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Kap. 11.2 Haushaltsbuch und Fixkosten — 20 Kommentare

  1. Hallo Peter,

    lass mich folgendes Ergänzen:

    Für einen erfolgreichen Schritt ins Privatleben ist es notwendig Ausgaben zu kennen und kalkulierbar zu machen.

    Das Wichtigste dabei ist zunächst mal, sich einen Überblick über die Ausgaben zu verschaffen. Wer da noch nie drüber nachgedacht hat, sollte einfach mal die Kontoauszüge der letzten Monate durchstöbern.

    Damit hat man sicher die monatlichen Ausgaben erkannt. Bei mir sind das z.B. die Kosten zu Leben (Essen, Hygieneartikel etc.), Versicherungen, Energie, Kommunikation, Taschengelder, Friseur, Tanken und Monatsbeiträge für Vereine etc.

    Dann gilt es noch die viertel-, halb- und jährlichen Ausgaben zu erfassen. Bei mir sind das z.B. Grundabgaben, (KFZ) Steuer, Versicherungen, Geburtstags und Weihnachtsgeschenke, Wartung (KFZ, Heizung…), GEZ, Schornsteinfeger (nur alle 3 Jahre).

    Damit diese Ausgaben kein Loch in die Kasse reißen, rechne ich die durchschnittlichen monatlichen Aufwendungen dafür aus und lege diesen Betrag auch monatlich zurück.

    Darüber hinaus gibt es noch einen dritten Block: die unregelmäßigen Kosten: wie Kleidung, Gesundheitskosten, Ausbildung der Kinder) und ggf. Reparaturen. Für diese Kosten habe ich jeweils ein festes jährliches Budget eingeführt. Diese Budgets „bespare“ ich ebenfalls monatlich. Wenn das Einzelbudget vorzeitig aufgebraucht ist, war es wohl zu niedrig angesetzt. Das muss man dann eben erhöhen…

    Damit hat man einen sehr guten Überblick wie viel Geld man monatlich braucht und kann seinen Finanzbedarf bis zur Rente hochrechnen. Es empfiehlt sich darüber hinaus noch einen angemessenen Betrag für unberechenbare Ausgaben einzuplanen.

    Das Zusammenszustellen ist kein Hexenwerk und benötigt vielleicht einen halben Tag. Damit hat man auch eine sehr gute Übersicht über seine Ausgaben auf deren Basis man mit der Optimierung beginnen kann. Es ist besonders lohnend die monatlichen Ausgaben zu optimieren. Nur EUR 50 im Monat gespart sind in 5 Jahren auch schon EUR 3000!

    Viele Grüße

    H-Man

    • Hallo Holger,

      vielen Dank für Deine Ergänzungen. Mein Verfahren war da noch um einiges simpler:
      Zu Zeiten, wo ich noch ein regelmäßiges Gehalt bezogen habe, war immer etwas übrig, was ich damals per Dauerauftrag immer auf ein Tagesgeldkonto umgebucht habe. Der Rest war damals der monatliche Verbrauch.

      Und genau diese Summe habe ich einfach als mein monatliches Budget festgelegt. Dieses überweise ich jetzt regelmäßig (wir ein Gehalt) von einem Tagesgeldkonto auf unser Girokonto. Das funktioniert nun schon ein paar Jahren recht gut.

      Und Optimierungen überlege ich dann immer von Fall zu Fall. In letzter Zeit eigentlich weniger. Ich sehe das Ganze eigentlich recht locker und habe einfach keine Lust, zu viel Zeit und Aufwand zu investieren.

      Aber ich werde in einem späteren Kapitel noch einmal auf meine Aufzeichnungen und Statistiken eingehen. Alles mit ganz wenig Aufwand.

      Gruß, Der Privatier

  2. Hallo Peter,

    ‚Gehalt‘ war ein gutes Stichwort. Mir erscheint es auch sehr wichtig sich ein Gehalt jeden Monat zu zahlen, mit dem man auch auskommen muss. Nur so funktioniert die Kostenkontrolle.

