Investieren mit Rabatt: Discountzertifikate
Aktien kaufen mit Rabatt?
Mit einem deutlichen Abschlag gegenüber dem aktuellen Börsenkurs?
Das wäre doch eine interessante Idee, oder?
Aber wie sollte das denn gehen?
Nun – genau das werde ich im heutigen Beitrag einmal etwas näher erläutern. Das Thema lautet: Discount-Zertifikate.
Und dazu werde ich heute einmal die grundsätzlichen Prinzipien, sowie die Vorteile und die Nachteile solcher Zertifikate erläutern. Ergänzend dazu wird es ein paar Gedanken über Einsatzmöglichkeiten und Auswahlkriterien geben.
=> Serie: Hinweise zum Dispojahr
Mit: Grundlagen, Durchführung, Vor- und Nachteilen
Discount-Zertifikat: Funktion, Vor- und Nachteile
Mit einem Discount-Zertifikat erhält der Käufer quasi einen Rabatt (Discount) auf den aktuellen Kurs des zugrunde liegenden Basiswertes. Basiswert kann dabei sowohl eine einzelne Aktie, aber auch ein Index oder andere Werte (Währungen, Rohstoffe oder Zinsinstrumente) sein. Der Einfachheit halber soll im Folgenden in erster Linie von Aktien und ggfs. Indizes die Rede sein.
Beispiel: Angenommen eine BASF-Aktie koste momentan ca. 60€. Ein entsprechendes Discount-Zertifikat könnte z.B. nur 53€ kosten: Ein Discount von 7€ oder knapp 12% .
Der Vorteil dieses Discounts liegt auf der Hand: Er wirkt wie ein Sicherheitspuffer gegen Kursverluste. Der Käufer eines Discount-Zertifikats kann also nicht nur bei steigenden Kursen Gewinne erzielen, sondern auch dann, wenn der Kurs des Basiswertes sich seitwärts bewegt oder auch leicht fällt.
Allerdings wird diese vorteilhafte Konstellation dadurch erkauft, dass die maximale Rückzahlung bei einem Discount-Zertifikat auf einen festgelegten Höchstbetrag (Cap) begrenzt ist.
Beispiel: Im obigen Beispiel für ein BASF Discount-Zertifikat könnte der Cap z.B. bei 65€ liegen.
Discount-Zertifikate haben eine begrenzte Laufzeit, die bei Emission oftmals im Bereich von ein bis zwei Jahren liegt. Am Ende dieser Laufzeit entscheidet sich dann, wie die Rückzahlung erfolgt:
- Liegt der Kurs des Basiswertes auf oder oberhalb des Höchstbetrages, so erhält der Inhaber des Discount-Zertifkates den Höchstbetrag ausbezahlt und erzielt damit den maximal möglichen Gewinn.
Im Beispiel: Es werden 65€ zurückgezahlt, was einem Gewinn von 22% entspricht (12€ bezogen auf einen Einsatz von 53€). - Liegt der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit unter dem Höchstbetrag, so erhält der Inhaber des Zertifikats bei Aktien diese in der Regel in sein Depot eingebucht. Bei anderen Basiswerten (aber teilweise auch bei Aktien) erfolgt die Rückzahlung dagegen meist in Form eines Barausgleichs, der dem Wert des Basiswertes entspricht.
Im Beispiel: Die BASF-Aktien sind auf 50€ gefallen. Der Anleger erhält die Aktien (für die er aber nur 53€ bezahlt hat).
Vorteile
Aus diesen beiden Szenarien zum Laufzeitende ergeben sich dann auch gleich die Vorteile eines Discount-Zertifikates:
- Ein Discount-Zertifikat kann bei allen drei möglichen Entwicklungen des Basiswertes einen Gewinn erzielen: Bei steigenden, stagnierenden und (leicht) fallenden Kursen.
- Ein Verlust entsteht erst dann, wenn der Kursrückgang des Basiswertes größer als der ursprüngliche Discount wird. (Im Beispiel: Kurs der BASF-Aktie unterhalb von 53€).
- Der Rabatt stellt damit einen Sicherheitspuffer gegen Kursrückgänge des Basiswertes dar.
