Buchvorstellung: „Rente im Ausland“ von Rainer Hellstern
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Wie schon angekündigt, habe ich noch ein weiteres Buch, welches kürzlich veröffentlicht worden ist und das ich gerne einmal vorstellen möchte.
Heute geht es um „Das Handbuch zur Rente im Ausland“ von Rainer Hellstern. Untertitel: „Den Ruhestand im Süden genießen“.
Ich bin mir fast sicher, dass bei jedem irgendwann im Leben einmal die Frage, der Wunsch oder zumindest die Überlegung aufgetaucht ist, wie es denn wohl wäre, eine Zeitlang oder auch für immer ins Ausland zu gehen.
In jungen Jahren steht dabei vielleicht die Abenteuerlust im Vordergrund – der Drang, die Welt kennenzulernen oder auch berufliche Chancen und Herausforderungen in anderen Ländern wahrzunehmen. Später, im Verlaufe mehrere Urlaubsaufenthalte in fremden Ländern lernt man vielleicht das angenehme Klima, die kulinarischen Köstlichkeiten oder eine entspannte Lebensweise zu schätzen. Noch später – kurz vor oder auch nach Rentenbeginn kommen dann vielleicht auch noch Überlegungen hinsichtlich der Kosten hinzu, denn in manch einem fernen Land lässt sich womöglich auch mit geringer Rente leben wie „Gott in Frankreich“.
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Leben wie „Gott in Frankreich“ ?
Zumindest sind das so die gängigen Vorstellungen, wenn man sich nur oberflächlich mit dem Thema befasst. Wenn man es mal etwas genauer anschaut, dann gibt es doch eine Vielzahl von Dingen zu beachten und zu bedenken.
Und genau DAS ist das Ziel des „Handbuchs zur Rente im Ausland“ von Rainer Hellstern:
Eine Einführung zu geben in alle Fragen, die im Vorfeld eines längeren Aufenthaltes im Ausland zu beachten sind, unabhängig davon, ob man nun lediglich plant, den ungemütlichen Jahreszeiten von November bis Februar/März zu entfliehen und irgendwo in südlicher Sonne zu überwintern oder ob man seinen Wohnsitz gleich vollständig ins Ausland verlegen möchte.
Dazu hat Rainer Hellstern sein Buch (insgesamt 203 Seiten) in zwei Teile aufgeteilt:
In den Kapiteln 1-13, die etwa 40% des Buches ausmachen, gibt es ganz allgemeine Ratschläge, die sich im Zusammenhang mit einem längeren oder vollständigen Wechsel des Wohnsitzes ins Ausland befassen:
Es geht um die Rentenzahlung im Ausland, um Konto-Eröffnungen und Überweisungen ins Ausland, Regelungen zur Kranken- und Pflegeversicherung und Fragen zu Steuern und Doppelbesteuerungsabkommen. Auch an Riester und Rürup und den Anspruch auf die erhaltenen Förderungen ist gedacht. Und letztlich sind Formalitäten (Visum, etc.) und Kosten (Umzug oder doppelte Miete, Reisekosten, etc.) ein Thema.
Abgeschlossen wird dieser erste Teil mit dem Kapitel: „Die häufigsten Fallen beim Auswandern“.
Besonderheiten der einzelnen Länder
Im zweiten, mit ca. 60% des Umfanges etwas größeren Teil, gibt Rainer Hellstern dann gezielte Hinweise auf einzelne Länder, sowohl europäische, aber auch USA oder ostasiatische Länder.
Für jedes dieser Länder gibt es jeweils einen Abschnitt über die Lebenshaltungskosten, das Klima, die Entfernung (und die damit verbunden Reisekosten), die Sprache, die medizinische Versorgung, Einreisebestimmungen (Visum) und Fragen zum Organisation des Umzuges.
Bei dieser Aufzählung fällt mir gleich ein Punkt ein, den ich irgendwie vermisst habe: Ich hätte mir noch einen Abschnitt über das „Miteinander“ von Einheimischen und Fremden gewünscht. Zu Fragen der Kriminalität und der Sicherheit, der Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden und ähnliche Fragen. Dies kommt zwar hin und wieder bei den allgemeinen Beschreibungen der Länder oder in anderen Abschnitten zur Sprache. Aber ich hätte es eben lieber kompakt in einen eigenen Abschnitt gehabt. Soll aber keine Kritik sein und ist vielleicht auch eher ein subjektives Empfinden.
Amüsant
An einer Stelle musste ich allerdings schon zuerst lachen, später bin ich dann ins Grübeln gekommen. Da erklärt Rainer Hellstern recht ausführlich, die (Un-)Möglichkeiten auf Dauer in die USA einzuwandern und erläutert in diesem Zusammenhang auch, wie man das Formular zur Greencard-Lotterie auszufüllen hat. Und zusätzlich zu dem Hinweis, dass man keine Umlaute wie ä oder ü in die Formulare eintragen darf, hält der Autor es für erforderlich, eine Tabelle abzubilden, aus der man die Umwandlung aller Umlaute (ä wird zu ae) entnehmen kann.
