Weiterführende Quellen zur intensiven Recherche:
Eine Seite wie „Der Privatier“ kann bei der Vielzahl und Komplexität der hier behandelten Themen unmöglich alle Details behandeln und jeden Individualfall abdecken. Das ist auch gar nicht der Anspruch.
Falls es daher Bedarf für weitere Recherchen gibt, folgen hier nun eine Reihe von empfehlenswerten Links, die bei speziellen Fragestellungen u.U. eine Antwort liefern können:
Gesetze und Rechtsprechung – Allgemein:
- dejure.org Sehr umfangreiches Rechtsinformationssystem mit Gesetzestexten und Urteilen
- nwb Datenbank Mit Gesetzen, Richtlinien, Rechtsprechung. Teilweise kostenpflichtig.
- BFH und BSG Mitteilungen und Entscheidungen von zwei der höchsten Gerichte.
- Haufe.de Ebenfalls sehr umfangreich. Schwerpunkt auf erläuternden Beiträgen. Teilweise nicht leicht zu verstehen. Einige Beiträge nur zum Teil kostenfrei.
- Frag-einen-Anwalt.de Frage stellen, einen Preis festlegen (ab 30€) und eine Antwort von einem Anwalt bekommen.
Arbeitslosenversicherung:
- Arbeitsagentur Die Arbeitsagentur bietet auf ihrer Homepage jede Menge Informationen, sowie Merkblätter und Formulare zum Download an.
Vieles kann man dort auch online erledigen, wie z.B. Meldungen, Anträge, etc. - ALG1-Rechner Der offizielle Rechner der Arbeitsagentur.
- Fachliche Weisungen Interne Dienstanweisungen der Agentur, interessant für Detailfragen.
- Erwerbslosenforum Forum für alle Fragen zur Arbeitslosigkeit
Krankenversicherung:
- Die Homepage (oder auch das Telefon) der eigenen Krankenkasse sollte immer die erste Anlaufstelle sein.
- GKV-Spitzenverband Nach Aufklappen der „Grundsätze für die Beitragsbemessung freiwilliger Mitglieder“ gibt es dort zwei wichtige Dokumente:
- Einheitliche Grundsätze zur Beitragsbemessung freiwilliger Mitglieder
- Katalog von Einnahmen und deren beitragsrechtliche Bewertung
- Familienversicherung Grundsätzliche Hinweise zum Gesamteinkommen in der Familienversicherung
- Krankenkassenforum Forum für alle Fragen zur Krankenversicherung
Gesetzliche Rentenversicherung:
- DRV Deutsche Rentenversicherung: Die DRV bietet auf ihrer Homepage jede Menge Informationen, sowie Broschüren und Formulare zum Download an.
Vieles kann man dort auch online erledigen, wie z.B. Beratungstermine buchen, Informationen anfordern und Rentenanträge stellen. - Rechtsportal der DRV mit Gemeinsamen Rechtlichen Anweisungen (GRA)
- Altersvorsorge-Forum Experten-Forum für alle Fragen zur Altersvorsorge
Einkommensteuer:
- BMF Rechner: Offizielle Lohn- und Einkommensteuer-Rechner des Bundesfinanzministeriums
- BMF EkSt Handbuch Amtliches Einkommensteuerhandbuch des BMF: Sehr umfangreiche Sammlung der aktuell gültigen Gesetze, Richtlinien, Hinweise, etc.
Hinweis zu allen oben aufgeführten Foren: Wie in allen Foren ist Umgangston, Reaktionsfreudigkeit und Qualität der Antworten sehr unterschiedlich. Es empfiehlt sich immer, vorab selber zu recherchieren und zunächst ein wenig mitzulesen!
=> Serie: Hinweise zum Dispojahr
Mit: Grundlagen, Durchführung, Vor- und Nachteilen
Finanz-Blogs:
Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von Internet-Seiten, die sich ganz allgemein mit dem Thema Finanzen oder passiven Einkünften auseinandersetzen oder sich aber auch einzelne Schwerpunkte als Thema herausgesucht haben.