- Sollte sich mit einem Discount-Zertifikat ein Verlust ergeben, so wird dieser immer geringer sein als bei einem Direktinvestment.
Nachteile/Risiken
Im Wesentlichen ergeben sich beim Kauf eines Discount-Zertikates folgende Nachteile gegenüber einem Direktivestment:
- Der mögliche Gewinn ist nach oben begrenzt.
- Der Inhaber eines Discount-Zertifikates hat keinen Anspruch auf Zahlung von Dividenden oder Zinsen.
- Anleger, die auch Optionen handeln, können ähnliche Konstruktionen über Optionen oftmals zu besseren Konditionen bekommen.
- Es besteht ein Emittenten-Risiko. Zertifikate sind kein Sondervermögen.
=> Serie: Steuerplanung
Mit: Grundlagen, Zweck und Mittel, Beispiele
Einsatzmöglichkeiten und Auswahlkriterien
Das Schöne an allen Zertifikaten ist, dass sich der Anleger diese ganz nach seinen Vorstellungen aussuchen kann: Von eher vorsichtig bis agressiv. Wobei sich Discount-Zertifkate aufgrund der begrenzten Gewinn-Teilnahme weniger für eine agressive Strategie eignen und eher für einen vorsichtigen und risikobewussten Anleger geeignet sind.
Aber auch innerhalb der Discount-Zertikate bietet sich über die Auswahl des Basiswertes, der Laufzeit und des Caps ein weites Feld an Einsatzmöglichkeiten:
- Wer z.B. sehr vorsichtig ist und nur wenig Risiko eingehen möchte, wählt einen Cap, der weit unterhalb des aktuellen Kurses des Basiswertes liegt (sog. Deep Discount). Zusätzlich kann man dann noch einen Basiswert wählen, der sich erfahrungsgemäß nicht so stark verändert (z.B. einen Index). Auf diese Art und Weise lassen sich ggfs. Renditen von 2%-5% erzielen, die z.B. für einen mittelfristiges Investment (3 Monate bis 2 Jahre) eine gute Alternative zum Tagesgeld darstellen.
- Auf der anderen Seite der Skala könnte man dann einen Cap wählen, der klar über dem aktuellen Kursniveau liegt. In diesen Fällen ist dann der Discount kleiner, dafür winkt aber ein höherer Gewinn. Wenn die Einschätzung der Kurssteigerung eintritt.
- Die ausgewogene Variante liegt dann irgendwo in der Mitte, wenn sich Discount und erzielbare Rendite in etwa die Waage halten. Meist ist dies der Fall, wenn der Cap in etwa in der Höhe des aktuellen Kurses des Basiswertes liegt.
- Das obige Beispiel entspricht daher einer moderat positiven Einstellung.
Am besten „spielt“ man mit den verschiedenen Parametern einmal ein wenig herum, um ein Gefühl für die Möglichkeiten zu bekommen und zu überprüfen, was am besten zu den eigenen Vorstellungen passt. Entsprechende Auswahlmöglichkeiten bieten verschiedene Plattformen an, so z.B. der Zertifikate-Finder von Comdirect. (der Link hat vorausgefüllte Kriterien!)
Übrigens ist BASF nicht gerade ein Ideal-Beispiel für lohnenswerte Discount-Zertifikate. Da gibt es durchaus Beispiele mit deutlich höheren Discounts und Renditen¹! BASF habe ich nur gewählt, weil der Wert allgemein bekannt sein dürfte und er ausserdem in letzter Zeit im Kurs schon etwas gelitten hat. Das richtige Szenario also für leicht fallende bis steigenden Kurse.
Zu beachten wäre dabei noch, dass es unterschiedliche Angaben zu den erzielbaren Renditen gibt: Da werden manchmal einfach „Renditen“ genannt, oder aber auch auf das Jahr bezogen (p.a.), dies sowohl bei Maximalrenditen (bei Erreichen des Caps) als auch bei Seitwärtsrenditen (bei unverändertem Kurs).
