlich nicht?!) gegen LEDs aus dem Aldi (2W) ausgetauscht. Die Lampe hat davon 5 Stk. und die „brennen“ bei uns oftmals viele Stunden am Tag. Auch wenn die Leds immer noch recht teuer sind, haben wir die Anschaffungskosten bereits nach ca. einem Jahr wieder raus.
Gruß, Der Privatier