Die ehemals an dieser Stelle von mir zusammengestellte Auswahl möchte ich nicht mehr weiter pflegen und empfehle stattdessen einmal einen Blick auf:
zu werfen. Dort sind täglich die neuesten Beiträge aus den besten deutschsprachigen Finanzblogs zu finden.
Zum Thema „Privatier“:
Bei den meisten der bekannten Finanzblogs ist das Thema „Privatier“ allenfalls ein Randthema. Deshalb hier noch ein paar ausgesuchte Blogbeiträge und Artikel aus bekannten Zeitschriften (meist ältern Datums), die etwas zum vorzeitigen Ruhestand geschrieben haben:
- Florian Günther hat mich zu einem Interview auf seiner Seite „Investorenausbildung“ eingeladen. Seine Fragen und meine Antworten gibt es im „Interview mit dem Privatier„.
- Mitte 2018 hat sich der Focus in einer umfangreichen Titelgeschichte mit dem Thema „Früher in Rente“ befasst. Neben einigen Beispielrechnungen kommen auch Privatiers zu Wort, die diesen Schritt bereits erfolgreich hinter sich haben (u.a.: P. Ranning).
- Anfang 2018 hat sich die Wirtschaftswoche den Privatier zum Schwerpunktthema mit mehreren Beiträgen ausgewählt: „Nie mehr arbeiten: Traum oder Albtraum?“ und „Nie mehr arbeiten: Ihr Finanzplan für die Rente mit 40″. Der erste Beitrag ist allgemein verfügbar, für den zweiten benötigt man ein Abo.
- Sehr gelungen und wie immer kompetent geschrieben ist die Artikel-Serie „Vorzeitig in den Ruhestand“ von Lars Hattwig in dem Blog „Finanziell Umdenken“. Besonders interessant auch die zweite Folge, die sich auch einmal mit Fragestellungen auseinandersetzt, die ich in meinem Blog bewusst erst einmal ausgeklammert habe, wie z.B. die potentiellen Problemfelder abseits der finanziellen Situation. Oder auch Folge 6: „Leben im Ausland“. Unbedingt lesenswert !
- Im Blog „Erfolgreich Sparen“ findet sich eine Zusammenstellung mehrerer Autoren, die sich einmal Gedanken darüber gemacht haben, welche Ziele sie eigentlich mit der finanziellen Freiheit verbinden und welche Vorstellung sie von ihrem Leben „danach“ haben.
- Einen Ratgeber zur finanziellen Unabhängigkeit findet sich bei „investresearch„. Hier betreibt Philipp Haas einen Aktienblog, wo er nach einer selbst entwickelten Aktienbewertungsmethode sehr viele deutsche Aktien, sowie Technologiewerte analysiert.
- Eine etwas differenzierte Meinung zum Thema „Ruhestand“ findet sich bei Holger Grethe in seinem Blog „Zendepot“ wieder. Der Titel „Warum Ruhestand kein sinnvolles Ziel ist“, deutet schon die Richtung an. Auf jeden Fall auch bedenkenswerte Überlegungen, die es lohnt, zu lesen.
- Angeregt durch einen 30-jährigen Blogger, der sich zur Ruhe gesetzt hat, hat sich Spiegel-Online mit der Frage befasst, ob dies auch in Deutschland möglich wäre: „Nie mehr arbeiten ? Das wird teuer !“
- Eine recht ausführliche Serie in der Online Ausgabe von Focus-Money hat ebenfalls einmal versucht, das erforderliche Kapital auszurechnen, welches erforderlich wäre, wenn man von heute auf morgen aufhören würde, zu arbeiten. Aus meiner Sicht an manchen Stellen nicht ganz korrekt oder etwas unsauber dargestellt, dafür aber recht umfangreich und thematisch vielfältig.
