Buchvorstellung: „Investieren mit Aktien-Optionen“ von Dr. Peter Putz
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Ich habe ja erst vor Kurzem über meine Erfahrungen mit dem Optionshandel berichtet, den ich nach vielen Jahren der Inaktivität im kleinen Rahmen wieder aufgenommen habe.
In diesem Zusammenhang möchte ich heute einmal ein Buch vorstellen, welches so ziemlich genau das erläutert, was ich mit meiner Optionsstrategie verfolge, nämlich ein regelmäßiges Zusatzeinkommen mit Stillhaltergeschäften.
Der vollständige Titel des Buches lautet: „Strategisch Investieren mit Aktien-Optionen“ *, geschrieben von Dr. Peter Putz. Untertitel: „Konservativer Vermögenszuwachs durch Stillhaltergeschäfte“. Gelesen habe ich die Auflage von Dez. 2014.
Der erste Eindruck
Zunächst einmal merkt man dem Buch an, dass der Autor wissenschaftliches Arbeiten gewohnt ist und so hat das Buch von der formalen Gestaltung her auch eher den Charakter einer wissenschaftlichen Dokumentation. Das fängt mit der Gliederung und Numerierung mit fortlaufenden arabischen Ziffern (also z.B. 3.1.4.2) an und beinhaltet Literaturverweise und Quellenangaben im laufenden Text, sowie zu Beginn ein detailliertes Inhaltsverzeichnis und im Anhang ein kommentiertes Literaturverzeichnis, sowie ein Abkürzungs- und ein Stichwortverzeichnis.
Auf der anderen Seite ist das Buch aber von Sprache und Stil her so geschrieben, dass es leicht zu lesen ist und eigentlich für jeden verständlich sein sollte. Niemand muss daher ein abgeschlossenes Mathematik Studium vorweisen, um das Anliegen des Buches zu erfassen.
Weiterhin merkt man dem Autor an, dass er Theorie und Praxis der Optionen beherrscht und wahrscheinlich eine jahrelange Erfahrung vorzuweisen hat. Und auf Basis dieser Erfahrungen möchte Peter Putz nun seinen Lesern eine Strategie erläutern, die nach seinen Worten dazu geeignet ist, „eine gute Rendite zu erbringen und mit wenig Zeitaufwand ein entspanntes Investieren zu ermöglichen“ (sinngemäß zitiert).
=> Einkünfte, Einnahmen und Einkommen
Wichtig für das Verständnis von Steuerfragen
Zum Inhalt
Bevor Peter Putz aber auf das Hauptthema der Stillhaltergeschäfte mit Short Puts eingeht, erläutert er zum Einstieg erst einmal die notwendigen Grundlagen von Optionen, die wichtigsten Kennziffern (die sog. Griechen) und die Basis-Einsatzmöglichkeiten von Optionen.
Anschließend vertieft er zunächst die Vorgehensweisen bei Stillhaltergeschäften ganz allgemein und zeigt Vor- und Nachteile auf. Um dann schließlich auf seine eigentliche Strategie näher einzugehen:
Die wichtigsten Aspekte der Grundstrategie der gedeckten Short Puts (inkl. Beispiele).
Es folgt eine recht kurze Abhandlung über eine verwandte (aber entgegengesetzte Strategie) der Short Calls, sowie Erläuterungen zu möglichen Erweiterungen der Grundstrategie.
Das Ganze wird abgerundet mit Hinweisen und Überlegungen zur praktischen Handhabung der Strategie (z.B. Wahl des Brokers, der Börse, geeigneter Software), einer kurzen Abhandlung zur Umsetzung der vorgestellten Strategie mittels Zertifikaten, sowie einem kurzen Blick auf die steuerliche Behandlung von Optionsgeschäften.
Zum Abschluss präsentiert Peter Putz im letzten Kapitel eine ganze Reihe von typischen Beispielen aus der Praxis: Einstieg, Verlauf und Ausstieg. Mit dabei: sowohl ganz entspannte Verläufe, aber auch eher abenteuerliche und auch solche mit Verlust.
Die Strategie
Allzu viel will ich zu der vorgestellten Strategie gar nicht schreiben, denn das hat sich ja schließlich das Buch zur Aufgabe gemacht. Ein paar Eckpunkte möchte ich aber doch nennen, damit der Leser in etwa weiß, was auf ihn zukommt:
- Bei der im Hauptteil vorgestellten Strategie handelt es sich um eine Stillhalter-Strategie (Cash covered short Puts), die zwar nicht ohne Risiko ist, aber eher zu den konservativen Strategien zu rechnen ist.
- Von daher sollte man hier keine Ratschläge erwarten, wie man ganz schnell Unmengen an Geld verdient. Die Strategie zielt eher auf einen stetigen Fluss von vergleichsweise kleinen Einnahmen ab.
