Top oder Flop – Folge 18: Aktien-Anleihe auf RAW
In der letzten Folge von „Top oder Flop“ hatte ich ja von leider immer wieder festzustellenden fehlerhaften Angaben in Börsen-Portalen im Internet berichtet. In diesem Zusammenhang habe ich aber auch darauf hingewiesen, dass nun bitte keiner die falsche Schlussfolgerung ziehen möge, dass Zertifikate, Aktienanleihen und ähnliches „Zeug“ ohnehin besser zu meiden seien.
Und ich hatte ein aktuelles, positives Beispiel versprochen. Und damit es auch wirklich noch einigermaßen aktuell ist, will ich das Versprechen heute direkt einlösen:
Es geht um eine Aktienanleihe auf RAW (Börsenkürzel für die Raiffeisen International Bank, Österreich).
=> Teilerlass der Kirchensteuer beantragen
Mit: Vorgehensweise und Fallstricke
Zunächst vorab noch einmal kurz das Prinzip einer Aktienanleihe (Wikipedia):
Das wichtigste Merkmal einer Aktienanleihe ist, dass der Emittent am Ende der Laufzeit das Recht hat, entweder den Nominalbetrag zu 100 % zurückzuzahlen oder eine bestimmte Anzahl an (vorher festgelegten) Aktien zu liefern. Zusätzlich erhält der Anleger während der Laufzeit eine oder mehrere Kuponzahlungen. Der Kupon ist in der Regel deutlich höher als bei einer herkömmlichen Anleihe.
Gekauft habe ich Anfang Ende März 2015 also eine Aktienanleihe (CR6DTZ) auf die Raiffeisenbank International Österreich. Der Kurs der Aktie lag zu diesem Zeitpunkt ungefähr bei 11,40 Euro. Der Ausübungspreis der Aktienanleihe, der nicht unterschritten werden durfte, bei 6,90 Euro. Ein recht komfortabler Sicherheitsabstand also. Dazu ein Kupon von 11,5% p.a. und eine Laufzeit bis Mitte Jan. 2016. Aus meiner Sicht ein nicht allzu großes Risiko bei einer beträchtlichen Chance auf einen recht ordentlichen Zinsertrag.
Gekauft habe ich also wie folgt:
Und es war auch durchaus meine Absicht, die Aktienanleihe bis zum Schluss zu halten und den Zinsertrag für die gesamte Laufzeit (ca. 10 Monate, also fast 10%) einzukassieren.
Aber es ist anders gekommen. Der Kurs der Raiffeisenbank stieg an und mit ihm der Kurs der Aktienanleihe. Bereits weniger als einen Monat später (nach ca. 3-4 Wochen) war der Kurs der Aktienanleihe vom Kaufkurs zu 101,7% auf 107,2% gestiegen.
An der Stelle habe ich kurz die Rechnung aufgemacht: Was bekomme ich, wenn ich jetzt verkaufe? Und was habe ich noch zu erwarten, wenn ich abwarte?
Am 20.April bei einem Kurs von 107,2% konnte ich bereits ca. 2,8% Stückzinsen einnehmen. Macht zusammen ungefähr: 110% vom Nominalwert. Am Ende der Laufzeit hingegen hätte ich 100% zurückbekommen zzgl. des ganzen Kupons von 11,5%, also 111,5%. Eine Differenz von nur ca. 1,5%. Für 9 Monate abwarten und 9 Monate Risiko.
Damit war die Entscheidung gefallen: Verkauf. Sofort. Und dann sah die Abrechnung so aus:
Kleine Anmerkung: Ich habe in den beiden Abrechnungen die Steuerdaten und Kosten ausgeblendet. Die Kosten waren ohnehin nicht wirklich entscheidend, die Steuern natürlich schon. Waren aber in diesem Fall etwas verwirrend und undurchsichtig wg. Verrechnung mit Verlusttöpfen usw..
Festzuhalten bleiben aus den obigen beiden Abrechnungen in jedem Fall folgende Daten:
Kauf am 27.03.2015 zu: 30.516 € + 633,20 € = 31.149,20 €
Verkauf am 20.04.2015 zu: 32.196 € + 841,23 € = 33.037,23 €
Gewinn (Brutto): 1.888,03 € oder 6,3%. Und das in weniger als 4 Wochen. Wer das aufs Jahr umrechnen möchte, kann das gerne einmal machen.