    Das hatte ich einfach vorausgesetzt, aber nicht explizit geschrieben.

    Wie man sein persönliches Gehalt sinnvoll berechnet steht weiter oben. Und dieses Wissen bildet die Grundlage um sinnvolle Einsparmöglichkeiten zu finden.

    Wie heißt es so schön: „Reich wird man nur von dem Geld das man nicht ausgibt!“.

    Als Privatier kann man natürlich nicht mehr reich werden, aber wenigstens weniger schnell arm 😉

    In diesem Sinne…

    Viele Grüße

    Holger

  3. Hallo Peter,

    noch eine Anmerkung zu der Berechnung ‚deines Gehaltes‘. Deine Vorgehensweise ist einfach und effektiv. Bei mir war diese aber nicht anwendbar, da meine monatlichen Einkünfte deutlich geschwankt haben, da ich provisionsabhängig vergütet wurde.

    Außerdem hatte sich bei mir ein gewisser ‚Schlendrian‘ eingestellt. Dadurch das ich recht gut verdient hatte, habe ich bei den Ausgaben zum Schluss nicht mehr so genau drauf geachtet. Das sollte man sich natürlich abgewöhnen wenn man sein restliches Leben mit einer endlichen Summe bestreiten muss.

    Mein Resümee aus heutiger Sicht: der Lebensstandard hat sich nicht wesentlich verändert aber die Aufwendungen dafür sind schon signifikant geringer geworden – einfach dadurch, dass man die Kosten systematisch erfasst und optimiert hat.

    Ich denke besser kann man die als Privatier gewonnene Zeit nicht einsetzen 🙂

    Viele Grüße

    Holger

    • Ja – das mit dem „Schlendrian“ war bei mir nicht anders. Mir hat auch einfach die Zeit gefehlt, mich mit Optimierungen zu befassen. Und auch heute verbringe ich meine Zeit auch eigentlich lieber mit anderen Dingen. Aber irgendwann hat es sich ja auch mal zu Ende optimiert. Und dann muss es auch gut sein.

      Am Lebensstandard möchte ich dabei übrigens auch nichts ändern. Dafür spare ich mit großer Freude an den Dingen, die sich durch den Preis nicht ändern, wie z.B. beim Strom, Gas oder Handy-Tarif. Und wer jetzt mit dem besseren Service kommt – nun ja…. der möge weiter träumen…

      Gruß, Der Privatier

  4. Mich überrascht, dass beim Argument gegen ein Haushaltsbuch immer der lange Einkaufszettel genannt wird? Niemand erwartet doch wirklich, dass man ein Haushaltsbuch Cent-Genau führt. Ich erfasse einkaufen immer als das was es ist: „Einkaufen“. Das ist eine Zahl. Da Einkaufen normalerweise Lebensmittel umfasst, ist die grobe Richtung klar. Wichtig wird ein Haushaltsbuch vor allem dann, wenn man „auf Kante lebt“. Wir haben zum Beispiel kein riesiges Budget sondern wir müssen jeden Monat hart kalkulieren. Damit ich überhaupt zum sparen komme, muss ich schon früh sehen, was man realistisch abzweigen kann. Wenn man das falsch einschätzt, ist der Dispo überzogen oder man muss doch wieder was zurück überweisen. Das ist ja nicht das Ziel der ganzen Sache…

    Ich beneide immer die Leute, die so viel verdienen, dass ihnen die Ausgaben egal sein können. Vielleicht ändert sich das ja noch irgendwann 😉

  5. Hallo Rico,

    wir (oder besser meine Frau) hatten auch einige Jahre ein Haushaltsbuch geführt. Der Aufwand dafür hielt sich in Grenzen genau wie Du sagst. Neben einigen statistischen Überraschungen (hätte nicht gedacht dass wie soviel Geld beim Aldi lassen) war dann die Schlussfolgerung eine monatliches Budget für Leben (Essen, Hygieneartikel u. ä.) einzuführen.