- Wie der Titel „…Investieren mit Aktien-Optionen“ schon ankündigt, werden hier ausschließlich „Aktien“-Optionen vorgestellt. Also keine Futures, Rohstoffe oder Währungen. Für den Einstieg in den Optionshandel halte ich das ohnehin für ratsam, der Fortgeschrittene wird die Strategie dann bei Bedarf leicht selber auf Futures ausdehnen können.
- Im Buch werden fast ausschließlich amerikanische Aktien, die an amerikanischen Börsen in Dollar gehandelt werden, besprochen. Das mag zunächst ungewohnt und womöglich abstoßend wirken, ist aber durchaus berechtigt. Ich selber habe dies in meinen Erfahrungen mit dem Optionshandel auch relativ schnell einsehen müssen.
- Was ich auch lernen musste, ist die Tatsache, dass es mit einem ganz kleinen Konto sehr schwierig wird, einen sinnvollen und erfolgreichen Handel zu beginnen. Ob es gleich die 50.000€ sein müssen, die Peter Putz als Minimum empfiehlt, weiß ich nicht. Bei der von ihm vorgestellten Variante der „gedeckten“ Verkäufe mag das aber durchaus stimmen.
- Es wird immer den einen oder anderen Punkt geben, den andere Optionshändler anders sehen. Das geht mir in einigen Details auch so, aber gerade von diesen unterschiedlichen Ansichten lebt der Optionshandel und man sollte sich immer offen zeigen, auch einmal andere Herangehensweisen kennen zu lernen.
=> Mit Zwischenschritt zum Privatier(1/3)
Mit: Gründe, Möglichkeiten, Teilzeitarbeit
Anmerkungen
Ich musste mir schon Mühe geben, um Punkte zu finden, die mir nicht so gut gefallen haben oder die ich vielleicht einfach anders gemacht hätte. Aber der Vollständigkeit halber will ich auch diese hier einmal aufführen:
Da wäre zunächst ein Punkt, den ich aber selber nur schlecht beurteilen kann, da ich mich schon seit über 20-30 Jahren mit Optionen befasst habe. So waren für mich die Grundlagen gut erklärt, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies für einen blutigen Anfänger nicht etwas zu „kompakt“ ist.
Apropos „Anfänger“: Es sollten sich meiner Meinung nach ohnehin nur Anleger mit Optionen befassen, die zuvor bereits einige Jahre an praktischer Erfahrung im Aktienmarkt vorzuweisen haben!
Was mich beim Lesen manchmal etwas gestört hat, waren die teilweise recht häufigen Querverweise im Text. Sowohl auf zurückliegende Kapital, Abbildungen und Tabellen, als auch auf weitere zukünftig zu betrachtenden Details. Und in einem gedruckten Buch bedeutet dies entweder ständiges Vor- und Zurückblättern (und Suchen) oder simples Ignorieren. Für mich stört dies einfach manchmal den Lesefluss.
Und so habe ich eigentlich nur bei den Erläuterungen der Transaktionskosten und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen hinsichtlich Depotgröße und Auswahl der Basiswerte eine andere Auffassung als der Autor. Es muss allerdings dazu gesagt werden, dass dieser Punkt ohnehin stark von Bank/Broker und dem Kostenmodell abhängt und es sicherlich immer ratsam ist, einen möglichst preiswerten Broker auszusuchen (darin sind wir uns dann wieder einig).
Mein abschließender Eindruck
Um es kurz zu machen: Mir hat das Buch gefallen!
So hat Peter Putz z.B. im Grundlagenteil für meinen Geschmack genau das richtige Maß für die Erläuterung von Details und Zusammenhängen gefunden. Wobei er selber auch gar nicht den Anspruch erhebt, hier ein Grundlagenwerk geschaffen zu haben, sondern zur Vertiefung der Grundlagen auf andere Spezialliteratur verweist.
Besonders gut gefallen hat mir, dass im Hauptteil, in dem die Strategie der gedeckten Short Puts beschrieben wird, nicht nur ein theoretisches Modell erklärt wird (was man sonst oft in anderen Büchern zu sehen bekommt), sondern wirklich auch jeder Aspekt der praktischen Durchführung beleuchtet wird. Denn was hilft mir das theoretische Verständnis von Optionen und Strategien, wenn ich in der Praxis nachher nicht weiß, welcher Basiswert geeignet ist, welche Laufzeit, Basispreis und Stückzahl ich wählen soll?
All das wird im Buch von Peter Putz erläutert, aber nicht nur der Einstieg in eine Position, auch die Beobachtung der laufenden Positionen, sowie die möglichen Beendigungs-Szenarien werden angesprochen. Wobei es dem Autor hier nicht darum geht, simple Koch-Rezepte anzubieten, die man blind und ohne Nachdenken anwenden könnte, sondern dem Leser und Anwender der Strategie bleibt immer genügend Raum für eigene Beurteilungen und Entscheidungen.