Ich würde mir jedenfalls wünschen, solche Gelegenheiten jeden Monat zu finden und realisieren zu können. Für mich war das eindeutig mal wieder TOP.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Peter , ich sehe schon , Du hast dort mal den richtigen riecher gehabt . Aber denk auch immer daran , wenn Du dieses zu oft machst , kann Deine Rechnung auf Deine Lebensplanung garnicht mehr aufgehen ( HAHAHAHA ). Du willst doch auch noch Geld VERBRAUCHEN !!! . Übrigens kann ich jetzt nach den lesen der Kommentare beim Stückzinstrick auch Deine Meinung über die vermittlung von Bildung doch wieder besser verstehen . So einfach kann dann doch das Leben als Privatier sein . Dir Peter alles Gute in der Vorweihnachtszeit , und es ist ja jetzt auch die Zeit wo man sich gerade als Privatier noch so einige Gedanken zum Jahresabschluss machen muss . Was kommt wo , wann , wiehin und mit welchen Folgen . Dir viel Spaß dabei .
Danke Det! Auch für die Dich eine hoffentlich entspannte Adventszeit.
Bei mir ist es in der Tat gerade ein wenig hektisch, weil ich die letzten Dinge für den „Jahresabschluss“ noch unter Dach und Fach bringen muss. Wenn mal wieder etwas Luft ist, berichte ich vielleicht mal darüber.
Gruß, Der Privatier
Hallo Herr Privatier,
Haben Sie Aktuelle Anleihe Empfehlungen?
MfG,
Entrepreneur2Privatier
Mir ging es mit dem obigen Beitrag weniger um den Hinweis auf ein konkretes Wertpapier, sondern ich wollte ein wenig die Aufmerksamkeit auf Aktienanleihen wecken.
Diese halte ich inzwischen, nachdem wieder etwas mehr Bewegung in die Aktienmärkte gekommen ist, für weiterhin interessant. Eine konkrete „Empfehlung“ für ein bestimmtes Papier möchte ich da aber nicht abgeben. Dazu sind die Varianten viel zu vielfältig und da sollte sich jeder für seine Vorstellungen etwas Passendes selber aussuchen. Entsprechende Suchfunktionen gibt es in den gängigen Finanzportalen.
Gruß, Der Privatier
Hallo Herr Privatier,
Könnten Sie ggf links zu den Portalen teilen die
Sie nutzen – ggf auch ein paat Beispiele an Anliehen
In den Sie investiert sind mit der Jeweiligen Motivation – so wie im Crowdfunding Bereich wäre hipfreich.
BG,
Entrepreneur2Privatier
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass es im Beitrag oben um Aktien-Anleihen geht! Es irritiert ein wenig, wenn Sie hier immer nach „Anleihen“ fragen…
Aktien-Anleihen sind keine Anleihen. Auch wenn man es vermuten könnte und der Name das nahelegt.
Wenn Sie trotzdem nach Aktien-Anleihen suchen möchten, kann ich hier einmal (relativ willkürlich) drei Portale nennen, die ich selber auch nutze:
* Ariva
* Comdirect
* Finanztreff
Hier können Sie nach Ihren eigenen Vorstellungen über das Underlying, Laufzeit, Kupon, Sicherheitsabstand usw. geeignete Produkte finden. Ich selber habe momentan keine Aktienanleihen im Depot, es könnte aber gut sein, dass sich das noch in diesem Jahr ändert. Ich müsste dann auch erst einmal wieder recherchieren.
Gruß, Der Privatier
P.S.: Ich nehme aber die Fragen hier als Anregung auf, vielleicht einmal einen Beitrag über Aktienanleihen zu schreiben. Mal sehen…
Hallo Herr Privatier,
Vielen Dank für ihre Antwort – Das bedeutet das die Anleihen z.B Heidelberger Druck etc die in Ihrem Portfolio war In der Kategorie der Aktien Anleihen gehören? Denn darauf hatte sich meine Frage abgezielt – “Heute möchte ich dann aber doch noch mal zu den ganz „normalen“ Anleihen zurückkehren. ..”
Ich habe aber wohl an der falschen Stelle gepostet – Aus diesem Grund ist die Verwirrung verständlich – Hat sich ihr Anleihen Potrfolio hier wesentlich geändert ggf mit weniger Mittelständler?
Schönen Sonntag und Beste Grüße,
Entrepreneur2Privatier
Evt. hilft “ Bondboard “ für “ Anleihen “ ohne Aktien weiter ,
dort etwas passendes zu finden . Z.B. über den “ Anleihenfinder “ .
LG Det
„Heidelberger Druck“ war (soweit ich mich erinnern kann) eine ganz normale Anleihe.
Ich möchte aber darum bitten, Fragen und Kommentare zu speziellen Wertpapieren oder auch allgemein zu Anleihen dort zu posten, wo sie thematisch hin gehören.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass andere Leser hier denselben Fehler begehen und Aktien-Anleihen und Anleihen als gleichartig ansehen.
Ich möchte daher hier nicht weiter auf die Fragen eingehen.
Gruß, Der Privatier