- Helmut Achatz macht sich in seinem Blog „Vor(un)ruhestand“ Gedanken über Finanzen, Zeit, Beziehungen, Gesundheit und Lebenswandel. Achatz ist (oder war) maßgeblich verantwortlich bei vielen bekannten Online- und Printausgaben von z.B. Markt&Technik, PC-Woche, com! und Focus-Money.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
SChön wäre noch ein Link zu einem Forum für betriebliche Altersvorsorge – ein Thema das hier, wie der Privatier selbst schreibt, etwas zu kurz kommt. Bisher habe ich keine Forum gefunden, das ich empfehlen könnte, aber vielleicht hat jemand aus der Runde einen Vorschlag?
Ich stimme voll zu. Bin auch auf der Suche nach Informationen, insbesondere zur Auszahlungsphase der bAV. Denn hier kommen die ganzen Möglichkeiten der finanziellen Steuergestaltung wie bei einer Abfindung wieder zum Tragen. Vermutlich gibt es da so wenig, weil es wahnsinnig viele im Detail unterschiedliche Regelungen in jeder großen Firma gibt und es daher schwierig wird, etwas allgemeingültiges zu schreiben.
Ähnlich wie Peter Rensing habe ich mit 56 den Schritt gewagt, aus einer gut bezahlten Anstellung auszutreten. Ohne Abfindung, ohne die Million im Hintergrund. Gleichfalls mit der Ahnung ausgestattet, daß ein wichtiger und interessanter Teil meines Lebens außerhalb des Berufs und den damit verbundenen Tätikeiten liegt. Die Ahnung hat sich bestätigt.
Ein wenig anders interpretierte ich die finanzielle Unabhängigkeit. Dies in Ergänzung zu diesem Blog.
Die finanzielle Abhängigkeit oder Sklaverei, wie Seneca das formulierte, lebt in Gold und Marmor ;-). Angeregt dadurch war es im Vorfeld zum Exit für mich eine zentrale Aufgabe, meine Abhängigkeiten zu identifizieren und (auf mehreren Ebenen) so weit als möglich aufzulösen.
Glaubenssätze und Haltungen: Die Auseinandersetzung mit den Stoikern (u.a. Seneca, Epiktet), aktuellen Philosophen (e.g. W.Schmid) & Soziologen (e.g. H. Rosa), dem Minimalismus (e.g. Walden Pond) trugen wesentlich dazu bei, meine Glaubenssätze in Bezug auf die Verbindung von Geld und Existenz, von Geld und gutem Leben eine andere Richtung zu geben. Seither begreife ich die „finanzielle Unabhängigkeit“ mehr als eine (teilweise) Immunität gegenüber den allgegenwärtigen konsumistischen Anreizen („More is Better“) und der Erkenntnis, daß Geld gleich Lebenszeit ist. Nach mehreren Jahren möchte ich jetzt behaupten, in weiten Bereichen „mein Genug“ für ein gutes Leben zu kennen und die Ressourcen dafür gezielter einsetzen zu können. Das ist kein QuickWin und ist und bleibt Arbeit ;-). Sehr hilfreich sind meines Erachtens die Beiträge von Vicki Robin (e.g. your money or your life)
Der Blog des Privatiers ist das handwerklich Beste, das mir dazu begegnet ist und hilft mir nach wie vor sicher durch das Dickicht von Möglichkeiten und Umnöglichkeiten, Regeln und Verordnungen praktisch zu navigieren. Danke dafür!!!
Danke für diese ergänzenden Gedanken.
Und ich vermute, dass wir bei den „Glaubenssätzen und Haltungen“ gar nicht weit auseinander liegen. Ich habe meine Einstellung dazu z.B. in zwei Beiträgen versucht zu erläutern:
* https://der-privatier.com/kap-5-6-sparen-und-lebensstil/ und
* https://der-privatier.com/wann-ist-es-genug/
Beide Beiträge gehören eher zu den Randthemen hier auf der Seite und werden daher oftmals weniger beachtet.