    Als ich noch im Arbeitsleben stand, wurde die Einhaltung dieses Budget recht großzügig ausgelegt. Seit ich Privatier bin wird auf die strikte Einhaltung geachtet.

    Interessanter Effekt dabei: am Anfang hat das Budget gereicht, mittlerweile bleibt sogar immer was über. Hat man sich erstmal ein preisbewusstes Verhalten angewöhnt geht alles von ganz allein.

    Mit preisbewusstem Verhalten meine ich u.a. Folgendes:

    Man kauft gezielt Angebote ein.

    Man erstellt sich eine Einkaufsliste.

    Wir machen nur noch alle 7-10 Tage einen Großeinkauf. Da man ja immer mit mehr aus dem Laden geht als auf der Einkaufsliste steht, hilft die Reduktion der Einkaufsfrequenz automatisch beim Sparen. Außerdem benötigt man mehr Zeit und Ressourcen (z.B. Sprit) wenn man alle 2-3 Tage einkaufen geht.

    Kann man sich zwischen 2 Dingen (z.B. für das Osteressen) nicht entscheiden, nimmt man bewusst das preiswertere.

    Alles Kleinigkeiten aber unterm Strich kann das 10-20% Einsparung erbringen!

    Viele Grüße

    Holger

  6. Hallo,
    zu diesem Thema kann ich auch meinen „Senf“ dazugeben, dazu kostenlos – muß also nicht im Haushaltsbuch kontiert werden…
    Wier führen auch ein Haushaltsbuch,sogar schon länger. Und damit es nicht zum Ärger führt und dann aus Bequemlichkeit eingestellt wird, ist es sehr einfach geplant. Eine Excel-Liste (wie sollte es auch anders ebi mir sein) für jeden Monat und eine Gesamtsicht, die sich elektrisch erstellt. Gebucht wird das Kassenzettel in eine Kategorie. Es spielt da keine Rolle ob das Deo dann mal vom Lidl mit beim Essen steht, denn es geht auch mal andersrum. Wohlgemerkt bei Kleinbeträgen. Große werden separiert.
    Das hilft dann auch beim großen „Finanzplan“. Damit kann man dann sehr gut ausrechnen wie lange der „JackPot“ reicht, ohne Sparmaßnahmen oder auch melche Sparmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Dabei ist es schon überraschend wie sich 50 Euro im Monat auf die Lebensdauer auswirkt. Das ist dann evtl. ein „Essen auswärts“ weniger im Monat. Oder die Raucher unter uns ….
    Auch diesen Tip kann ich nur unterstützen: „Gehaltszahlung fortsetzen“. Wir nennen es „Einkommen“ und buchen es aus den Anlagekonten monatlich auf das Haushaltskonto und müssen dann davon leben. Man merkt sehr schnell, ob das Haushaltsbuch richtig berechnet wurde. Übrigens EC- und Kreditkarte bedienen sich aus dem Haushaltskonto – nicht schummeln -. Und eventuelle „Überhänge“ werden man Monatsanfang zurück gebucht und nicht als „Prämie für gute Haushaltsführung“ verplempert. Auch interessant was so im Monat übrig bleibt.
    Viel Erfolg !

