Kap. 2.6: Mitarbeiter-Gespräch – Ziel erreicht
Kap. 2.6.3: Mitarbeiter-Gespräch – Ziel erreicht
Tja – da hatte mein Chef mich doch wirklich überrascht: „Ob ich lieber sofort mit einer Abfindung gehen wolle?“
Nicht, dass das Thema völlig neu für mich gewesen wäre. Im Gegenteil ! Wie oft hatte ich mir schon ausgerechnet, insbesondere bei den nicht seltenen Umstrukturierungen in der Vergangenheit, ob eine Abfindung für mich reichen würde.
Halb im Scherz hatte ich dann, wenn wieder einmal ein paar Kollegen mit einer Abfindung die Firma verließen, hin und wieder gesagt: „Warum fragt mich eigentlich niemand?“
Oder wenn in der Zeitung von aus meiner Sicht recht großzügigen Abfindungsregelungen bei großen Unternehmen wie Opel oder Telekom berichtet wurde, hatte ich nicht selten den Taschenrechner in der Hand und habe gerechnet: Was müsste ich haben, damit es reicht? Schließlich muss man ja vorbereitet sein, wenn jemals die Frage kommen sollte!
Und nun war sie da, die Frage. Und ich war nicht vorbereitet.
Zumindest nicht bis ins Detail. Im Inneren meldete sich eine Stimme, die ganz laut „Hurra – ja natürlich will ich das“ rief. Aber hier galt es natürlich erst einmal kühlen Kopf zu bewahren und möglichst nicht zu viel nach außen dringen zu lassen.
Also habe ich erst mal prinzipielles Interesse signalisiert, vorausgesetzt die näheren Details (insbesondere die Höhe der Abfindung) würden nicht dagegen sprechen.
=> Vorschlag für einen Finanzplan (1/3)
Mit: Tabellen-Kalkulation, Folgejahre, Grafik
An dieser Stelle hat nun auch mein Chef seine Beweggründe erläutert und erklärt, dass die finanzielle Situation unserer Abteilung zwar bis Ende des Jahres gesichert sei, es aber bereits zu Beginn des Jahres seitens der Geschäftsleitung Überlegungen gegeben hätte, sich von ein oder besser zwei Mitarbeitern zu trennen.
Dies hätte nur unter größten Anstrengungen und Klimmzügen seinerseits verhindert werden können und hätte ihm schon manche schlaflose Nacht bereitet. Und wenn auch die Situation inzwischen zumindest für das laufende Jahr geklärt sei, so wäre es ihm nicht unrecht, durch die Reduzierung der Mannschaft einen weiteren Spielraum zu sehen.
Aha – also daher wehte der Wind! Nun gut – auch das war mir nicht so ganz verborgen geblieben. Nur leider ist es für einen Mitarbeiter nicht immer ganz so einfach, die Zeichen zu deuten. Zumal gleichzeitig Arbeit ohne Ende vorhanden war und es schon mit der bestehenden Mannschaft schwierig war, die anstehenden Aufgaben qualitativ und termingetreu zu bewerkstelligen.
Widersprüchliche Zeichen also, die mir aber jetzt völlig egal sein konnten. Der Chef – oder noch besser – die nächste Ebene oder gar die Geschäftsleitung wollte einen Mitarbeiter los werden. Das würden sie sich was kosten lassen (müssen)!
Mit 56 Jahren und seit ca. 24 Jahren in der Firma sollte sich eine Abfindung schon lohnen…
Aber erst einmal zurück zum Gespräch !
Über weitere Details einer eventuellen Regelung in dieser Richtung war natürlich das Mitarbeiter Gespräch nicht mehr der richtige Rahmen. Und so vereinbarten wir, dass beide Seiten (mein Chef und ich) zunächst einmal die möglichen Randbedingungen klären sollten und wir dann zu gegebener Zeit das weitere Vorgehen besprechen würden.
Im Anschluss haben wir dann der Form halber das Mitarbeiter Gespräch noch zu einem Ende geführt, wobei mir der Inhalt so ziemlich gleichgültig war.
Jetzt war es wirklich ernst! Es war soweit. Nur noch ein paar Details zu klären. Unvorstellbar.
In den nächsten Beiträgen wird es daher um diese Details gehen, zu finden im Aufhebungsvertrag.
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