Ich denke, das sollte für einen ersten Blick auf Discount-Zertifkate erst einmal reichen. Meiner Meinung nach auf jeden Fall eine Investment-Möglichkeit, die man kennen sollte und dann bei Bedarf auch einsetzen sollte.
¹Anmerkung: Discounts und Renditen hängen u.a. von der Volatilität (Schwankungsintensität) eines Wertes ab. Extreme Werte findet man zurzeit z.B. bei Werten wie Beyond Meat oder Tesla.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Danke für die schöne Zusammenfassung.
Ich benutze aktuell Discountzertifikate, um ein Cash-Secured Put Strategie auszuprobieren ohne dass ich ein Trading-Konto bei einem ausländischen Broker eröffnen zu müssen.
Ich kaufe hierzu in der Regel Discountzertifikate mit einem Cap unterhalb des aktuellen Kurses des Basiswertes (sind quasi Deep-Discount Zertifikate). Ich wähle den Cap so, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit unter den CAP fällt und ich die Aktien eingebucht bekomme. „Droht“ eine Einbuchung, so habe ich die Möglichkeit das Discountzertifikat vor Ablauf zu verkaufen. Aktuell wähle ich meist Laufzeiten von 6-Monaten. Sollte der Kurs nach dem Kaufzeitpunkt stark ansteigen, kann ich mir auch überlegen das Discountzertifikat vorzeitig zu verkaufen, da der maximale Gewinn des Discountzertifikats bereits vorzeitig ausgereizt ist.
Am liebsten sind mir übrigens Discountzertifikate mit Barabwicklung, da ich mir dann über die Einbuchung der Aktien überhaupt keine Sorgen machen muss (dies schein bei US-Aktien meist der Fall zu sein).
Aktuell kaufe ich die Discountzertifikate bei der comdirect über sogenannte 3.90 Euro Trades (gehe davon aus, dass andere Broker auch entsprechende Angebote haben). Das schöne ist, dass ich bei jedem Trade auch eine Kostenübersicht über die Ptroduktkosten erhalte. Die kann ich dann sogar mit den Optionsprämien an z.B. der Eurex vergleichen.
Ingesamt scheinen die (versteckten) Kosten von Discountzertifikaten gar nicht so schlimm zu sein. Hoffe in diesem Zusammenhang, dass es nicht zur Einführung der Transaktionssteuer kommt. Diese würde dann möglicherweise die Kosten deutlich erhöhen, wenn man bedenkt, dass ein Discountzertifikat immer mit dem Kauf der Aktien und dem gleichzeitigen Verkauf einer Call Option hierauf verbunden ist. Hierzu ein Beispiel: Beim Kauf von 5000 Euro Aktien wurden bei 0,3% Transaktionssteuern 15 Euro Steuern anfallen. Diese müsste man dann allerdinges mir den vergleichsweise niedriegen Optionsprämien (oder Discounts) ins Beziehung setzen.
Gruß,
Thomas
Während des Lesens schwirrte mir immer ein Gedanke im Kopf: „Warum nicht gleich Put Optionen verkaufen?“.
So wie ich das verstehe sind diese Discountzertifikate eigentlich nur mit Nachteilen den normalen Optionen gegenüber behaftet, ich kann da nicht wirklich einen Vorteil herauslesen.
Daher mal die Konkrete Frage: Warum sollte man Discountzertifikate benutzen und nicht einfach Put Optionen verkaufen?
Hallo Martin,
Ich habe in meinem Kommentar oben in der Tat geschrieben, dass ich mit dem Kauf von Discountzertifikaten das Schreiben von Put-Optionen (cash-secured Puts) nachbilde.
Wahrscheinlich sind dabei wohl die Gehühren höher als wenn man gleich die Puts verkauft. Insbesondere holt man sich noch ein Emittentenrisiko ins Haus.
Es gibt eigentlich nur folgenden Grund warum ich aktuell noch Discoutzertifikate vorziehe:
Soweit ich weiß, gibt es keinen deutschen Broker, bei dem man bequem und günstig Optionen handeln kann. Bei der comdirect geht das Ordern nur telefonisch und ist mit horrenden Ordergebühren verbunden. Außerdem muss man die Terminfähigkeit nachweisen. Bei anderen deutschen Brokern ist es auch nicht besser. Insgesamt gibt es da keine komfortable Lösung. Man müsste also in jedem Falle ein Konto bei einem ausländischen Broker eröffenen (z.B. Lynx, captrader usw.). Dann muss man sich aber auch selbst um die Abführung der Abgeltungssteuer kümmern.
