Kap. 11: Einsparmöglichkeiten
Alle in den vergangenen Kapiteln dargestellten Überlegungen zu Abfindung, Rente, Krankenkasse und Finanzamt haben letztlich das Mosaik-Bild meines Finanzplans für die nächsten Jahre weitgehend vervollständigt.
Auch wenn mein Bauchgefühl mir schon vorher gesagt hatte, dass die Finanzen ausreichen würden, so war es doch hilfreich, zusätzlich zum Bauch auch noch den Verstand zu befragen.
Aber, wenn ich ganz ehrlich sein soll – so richtig sicher habe ich mich immer noch nicht gefühlt.
Und so kam dann beim Blick auf das angepeilte monatliche Ausgaben-Budget wie selbstverständlich die Frage auf, ob es an dieser Stelle nicht auch noch etwas zu optimieren gäbe.
Müssen die Ausgaben wirklich alle sein? Und wenn ja, müssen sie zwangsläufig in dieser Höhe sein? Geht das nicht auch preiswerter? Kurz und gut, die Frage lautete: Wo kann ich noch etwas einsparen?
=> Einzelveranlagung prüfen
Ersparnis von fünfstelligen Euro-Beträgen möglich!
11.1 Lohnt sich das?
Aber bevor ich das näher untersucht habe, kam auch sofort die innere Gegenfrage: Lohnt sich das überhaupt?
Und ich gebe es ja zu: Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder innerlich den Kopf geschüttelt oder zumindest gelächelt, wenn ich von Kollegen oder Bekannten gehört habe, dass sie ihren Telefon-Anbieter gewechselt haben und nun statt bisher 29,90 Euro / Monat jetzt nur noch 24,80 Euro bezahlen.
Für 5 Euro im Monat das ganze Theater und das Risiko, womöglich wochen- bis monatelang gar kein Telefon mehr zu haben?
Nein – all solche Überlegungen habe ich während meiner Zeit als Angestellter von vorne herein gar nicht erst angefangen. Einmal aus Bequemlichkeit, aber auch sicher aus Zeitmangel. Da habe ich dann eben lieber 5 Euro mehr bezahlt, als stundenlange Recherchen im Internet zu betreiben, Anträge und Formulare auszufüllen und mich mit Hotlines zu unterhalten (die dann womöglich mehr als die 5 Euro kosten).
Also, meine Meinung zu solchen Einsparmaßnahmen war erst schon mal nicht sonderlich positiv. Und von daher gebe ich auch gerne zu: Dieses Thema gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsthemen und es gibt sicher andere „Sparfüchse“, die da besser drüber berichten können bzw. bessere Ratschläge auf Lager haben.
Dennoch: Ich will gerne meine Ideen (und Maßnahmen) dazu beschreiben. Beginnen werde ich im nächsten Beitrag mit dem Haushaltsbuch.
Also ich gehöre auch zur Fraktion derjenigen, die sich die Arbeit machen, um wenige Euro zu sparen. Wenige Euro an vielen Stellen, ergeben nämlich ganz schnell viele Euro mehr auf dem Konto. Gerade low-involvement Sachen wie laufende Verträge für Energie oder Telekommunikation, prüfe ich von Zeit zu Zeit und stelle diese bei Bedarf um.
Zumal es bei mir eine Prinzipiensache ist: Ich achte auf mein Geld und das konsequent.
Hallo Kriss,
genauso ist es. Und gerade bei monatlich widerkehrende Beträgen lohnt sich das. EUR 5 im Monat sind in 10 Jahren auch schon EUR 600!
Gerade hier kann man viel Geld nutzlos verschenken.
Viele Grüße
H-Man
Ich stehe den Einsparungen immer noch eher skeptisch gegenüber. Ich meine immer noch, es muss sich auch lohnen. Aufwand und Nutzen müssen in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Schließlich will ich die zusätzliche Zeit, die ich gewonnen habe, nicht mit „Erbsen zählen“ verbringen.
Aber ich merke auch gerade, dass ich bei diesem Thema dazu neige, unlogisch zu handeln. Bei der Vorstellung, einen Stromanbieter nur deshalb zu wechseln, um den Monatsbeitrag von z.B. 180€ auf 175€ zu drücken, würde ich sofort sagen: Lohnt sich nicht. Mache ich nicht.
Könnte ich aber die Kosten meines Handy-Vertrag von 9,95€/Monat auf 4,95€/Monat senken, würde ich das sofort machen (habe ich schon…).