  7. Beim Haushaltsbuch fehlt mir noch etwas Disziplin, habe noch 3 Jahre Belege nachzubuchen. Erledigen möchte ich es dennoch möglichst komplett. Zum Einen könnte etwas Relevantes für die Steuer dabei sein, zum Anderen hätte ich eine gute Historie aus der ich mein aktuelles/künftiges notwendiges Einkommen ableiten kann. Dieses Einkommen muss dann eben aus Gehalt, dem Depot oder sonstigen Einnahmen zusammenfließen. Sehr gute Idee von Mr. Excel, Überschüsse immer wieder wegzubuchen. Unsere Idee ist nun auch, dass meine Frau das Budget für den Monat für „Einkäufe“ erhält und dann eben auch damit auskommen muss.
    Was ich aber eigentlich sagen wollte, ich hab’s mal irgendwo gelesen und glaube daran, wenn man alle 7-10 Tage einkaufen geht auch immer satt einkaufen. Wenn man etwas Hunger hat, kauft man automatisch mehr… bei Sonderangeboten muss natürlich auf Vorrat gekauft werden, aber Achtung es muss auch kalkuliert werden, ob man den Vorrat garantiert bis zum Ende des MHD’s verbraucht.

    • „3 Jahre Belege nachbuchen?“ 😯 😯

      Ich habe ja im Beitrag oben schon erzählt, dass ich zur Führung eines Haushaltsbuches zu faul bin. Aber wenn ich es machen würde, würde ich das sicher im monatlichen Rhythmus machen. Aber genau das wäre mir schon zu viel Arbeit. Aber 3 Jahre? 😯 Never!

      Das Argument der möglichen Steuerrelevanz kann ich ja noch nachvollziehen, aber eine Übersicht über das notwendige Einkommen bekommt man doch viel einfacher. Meine ich jedenfalls. Mir hat ein Blick auf meine Kontoauszüge gereicht.
      24 Monatsabschlüsse der letzten beiden Jahre. Da steht bei mir immer drauf, was ich im Monat an Ein- und Auszahlungen hatte. Das zusammenaddiert und gemittelt über den Zeitraum. Fertig. Und das hat wunderbar gepasst. Meine Erfahrung von jetzt ca. 4 Jahren als Privatier.

      Gruß, Der Privatier

  8. Weil’s mein erster Kommentar hier ist und ich diesen tollen Blog gerade erst entdeckt habe: Chapeau, lieber Privatier. Exzellent recherchiert, viel Stoff zum Nachdenken und auch noch richtig gut geschrieben. 🙂

    Haushaltsbuch führen ist mir im Detail auch zu doof. Ich hab für mich einen viel einfacheren Weg gefunden, ist aber vermutlich nicht jedermanns/fraus Sache: Ich heb immer nur einen gewissen Betrag Bares pro Monat ab und der muss für den Alltagskram (Essen, Hygieneartikel, einfache Kleidung, Weggehen) reichen. Heißt halt, dass ich das in bar zahle. Den Rest zahl ich mit Karte, dann bleibt der Kontoauszug übersichtlich und ich seh auf den ersten Blick, was ich wofür ausgegeben hab.

    Die Jagd nach Schnäppchen im Alltag find ich persönlich manchmal kontraproduktiv, weil ich bei meiner Analyse festgestellt habe, dass ich schon sehr viel sparen kann, wenn ich einfach nur die Sachen nicht kaufe, die ich eigentlich nicht brauche.Und das waren oft Sachen, die im Sonderangebot waren oder bei Tchibo oder Aldi in den „Schnäppchenwühltischen“. Außerdem ist es oft so, dass Sonderangebote dadurch möglich sind, dass der Artikel normalerweise zu teuer verkauft wird und das bedeutet oft, dass er woanders die ganze Zeit günstiger zu haben ist.

    • Hallo Monika und Danke für deinen Kommentar. Ich denke, deine Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen „gar keine Kontrolle“ und „positionsgenaues Haushaltsbuch“.

      Ansonsten ist der Umgang mit Sonderangeboten u.ä. natürlich auch gut geeignet, keine unnötigen Ausgaben zu tätigen.

      Wie ich schon zu Beginn des Kapitels „Einsparungen“ angedeutet habe, fühle ich mich selber gar nicht so als „Sparfuchs“, der ständig darauf aus, den letzten Cent zu sparen. Das ist gar nicht so ein primäres Ziel von mir.