Insgesamt sind diese Erläuterungen überhaupt für mein Gefühl ein wenig zu lang und intensiv geraten. Oder ist es tatsächlich nötig, jemand der dauerhaft in die USA ausreisen möchte, in einer Tabelle zu erläutern, dass „Day“ Tag bedeutet und dass „Male“ für männlich steht? Ich denke, wer das schon nicht alleine ausfüllen kann, der sollte vielleicht doch besser zu Hause bleiben.
Fazit: Eine empfehlenswerte Übersicht
Aber ich habe das eher als amüsant und auch nebensächlich empfunden. Insgesamt würde ich das Buch auf jeden Fall JEDEM empfehlen, der auch nur mit dem Gedanken spielt, für längere Zeit ins Ausland zu gehen. Es gibt da schon so einige Dinge, die zum Teil Länderspezifisch, zum Teil aber auch allgemeiner Natur sind, die ganz sicher so nicht jedem bekannt sind und die man besser im Vorfeld klärt.
Und für alle, denen ein solcher Gedanke an einen (teilweisen) Wohnsitz im Ausland bisher völlig fremd war, würde ich das Buch auch einmal empfehlen. Denn gerade wenn man die Lebenshaltungskosten der ostasiatischen Länder sieht, wird man oft angenehm überrascht. Und wenn man sich dazu noch ein ganzjähriges angenehmes Klima und von ihrer Natur aus freundliche Menschen vorstellt – was will man eigentlich mehr?
Das „Handbuch zur Rente im Ausland“ von Rainer Hellstern gibt es (zum Beispiel bei Amazon) als:
Taschenbuch, ISBN: 978-3738620108, 204 Seiten, Preis: 19,99 Euro
EBook, ASIN: B013SSRR9C, 204 Seiten,Preis: 12,99 Euro
Insgesamt kann ich das Buch daher als Übersicht und Einführung in das Thema „Rente im Ausland“ unbedingt empfehlen. Meine Frau und ich haben übrigens in den letzten Jahren schon öfter unseren Urlaub (oder einen Teil davon) in den deutschen Winter verlegt. Nicht um irgendwo Ski zu fahren, sondern um ein frühlingshaftes Klima in südlicher Sonne zu genießen. Und wir haben auch schon ernsthaft überlegt, ob man diese Zeiten nicht versuchsweise mal etwas ausdehnen könnte. Ich wäre nicht abgeneigt…
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Hallo Herr Ranning,
vielen Dank für die ausführliche Rezension!
Zum Thema USA + Greencard möchte ich noch eine kurze Anmerkung machen. Es gab für mich einige gute Gründe die Greencard-Lotterie so im Detail zu besprechen.
1. Obwohl es sich um ein Gewinnspiel handelt, stehen die Chancen für die Aufenthaltsbewilligung gar nicht mal so schlecht. (In manchen Jahren liegt die Erfolgsquote immerhin bei ca. 1:25)
2. Wenn beide Ehepartner teilnehmen, verbessern sich die Chancen noch einmal. (Schließlich erhält der Ehepartner die Greencard ebenfalls – sofern der Ehepartner im Formular angegeben wird).
3. Ein Fehler im Online-Formular führt dazu, dass die Teilnahme ungültig wird. Daher wollte ich bei der Anleitung auf Nummer sicher gehen. Im Internet finden Sie zahlreiche Agenturen, die gegen eine Servicegebühr (zwischen 50,- und 100,- Euro) anbieten, das Formular für einen auszufüllen. Einen Bedarf an Hilfe scheint es also zu geben.
Viele Grüße
Rainer Hellstern
In welchem Teil des Buches werden jetzt die Aspekte zum geteilten Leben in Deutschland und im Ausland erörtert? (40% dauerhafter Wechsel, 60% Länderkunde) Ich glaube, bei einem dauerhaften Wechsel würde ich zu viel vermissen, mal abgesehen von den ggf. negativen finanziellen Folgen.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist der „dauerhafte“ Wechsel ohnehin schwierig, weil viele Länder hier ziemlich harte Regeln haben. Eher einfach ist es wohl in den fernen asiatischen Ländern. Die Bedingungen sind dann jeweils bei der Beschreibung der einzelnen Länder nachzulesen.
Ein Wechsel zischen Ausland und Inland ist da oftmals sehr viel einfacher zu bewerkstelligen, ist aber natürlich mit deutlich höheren Kosten verbunden und widerspricht dann wohl der Idee der Kostenreduzierung.
Gruß, Der Privatier