Nicht ganz logisch…
Gruß, Der Privatier
Kostenoptimierung lohnt doch immer. Alle zwei Jahre zwischen serösen Energieanbietern online wechseln wird von den Unternehmen mit „Begrüßungsgeld“ belohnt. Internetanbieter (Haus, Smart Phone) am besten ebenfalls alle zwei Jahre wechseln. Auslaufende Verträge müssen frühzeitig gekündigt werden, damit Verträge wieder günstig woanders abgeschlossen werden kann.
Treue wird von den Anbietern von Energie und Internet bestraft. Gutschriften laufen meist nach zwei Jahren aus. Und dann hat man keine Vorteile mehr.
Wer viel verreist im Jahr,( Wir werden so etwa 5 Monate im Jahr unterwegs sein) sollte sich überlegen ob er seine Zeitung nicht beim Bäcker kauft. Und für den Zweitwagen ein Saisonnummernschild beantragt.
Und beim Wechsel von Kabel auf Satellit spart man sich die Kabelgebühren fürs ganze Jahr.
Hallo zusammen,
schon seit diversen Monaten verfolge ich gespannt die ‚latest news‘ auf dieser tollen WebPage.
Im letzten Jahr habe ich mich ebenfalls -wie doch einige hier im Forum- vom beruflichen „Business-Irrsinn“ verabschiedet….19 Jahre vom derzeit prognostizierten Renteneintritt.
Eine meiner besten Entscheidungen im Leben (…und nein: ich bin in keiner begüterten Familie aufgewachsen, eher im Gegenteil…), auch wenn man hier&dort noch einiges hätte optimieren können.
Hinsichtlich der Einsparpotentiale (Versorger, Provider, Versicherungen etc.) machte ich bisher immer im gefühlten Zweijahresrythmus einen Vergleich mit den aktuellen Konditionen am Markt.
Meine Erfahrungen zeigen mir das vieles zwar günstiger, aber nicht unbedingt preiswerter wurde.
Also: Augen auf beim Vergleichen!
Grüße!
M.M.M
„19 Jahre vom derzeit prognostizierten Renteneintritt.“
DAS ist ja mal eine ordentliche Zahl! Wäre sicher für viele einmal interessant zu hören, was hier zum Erfolg verholfen hat!
Was die Einsparmöglichkeiten angeht, sehe ich das ähnlich: „Geiz ist geil“ ist ein falsches Motto! Ich halte es für falsch, immer nach dem günstigsten Angebot Ausschau zu halten. Letztlich kommt es auf das Preis/Leistungs-Verhältnis an. Und erst damit zeigt sich, ob ein Angebot „preiswert“ ist.
Gruß, Der Privatier
Hallo Privatier,
sorry der späten Rückmeldung aber derzeit hatte ich leider nicht allzuviel (Frei-)Zeit zur Beantwortung Ihres Posts gehabt.
In der Tat ist der verfrühte Ausstieg aus dem Berufsleben eine ordentliche Zahl, und ich werde wahrscheinlich die Option einiges vorzeitigen Renteneintritts mit Abschlägen zum Alter 63 (anstelle 67)wahrnehmen. Die dann geminderte Rente reicht mir vollkommen aus und käme dann ’schon‘ in 15 Jahren zum tragen, wobei ich dafür als Voraussetzung noch ca. 2 Jahre Rentenbeitragszahlungen zur Erfüllung der 35jährigen Anwartschaftszeit für ‚langjährig Versicherte‘ benötige.
Dies ist aber kein Problem, da derzeit RV-Pflichtbeiträge durch die Pflegekasse meiner Eltern (die Pflege meiner Eltern war auch ein Hauptgrund der Berufsaufgabe) auf mein Rentenkonto eingezahlt werden und ich ansonsten die Anwartschaftzeit für ‚langjährig Versicherte‘ notfalls auch durch freiwillige Beiträge entrichten könnte.
Das Thema „Komplette Leistungsübersicht der Pflegeversicherung“ würde den Rahmen hier aber auch sprengen.
Ein Erfolgsrezept für meinen letztjährigen Ausstieg aus dem Berufsleben gibt es nur aus monetärer Sichtweise, aber leider nicht seitens des Schicksals:
Meine Ehefrau und ich verdienten seit langer Zeit in mittleren Managementpositionen recht gut und unser Ziel war es im jeweiligen Lebensalter von 55 Jahren auszusteigen und das Leben zu genießen, natürlich unter Zuhilfenahme der obligatorischen „Exceltapeten“ mit Prognosen und Hochrechnungen der finanziellen Zukunft über die nächsten Jahrzehnte.