      Von daher denke ich, dass da jeder seinen eigenen Weg und seine eigenen Methoden finden muss.

      Gruß, Der Privatier

  9. Ich führe jetzt seit 15 Jahren eine jährliche Excel-Tabelle mit Anfangs ca. 15 Einträgen je Monat, inzwischen ca. 25 Zeilen je Monat. Zum Jahresende kopiere ich die Datei, z.B. „Konto 2018“ nach „Konto 2019“ für eine Forecast-Planung, getrennt nach Kategorien, z.B. Gehalt, Nebenkosten eigenes Haus, Ein- und Ausgaben vermietete Wohnung, Zinsen/Dividenden, Bargeldabhebungen, Urlaub, Rücklagen, Sonstiges, usw.
    Diese Datei gleiche ich mit meinen Kontoauszügen ab, dabei nutze ich die Bargeldzahlung großzügig (monatlich ca. 800 Euro) ohne diese Einkäufe für den täglichen Bedarf weiter aufzuschlüsseln. Der Nutzen dieser Arbeit: ich vergesse nichts bei der Steuererklärung anzugeben, mein Dispo wird nie in Anspruch genommen, bei ausbleibenden Zahlungen (Miete, Bonus) kann ich rechtzeitig reklamieren, von mir zu leistende terminierte Zahlungen (Anzahlung Urlaubsreise) werden nicht vergessen, die Rücklagenbildung gestaltet sich einfach und nicht zuletzt ist eine Planung meiner Einnahmen und Ausgaben jetzt als (noch) Arbeitssuchender/Privatier im Alter von 60 Jahren relativ entspannt.

  10. Hallo IT-Fachkraft
    wenn Du die Monatsendsalden nimmst und einen Excel-„Makroplan“ überträgst 1 Monat 1 Zeile hast Du 12 p. Jahr. Nun kopierst Du die Jahre nach unten so lange bis Du Deineb 90.sten erreichst. Jetzt hast DU einen Forecast, der Deine Zukunft abbildet. Damit kann man dann auch größere Investitionen planen bzw. simulieren.
    Ich habe so Schenkungen an Kinder, größere Urlaube und Sondertilgungen bei vermieteten Wohnungen gaplant und auf Sinnhaftigkeit überprüft.
    Viel Spaß damit

  11. Nachtrag
    Wire hatten hier schon mal eine Diskussion zum Thema Finanzplanung wegen Abfindung usw.
    Vielleicht kann Peter den Link hier reinhängen.
    Gruß

    • Gerne kann ich hier noch einmal ein paar Beiträge verlinken, die sich mit Finanzplanung etc. befassen.
      Da wäre zunächst mein (sehr einfacher) Vorschlag für einen Finanzplan, der nach dem selben Prinzip aufgebaut ist, wie oben von Mr.Excel beschrieben.

      Und ab Kap. 12.7 gibt es noch weitere Pläne und Statistiken, die ich permanent führe: Einnahmen und Ausgaben, Cashflow und Steuern usw.

      Gruß, Der Privatier

  12. Hallo zusammen,

    ich bin auf diese Diskussion hier gestoßen, weil ich mich seit Corona verstärkt mit meinen Finanzen auseinandersetze. Für die Analyse meiner Kontoumsätze habe ich mir eine kleine Software geschrieben, um Umsatzdaten (*.csv) unterschiedlicher Banken nach selbst definierbaren Kriterien auszuwerten und in einigen (vordefinierten) Diagrammen (Monatssalden, Kategorieaufstellung, Tortendiagramm ..) und einer Ergebnisexcel auszugeben. Dabei können auch die Aufrundungsbeträge der einzelnen Buchungen (Sparcents genannt) ausgegeben werden. Praktisch wie als würde man die Centbeträge ins Sparschwein werfen. Zusätzlich ist auch eine Funktion integriert, um seine manuell geführten Bargeldausgaben (in der mitgegebenen Excelvorlage) dazuspielen und so die Auswertungen zu verfeinern.

