Kap. 2.3: Modellsuche
Die grundsätzlichen Ideen zur Altersteilzeit waren mir nun also bekannt. Jetzt galt es, die für mein Unternehmen geltende Betriebsvereinbarung zu studieren.
Erster Eindruck: 50 Prozent arbeiten und dafür 85 Prozent Gehalt bekommen? Ein guter Deal ! Das gefällt mir. Das mache ich.
Aber welches Modell sollte ich nehmen? Unsere Betriebsvereinbarung hatte gleich eine ganze Palette von unterschiedlichen Laufzeiten mit verschiedenen Beschäftigungszeiten zu bieten.
Da war zunächst einmal tatsächlich ein Modell mit dem Ursprungsgedanken des gleitenden Übergangs in den Ruhestand. Danach würde dann im ersten Drittel der Altersteilzeit (ATZ) die Beschäftigung zu 75% erfolgen, im zweiten Drittel zu 50% und im letzten Drittel zu 25%.
Eigentlich keine schlechte Idee. Ich würde also damit beginnen, meine Arbeitszeit auf 75% zu reduzieren. Aber was hieße das konkret? Einmal im Monat jeweils eine Woche zu Hause bleiben? Wohl eher nicht. In meinem Beruf und Tätigkeitsfeld war schon jeder normaler Urlaub eine Herausforderung an alle Beteiligten, aber eine immer wieder kehrende Abwesenheit von einer Woche? Undenkbar!
Also vielleicht eher jede Woche einen Tag (oder auch mal zwei) frei machen? Das wäre schon eher denkbar und hätte sich wohl auch im Berufsalltag verwirklichen lassen. Und auch für mich ganz gut vorstellbar. Einen Tag frei in der Woche – keine schlechte Vorstellung.
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Für das erste Drittel gefiel mir dieses Modells also schon ganz gut. Aber wie würde es weiter gehen? Anschließend in der 2. Phase nur noch 2 bis 3 Tage in der Woche ins Büro? Und in der letzten Phase etwa nur noch 1 bis 2 pro Woche ? Was sollte ich dann an diesen Tagen noch machen im Büro? Eine sinnvolle Tätigkeit im Rahmen meines bisherigen Jobs konnte ich mir unter diesen Voraussetzungen beim besten Willen nicht vorstellen.
Und – was noch viel wichtiger war: Nach diesem Modell würde ich keine Woche früher aus meinem Job ausscheiden, als normal! Ich müsste bis zum Ende zu meiner Firma fahren.
Nein. Das war nicht Sinn der Sache. So schön das Modell für das erste Drittel aussah, insgesamt betrachtet machte es keinen Sinn für mich.
Also doch eher das Blockmodell, welches auf dem Prinzip aufbaut: In der ersten Hälfte weiter in Vollzeit beschäftigt, danach in der zweiten Hälfte komplett zu Hause bleiben. Einfach zu verstehen und genau so einfach umzusetzen. Das musste es sein!
Die einzige Frage, die es jetzt noch zu klären gab, war die Frage des Zeitraums. Über wie viele Jahre sollte sich das Ganze erstrecken? Die Betriebsvereinbarung meiner Firma sah als kleinsten Zeitraum 2 Jahre (ein Jahr aktiv, ein Jahr passiv) und einen größten von insgesamt 6 Jahren (2mal 3 Jahre) vor.
Für mich hätte das bedeutet, wenn ich mit 63 in Rente gehen wollte, hätte ich bei der kürzesten Variante noch bis 62 normal weiter arbeiten müssen, dann von 62 bis 63 Jahren die passive Altersteilzeit genießen können, um dann mit 63 in Rente zu gehen.
Besser als nichts, aber dann doch lieber die längere Variante.
Die hätte für mich bedeutet, von 57 bis 60 im aktiven Teil der Altersteilzeit wie bisher zu arbeiten, dann von 60 bis 63 bereits im Vorruhestand zu sein, dann wie gehabt Rente mit 63 Jahren.
Zum Zeitpunkt meiner Überlegungen war ich 56 Jahre und eine Zeitspanne von 3-4 Jahren bis zum Ende meiner aktiven Zeit erschien mir überschaubar und attraktiv.
Damit war die Wunsch-Option (2 mal 3 Jahre) erst einmal gefunden.
Nun galt es aber erst einmal zu prüfen, ob es Probleme mit der Altersteilzeit geben könnte (im nächsten Beitrag).
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