Hierzu verfolgten wir eine eher konservative Geldanlagestrategie (Immobilien, einwenig Aktienportfolios, Sparanlagen, Steuersparmodelle und die durch unsere AG’s finanzierten Firmenrentenversicherungen). Im Idealfall ohne auf die schönen Dinge des Lebens verzichten zu müssen.
Leider verstarb meine Partnerin im Zuge eines -mittlerweile durch die Berufsgenossenschaft anerkannten- Arbeitsunfalls.
Auch das Thema „Einklagen einer BG-Unfallrente“ ist recht komplex und ergäbe ein buchfüllendes Kapitel…
Solche Schicksalsschläge eröffnen einem den Raum sich über die vermeintlich wichtigen und unwichtigen Dinge des Lebens Gedanken zu machen und sich mit seiner weiteren, individuellen, Lebensplanung nochmals sehr intensiv auseinander zu setzen.
…und wenn man sich eingestehen kann das man -rein fiktiv- mit einer monatlichen Nettoeinnahme i.H.v. ca. 3k€ (+ ca. 2,5% jährlich kalkuliertem „Inflationsanstieg“) anstelle ca.10k€ auch sehr gut auskommen kann UND dem Geld nicht hinterher trauert… dann -denke ich- macht man mit einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben eigentlich vieles richtig.
Liebe Grüße
M.M.M.
Hallo M.M.M.,
recht herzlichen Dank für die ausführliche und z.T. sehr persönliche Schilderung Ihrer Geschichte! Und ich will Ihnen auch gerne glauben, dass die Themen „Pflegeversicherung (im Leistungsfall)“ und „Einklagen einer Unfallrente“ buchfüllende Kapitel wären. Und eben leider auch Themen, mit denen die Betroffenen zusätzlich zu dem Leid, das ja dabei immer an erster Stelle steht, auch noch monate- bis jahrelangen Behörden-Ärger auszustehen haben!
Um so wichtiger finde ich deshalb Ihrem Satz, den man als Fazit der Erkenntnis wirklich nur jedem an Herz legen sollte:
„Solche Schicksalsschläge eröffnen einem den Raum sich über die vermeintlich wichtigen und unwichtigen Dinge des Lebens Gedanken zu machen und sich mit seiner weiteren, individuellen, Lebensplanung nochmals sehr intensiv auseinander zu setzen.“
Genau so ist es! Dem kann ich nur zu 100% beipflichten!
Gruß, Der Privatier
Da ich schon über viele Jahre, bal Jahrzehnte, ein Haushaltsbuch als Excel-Datei führe, weiß ich relativ genau, was auf mich zukommt. Meine nächsten Schritte auf dem Weg zum „Privatier“ sind die Krankenkasse und die Rentenversicherung. Die eine ist wohl unverzichtbar. Die andere soll mir ja in 8 Jahren einiges dazuzahlen.
Auch wer nicht Privatier werden will, sollte sich das mal durchrechnen. Dann kann man unter Umständen manchen Widrigkeiten im Beruf, abgeklärter engegensehen.
Dem kann ich nur zustimmen!
Ich führe zwar (wie im Beitrag „Haushaltsbuch“ zu lesen) selber kein Haushaltsbuch, da ich weniger daran interessiert bin, wofür ich die Ausgaben tätige, sondern mich allein auf die Höhe beschränke.
Aber ich habe schon seit sehr vielen Jahren einen Finanzplan, aus dem ich ersehen kann, ob und wie lange mein Kapital ausreicht, meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Damit habe ich schon angefangen, als der Privatier noch lange nicht zur Diskussion stand.
Ich habe während meiner Berufslaufbahn eigentlich permanent bei meinen Arbeitgebern Umstrukturierungen, Entlassungen, Firmen-Übernahmen, -Fusionen, -Aufkäufe und -Insolvenzen erlebt. Immer verbunden mit der Unsicherheit, bei der nächsten Aktion auch einer derjenigen zu sein, die auf der Strecke bleiben. Da vermittelt so ein Plan ein gewisses Gefühl an Sicherheit und Gelassenheit.
Gruß, Der Privatier
die Krankenkasse kommt auch auf mich zu zum selbst zahlen, da ich bald Privatier sein werde und mich selbst versichern werden. Pensionsversicherung fällt bei mir weg da schon genug Monate vorliegen. Ansonsten lebe ich sehr sparsam und schau, dass ich möglichst wenig verbrauche und immer genug auf der hohen Kante ist.