Ich werde daher zunächst mal die verschiedenen Optionsstrategien mit Hilfe von Discoutzertifikaten durchtesten. Sollte ich feststellen, dass der Optionshandel (bzw. der Handel mit Discoutzertifikaten) mir einen Mehrwert bietet, so werde ich letzlich wohl auch zu einem ausländischen Broker wechseln und dort direkt Optionen handeln. Aktuell bin ich aber noch in der Testphase und immerhin geht der Handel mit Discoutzertifikaten sehr einfach und komfortabel und man braucht auch keinen Nachweis zur Terminfähigkeit.
Gruß,
Thomas
Zunächst einmal ist es richtig, dass ein Discount-Zertifikat im Prinzip eine Stillhalter-Strategie aus dem Optionshandel abbildet: Cash Secured Short Put.
Und natürlich kann jemand, der ohnehin Optionen handelt, denselben Effekt auch mit Optionen erzielen. Er hat sogar noch einige Vorteile (wie ich auch im Beitrag schon kurz angedeutet habe).
Allerdings ist der Optionshandel nicht gerade verbreitet und viele Anleger scheuen die damit verbundenen „Nebenwirkungen“. Das fängt mit fehlenden Kenntnissen an, geht über ein gewisses Misstrauen gegenüber ausländischen Brokern, der Einarbeitung in als unübersichtlich und komplex empfundene Handelsplattformen bis hin zu ungewohnten Denkweisen: „Etwas verkaufen, was ich gar nicht habe?“
Aber selbst wer den Handel mit Optionen nicht scheut, ist mit Optionen nicht zwingend besser gestellt! Ich möchte einmal zwei Punkte herausgreifen:
* Ich empfinde den Handel mit deutschen Werten als extrem „dünn“. Da findet selbst bei einigen DAX-Werten kaum Umsatz statt. Entsprechend sind die Spreads. Wer sich hier für Werte ausserhalb des DAX interessiert, kann einen vernünftigen Handel in der Regel vergessen.
* Unabhängig davon kommt es auch bei liquiden Werten zu unverhältnismässig hohen Kosten, wenn ich mir einen Wert aussuche, der einen niedrigen Aktienkurs hat, z.B. die Dt.Bank. Hier muss ich dann recht viele Optionen bewegen und die Kosten steigen mit der Anzahl der Optionen. Das macht den prinzipiellen Vorteil von Optionen oftmals zunichte.
Gruß, Der Privatier
Ich denke auch, dass Discount-Zertifikate für den Anfänger einen einfacheren Einstieg in grundsätzliche Optionsstrategien wie „cash secured Puts“ und „covered Calls“ bieten, da sie eben genau diese Strategien vorgefertigt abbilden.
Wenn man nur herausfinden will, ob man als Optionsverkäufer wirklich einen „Edge“ hat(siehe häufig zitierte Analogie zur Versicherungbranche bzw. zum Spielcasinobetreiber), reichen Discountzertifikate völlig aus. Stellt man fest, dass man keinen Nutzen aus dem Handel mit Discount-Zertifikaten zieht, dann würden kompliziertere Optionskonstukte wie „Iron Condor“ oder „Straddle“ auch nicht weiterhelfen.
Im Grunde ist man mit Discount-Zertifikaten sogar flexibler, da hier nicht Kontrakte mit exakt 100 Aktien gehandelt werden müssen. So konnte ich sogar kürzlich ein Amazon Discount-Zertifikat kaufen, welches ich mittlerweile mit Gewinn verkaufen konnte. Um ein Amazon-Optionskontrakt zu kaufen hätte ich dagegen über 100000 Euro aufbringen müssen.
Gruß,
Thomas
Richtig, auch der letzte Punkt ist ein weiterer Vorteil der Discount-Zertifikate gegenüber dem direkten Optionhandel.