    Die Software ist Open Source und Work in Progress, deswegen würde ich sie gerne mit anderen an der Thematik Interessierten teilen und so auch Feedback für die Weiterentwicklung bekommen (z.B. auch weitere Kontotypen).

    Den Python-Quellcode kann man unter codeberg.org/codade/KYSA einsehen. Die aktuelle Version hab ich für Windows und macOS als ausführbare Dateien gepackt und auf meinen Blog digital-souveraenitaet.de/kysa-know-your-spendings zum Download bereitgestellt.

    Freue mich über Rückmeldungen!
    Gruß Daniel

  13. Hallo zusammen, durch meinen Entschluss Privatier zu werden, habe ich zufällig und glücklicher Weise, dieses Forum gefunden.
    Diese Entscheidung konnte ich nur mit meinem Excel-Haushaltsbuch treffen, welches ich seit nun 16 Jahre akribisch führe. Zu diesem Zeitpunkt war ich hoch verschuldet und gefühlt, ein weiteres Leben davon entfernt, nicht mehr arbeiten zu müssen.
    Ich bin kein IT Mensch, aber als ich 2005 mein erstes Laptop hatte, war ich fasziniert davon, welches Potenzial eine Exceltabelle hat.
    So bastelte ich mir damals mein erstes Haushaltsbuch zusammen. das mit den Jahren immer detaillierter wurde. Durch die Formeln, die ich eingab, rechnet es quasi von allein.
    Anfangs etwas zeitaufwendig, mit der Übung eine Sache von wenigen Minuten.

    Mein Haushaltsbuch ist in verschieden Feldern aufgeteilt. Zuerst der laufende Monat, für meine Bargeldausgaben, die in verschiedenen Kategorien grob aufgeteilt ist. Z. B. Lebensmittel, Pflege, Haushalt, Tanken usw..
    Das nächste Feld ist in Monaten unterteilt, das die laufenden Barausgaben aufs Jahr widerspiegelt und einzeln und gesamt zusammenrechnet. Dafür setze ich mir ein festes Budget, von XY Euro.
    Darunter ist das Feld Fixkosten, mit allen Posten die übers Jahr anfallen. Alle Kosten werden einzeln für das komplette Jahr vorab eingetragen. Diese Ausgaben halte ich in roter Schrift (Minus), bis sie vom Konto abgebucht sind. Dann färbe ich sie schwarz (erledigt), um zu wissen, welche Ausgaben erledigt sind, bzw. ich noch erwarten darf. Das hat auch den Vorteil zu sehen, ab welchem Datum man endlich nicht mehr für den Staat arbeiten geht. In einer Nebentabelle starte ich Jahr für Jahr also erst einmal mit einem satten Minus. Erst so gegen Juli, werden dann auch meine Zahlen wieder schwarz.
    Das nächste Feld ist nur für Einnahmen, wieder in verschieden Kategorien eingeteilt. Z.B. Firma, Nebenjob, Versicherung usw….
    Das nächste Feld rechnet Ausgaben und Einnahmen gegen und ich sehe ob ich den Monat Plus, oder Minus gemacht habe.
    Das letzte Feld zählt alle Guthaben ( Bar, Konto, Tagesgeld, Aktien usw.) zusammen, sodass ich immer einen Gesamtüberblick über meine finanzielle Situation habe. Aufs Jahr und all die Jahre.
    Fünf Minuten Zeit am Tag, um diese Eingaben zu machen, haben es mir nun ermöglicht, meinen Schritt in neues Leben zu gehen.
    Jedes Jahr hat seine eigene Seite und eine Seite ist für die Gesamtausgaben aller Jahre.

