Spektakuläre Trendwende ?
Ich möchte die Rubrik „Aktuelles“ auch dazu nutzen, ein paar Fragestellungen aufzugreifen, die mit meiner Privatier-Geschichte im engeren Sinne nicht direkt etwas zu tun haben. So auch heute:
Da habe ich vor ein paar Tagen einen Artikel gelesen mit der Überschrift: „Turnaround-Monat März: Erwartet uns eine spektakuläre Trendwende?“
Im Artikel wird darüber spekuliert, ob der Monat März uns womöglich gravierende Umbrüche an den Aktienmärkten bringen wird. Argumentiert wird dabei mit einigen ähnlichen Vorkommnissen in den vergangenen Jahren. Ja, sogar die alten Römer hätten schon die „Iden des März“ gefürchtet. Und wo wir schon gerade ins Mittelalter zurückblicken, fallen einem auch gleich die Hexen wieder ein. Und – ja: Es ist auch wieder Hexen-Sabbat im März. Am Freitag, den 15.März 2013.
Also – ich halte das alles für Kaffesatz-Leserei (um es mal nett auszudrücken).
Sicher gibt es Monate, die sich bekannter Maßen als „besonders“ erwiesen haben. So ist der Mai gerne ein Monat, nachdem die Kurse ein wenig zu bröckeln beginnen (sell in may and go away). Und auf die Jahresendralley im Dezember oder Januar kann man sich auch schon fast verlassen.
Aber da gibt es auch immer gute Gründe dafür: Nach dem Mai ist ein Großteil der Dividenden wieder angelegt und es folgt der Sommer, wo sich viele Markteilnehmer in den Urlaub begeben und der Handel etwas ausdünnt. Zum Jahresende müssen einige Fonds-Manager noch ihre Performance-Werte frisieren, was den Handel wiederum antreibt.
Und dem September oder dem Oktober sagt man oft Böses nach und wenn man es nur oft genug wiederholt, glauben es so viele, dass das Vorhergesagte tatsächlich eintritt.
=> Mehr ALG durch Steuerklassenwechsel
Mit: Irrglaube Steuerklasse, Vorteil ALG, Termine
Aber jetzt auch noch der März ? Ich glaube hier verwechselt der Autor des Beitrages Korrelation und Kausalität (wird gerne von Journalisten gemacht, um erstaunliche Meldungen zu produzieren, wenn Ihnen nichts mehr einfällt): Nur weil zwei Ereignisse eine gewisse Korrelation (Zusammenhang) zueinander aufweisen, bedeutet das noch lange nicht, dass auch eine Kausalität (Ursache und Wirkung) zwischen beiden besteht.
Ansonsten könnte man mit derselben Argumentation auch behaupten, weil in den letzten Jahren in Deutschland die Anzahl der Klapperstörche wieder zugenommen habe und gleichzeitig die Geburtenrate wieder angestiegen sei, habe man jetzt den Beweis erbracht, dass die Kinder doch vom Storch gebracht werden…
Aber ich will dem Autor nicht Unrecht tun. Immerhin hat er ein Fragezeichen gesetzt.
Er fragt sich (und uns) also, ob eine Trendwende kommen könnte.
Ja – sie könnte kommen. Sie könnte immer kommen. Aber nicht, weil März ist.
Sondern vielleicht eher deshalb, weil wir mit den absoluten Höchstständen im DowJones und dem beinahe-Hoch im DAX vielleicht doch etwas übertrieben haben. Vielleicht wäre da mal eine Korrektur nötig ?
Interessanter als der Hinweis auf dem März wäre vielleicht der Hinweis, dass sich zwar Dow-Jones und Dax nahe ihren Höchstständen befinden, der Euro-Stoxx sich dagegen noch ganz kräftig erholen müsste, wenn er seinen Höchststand wieder erreichen will. Hier besteht also noch deutliches Nachhol-Potential ! Allerdings hat ein Großteil der anderen Euro-Länder auch immer noch ziemliche Probleme. Aber genau da liegt die Chance: Werden die Probleme gelöst, kann es dort wieder aufwärts gehen. Da gibt es noch ordentlich Potential.
Das sehe ich in Deutschland eher nicht so und von daher kann es eigentlich nur schlechter werden.(aber das liegt nicht am März !).
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