Aber auch wenn Zertifikate oft sehr grosse Ähnlichkeiten zum Optionshandel zeigen, möchte ich eigentlich hier nicht den Eindruck erwecken, dass man für den Handel und das Verständnis von Discount-Zertifkaten auch nur geringste Kenntnisse von Optionen benötigt. Das ist nicht erforderlich.
Wer die oben aufgeführten recht simplen Regeln verstanden hat, kann die Vorteile solcher Zertifikate ohne Einschränkungen nutzen.
Gruß, Der Privatier
Christian W. Röhl hat mal (ist schon lange her) das Zertifikate-Journal herausgegeben und angemerkt, dass es fast immer besser ist, ein Zerti erst nach einigen Wochen an der Börse zu kaufen statt direkt zu zeichnen. Nach meiner Erfahrung ist da auch was dran. Denn es kann sein, dass am Anfang noch Kosten für Ausgabeaufschlag und Innenprovision verrechnet werden, und zwar nicht gleichmäßig über die gesamte Laufzeit, auch wenn diese Kosten nicht direkt ausgewiesen werden.
Zertifikate mit direkt ausgewiesenem Ausgabeaufschlag sollte man sowieso nicht zeichnen.
Das Zertifikate-Journal gibt es leider in der alten Form nicht mehr (seit Lehmann gelten ja alle Zertifikate als Teufelszeug). Es waren nämlich damals schon ein paar gute Hinweise drin. Die Experten hier, die sich mit Optionen und Optionsscheinen auskennen, die können sich das Auszahlungsprofil von klassischen Discount Zertifikaten oder Aktienanleihen natürlich auch selbst zusammenbasteln, wie im Beitrag oben schon erwähnt. Bei komplexeren Strukturen (z.B mit Barrieren) könnte das aber schwierig oder teuer werden, weil man dann wohl mehrere Optionsscheine mit gleicher Laufzeit kombinieren müsste.
Optionen sind aber nicht mein Ding, und sind Zertis wirklich so viel teurer als Basiswert + Optionen? Weiß nicht. Wo informiert ihr euch über Zertifikate? Ich hole mir manchmal ein paar Anregungen von https://www.zertifikatereport.de/, nehme aber heute nur noch Deep Discounter oder Protect-Aktienanleihen, sozusagen als (nicht ganz vollwertigen, weil korreliert) Ersatz für den risikoarmen Anteil im Depot, also da, wo mal die Staatsanleihen waren. Einige der Protect-Barrieren haben sogar 2008 noch gehalten.
So etwa 3-5% Rendite sollte es aber schon sein. Diese Risiko-Klasse mit Assets zu befüllen, die unkorreliert sind zu Aktien, ist in zinslosen Zeiten ein echtes Problem, denn die Deep Discounter korrelieren natürlich völlig mit dem Aktienmarkt, wenn auch die Vola geringer ist (in der Nähe der Barriere ist die Vola allerdings extrem hoch). Aber es gibt halt nur wenige – vom Aktienmarkt halbwegs unkorrelierte – Alternativen wie high yield bonds oder auch Crowd Investments (wer’s mag).
Mit pauschalen Aussagen bin ich immer etwas vorsichtig. So mag der Tipp, keine Zertifikate direkt bei der Zeichnung zu kaufen vielleicht manchmal richtig sein – manchmal aber eben auch nicht. Ich versuche da lieber, die Konditionen mit bereits existierenden Papieren zu vergleichen (ist nicht immer ganz einfach, aber mir reicht da auch eine grobe Richtung). Und wenn ich dann sehe, dass vergleichbare Papiere z.B. bei einer Aktienanleihe alle klar über pari notieren, so halte ich eine Zeichnung für 100% (ohne Ausgabeaufschlag/Kosten) für durchaus interessant.
Ansonsten nutze ich keine spezielle Informationsquelle für Zertifkate. Aber natürlich nutze ich die auf versch. Seiten angebotenen Such-/Vergleichsmaschinen, wie z.B. die oben im Beitrag erwähnte von Comdirect. Aber hin und wieder auch einmal andere.
Gruß, Der Privatier