Gruß, Der Privatier
Hallo Peter, vielen Dank für Ihren Kommentar. Sehr gerne bin ich Ihren Verweisen zu beiden Blogbeiträgen gefolgt. Inhaltlich möchte ich Sie bestätigen, auch wenn ich den „philosophischen Abschweifungen“ eine andere Bedeutung beimesse. Denn mir fällt auf, dass sich die Kommentierungen in beiden Kapiteln zügig auf die „finanztechnischen“ Betrachtungen zurück bewegen. Eigentlich verständlich.
Der „Dazwischen – Aspekt“ aus der eigenen Erfahrung: Die finanztechnische Betrachtung ist wichtig und ohne eine gründliche, initiale Analyse und Strukturierung der eigenen finanziellen Situation und Rahmenbedingungen (inkl. Glaubenssätze) läßt sich solch eine Unternehmung langfristig kaum durchhalten! Allerdings galt MEIN vorwiegendes Interesse dem anderen Teil der Existenz (außerhalb des Berufes) und nicht einer anderen Berufung als Finanz – und oder Börsenmakler nachzugehen. Das im weiteren Sinne zur Konsequenz hätte, sich (erneut) finanziell abhängig zu machen; jetzt eben vom Verlauf der Börsenkurse, von EZB – Zinsentscheidungen, von Arbeitsmarktdaten in den USA, Immobilienpreisen und Gesetzentwürfen (e.g. Heizungsgesetz), etc. Uferlos :-).
Sie beschreiben selbst den Wunsch nach Einfachheit, durch die Nutzung weniger „komplexer Finanztitel“ und einer „einfachen“ Lebensweise.
Vielleicht können wir (Deutschen) es NICHT EINFACH oder einfach nicht;-). Wenn´s anders oder besser sein soll, soll es i.d.R. mehr sein, zumindest aber technischer, ressourcenorientiert und schneller. Subtraktion kennen wir (leider nur noch) von der Grundschule: vereinfachen, mal was weglassen oder gar nicht machen ist „scary“ oder im günstigsten Fall uninteressant.
„Geld“ oder Vermögen verschafft Sicherheit, macht allein noch nicht glücklich. Die Frage, was ein angenehmes, gutes oder gar glückliches Leben ausmacht und was nicht oder was weg kann (Subtraktion;-), muß jede/jeder selbst für sich beantworten. Das ist der Anfang und gesetzt. Die Suche nach der Antwort kann unabhängig von einem Finanzplan erfolgen und führt hoffentlich zur Erkenntnis, was ich für MEIN GUTES LEBEN „benötige“. Und was nicht! Und dann werde ich in der Folge die (begrenzten) Ressourcen gezielter einsetzen und den Finanzplan leichter erstellen können.
Kapitel weiterführenden Quellen: An dieser Stelle wäre ggf. ein guter Platz, der zentralen Fragestellung „wann ist es genug“ den philosophischen und poetischen Raum (oder Verweise auf andere Quellen) zu geben und gegebenenfalls um eine weitere Frage zu ergänzen: „Was macht ein gutes Leben“ aus.
Ich bin überzeugt, daß diese Aspekte sehr wichtig sind und so – mein Eindruck – von vielen Protagonisten (unbewußt?) wenig beachtet, links bzw. rechts liegen bleiben.
eine vorgreifende Empfehlung
(1) „Wann ist es genug“
– Vicky Robin, Buch „Your money or your life“, konkret: the fulfillment curve
– Minimalismus, ein Blog von Alex Rubenbauer „psychologie-
journal.de/#minimalismus“(z.B. von der Wertlosigkeit der Dinge)
(2) „Was macht ein gutes Leben aus“
– W.Schmid, Buch „Schönes Leben?“, ist ein Einstieg
– Seneca, Buch „Von der kürze des Lebens“
– H.Rosa, Buch „Unverfügbarkeit“ (und ein gelingendes Leben)
und viele mehr.