    Zuerst hat das Haushaltsbuch mir aufgezeigt, welch verrückten und überteuerten Ausgaben / Verträge ich hatte. Ich habe sofort dagegen gesteuert, als ich die Jahressummen sah. Sah, das meine Ausgaben höher, als meine Einnahmen waren. Nach drei Jahren war ich Schuldenfrei! Ich setzte mir ein monatliches Budget, dass ich nicht mehr überschritt.
    Ich lernte daraus, dass ich fast alles nur noch Bar bezahle, außer natürlich größere Summen, oder die Fixkosten. Lehre daraus, bezahlst du alles mit Karte, hast du keinen Überblick über deine Ausgaben mehr. Seitdem bezahle ich meine täglichen Ausgaben, alle in Bar und weiß immer, wie viel ich noch im Portemonnaie habe.
    Dadurch, dass ich jetzt meine eigene finanzielle Zeitreise machen konnte, gesehen habe, wie sich mein finanzielles Verhalten positiv verändert hat, Fixkosten sich mit den Jahren entwickeln und welches Guthaben ich nun habe, konnte ich mich nun endlich entscheiden, aus dem Berufsleben auszusteigen. 12 Jahre vor meiner, „vom Staat geplanten“ Rente…

    So habe ich bei meinem Entschluss Privatier zu werden, neue fiktive Jahresseiten angelegt, die die geschätzten fixen Kostensteigerungen schon beinhalten. Miete, Nebenkosten usw. werden steigen und ich habe ja viel mehr Freizeit. Also habe ich mein Barbudget ordentlich erhöht. Die Inflation nicht zu vergessen. Auf Grund aller Daten, die ich in den letzten 16 Jahren, im Haushaltsbuch gesammelt habe, habe ich nun keine Sorge mehr, diesen neuen Lebensabschnitt zu gehen, da ich meine finanzielle Zukunft jetzt schon ca. planen kann.

    Kleiner Tipp: Die Einkaufsbons nicht eine Woche sammeln, sondern in ruhigen fünf Minuten, täglich eintippen. Fertig! Übung macht den Meister und aller Anfang ist beschwerlich.

    1825 Minuten im Jahr darin investieren, gibt einem eine ganz neue Sicht auf sein eigenes Konsumverhalten und sein Geldmanagement.

    PS: Ich bin kein Pfennigfuchser, oder habe einen „Igel in der Tasche“, sondern lebe ich sehr gut, aber seit dem Haushaltsbuch, etwas überlegter.

    • Meinen Glückwunsch zu dieser doch recht eindrucksvollen Entwicklung von „hoch verschuldet“ bis hin zum angehenden Privatier. Und wenn ein Haushaltsbuch dabei hilft, dann sollte man das auf jeden Fall machen.

      Inzwischen ist es aber ja auch weit mehr als nur ein Haushaltsbuch, sondern eine komplette Finanzpanung, wie ich sie in meinen Beiträgen „Der Finanzplan“ oder auch in „Statistik“ immer wieder empfehle.

      Wie das dann im Detail aussieht, ist dabei weniger wichtig. Sehr viel wichtiger ist es, dass es ein eigener Plan ist, der das eigene Leben und Verhalten abbildet.
      Und wenn jemand schreibt, er sei „kein IT Mensch“ , so ist das vielleicht auch eine Ermutigung für andere Leser, sich einmal selber an eine Tabellenkalkulation zu wagen.

      Gruß, Der Privatier

  14. ich finde ebenso, dass ein Haushaltsbuch eine gute Alternative ist, um Geld zu sparen. Durch die Finanzübersicht kann man persönliche Einsparpotentiale entdecken und dank vieler Tipps und Tricks konnte ich hier und da tatsächlich schon bares Geld sparen. Angefangen beim Gasanbieter und einiger Umstellungen hat es mir bisher schon wirklich gut geholfen. Werde auch künftig mein Haushaltsbudget weiterhin im Auge behalten

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