Das Gleiche gilt auch für die Hinweise, die Peter Putz zur Wahl des geeigneten Optionsmarktes, der Options-Börse, des Brokers und empfehlenswerter Analyse-Tools gibt.
Fazit
Insgesamt aus meiner Sicht ein empfehlenswertes Buch über eine Optionsstrategie, die bei richtiger Anwendung ein regelmäßiges Einkommen verspricht, welches (je nach Ausprägung der eigenen Risiko-Toleranz) eine Rendite bezogen auf das Gesamt-Depot von 1%-2% pro Monat(!) ermöglicht.
Das Buch kann nur über Amazon bezogen werden: Titel „Strategisch Investieren mit Aktien-Optionen*“ , Untertitel: „Konservativer Vermögenszuwachs durch Stillhaltergeschäfte“. Autor: Dr. Peter Putz. Preis: 29,95 Euro.
Kleine Anmerkung: Zum Zeitpunkt, als ich diesen Beitrag verfasst habe, war das Buch bei Amazon an erster Stelle der Bestseller-Liste in der Kategorie „Futures&Optionen“!
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Ich habe das auch schon vor längerer Zeit gelesen, weil es genau meine Strategie abbildet.
Ich hatte zuvor schon Optionen auf Dividenden-Aktien gehandelt, aber das Buch hat mich weiter in meinem Tun bestärkt.
Ich finde jeder sich mit Optionen langfristig beschäftigen möchte, sollte dieses Buch lesen.
mfG Chri
Schöne Zusammenfassung, Peter! Ich kenne das Buch nicht, aber nach deiner Beschreibung scheint es für den Einstieg in Aktienoptionen sehr hilfrich zu sein. Der Herr Putz hat auch in anderen Foren seine Strategie teilweise öffentlich gehandelt (weiß leider nicht m ehr wo) und war dort auch für viele Rückfragen offen zugänglich. Das spricht meiner Meinung nach für ihn. Viele Grüße, Rico
@Chri und @Rico: Auf mich üben Optionen, ihre Eigenschaften und ihre beinahe unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten auch nach so vielen Jahren immer noch eine ungeheure Faszination aus.
Leider teile ich diese Begeisterung nur mit einer verschwindend kleinen Zahl von Interessierten. Entsprechend übersichtlich ist auch das Angebot an deutsch-sprachigen Büchern zum Thema Optionen. Von daher gehört das Buch von Peter Putz ganz sicher auf die Empfehlungsliste.
Vielleicht sollte man es noch um (mindestens) ein weiteres Buch über Grundlagen und andere Strategien ergänzen, aber da fällt mir spontan schon keine Empfehlung ein. Ich habe hier noch ein über 20 Jahre altes Buch von… (ich muss mal eben nachsehen…) von Igor Uszczapowski herum liegen. War seinerzeit DAS Standardwerk!
Gruß, Der Privatier
Hallo,
„Optionen und Futures“ verstehen habe ich voriges Wochenende gerade fertig gelesen. Es ist nicht schlecht geschrieben, aber für meinen Geschmack etwas zu wissenschaftlich und für einen kompletten Anfänger eigentlich nicht zu empfehlen. (Meine Meinung)
mfG Chri
Da gebe ich Dir Recht! Ich habe das Buch gerade eben noch einmal durchgeblättert. Das ist alles viel zu kompliziert!
Aber es kommt eben immer darauf an, was man unter „Grundlagen“ versteht.
Man kann sich darunter eine einfache Einführung für Anfänger vorstellen, in der ohne tiefere Details nur die „Grundlagen“ vermittelt werden.
Man kann sich darunter aber auch eine sehr ausführliche und bis ins Detail gehende Erläuterung sämtlicher Zusammenhänge vorstellen, so dass man nach der Lektüre wirklich sämtliche „Grundlagen“ verstanden hat.
Gruß, Der Privatier
Ich freue mich, dass jetzt langsam wieder bei dem einen oder anderen Anleger, die Stillhaltergeschäfte interessant werden. Es schien fast, als seien diese in den vergangenen Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Phasenweise haben sie natürlich auch unter der pauschalen Verteufelung von Derivaten gelitten.
Tatsächlich kann sich mit Stillhaltergeschäften eine risikolose Zusatzrendite erwirtschaftet werden.
Und für diejenigen Anleger, die mit der Welt der Derivate nicht so vertraut sind, bieten sich vorkonstruierte Finanzinnvoationen wie Aktienanleihen oder Discount-Zertifikate an. Teilweise bieten diese Konstruktionen das gleiche Profil wie eine kombinierte Einzelanlage in Aktien und Shortgeschäfte. Es ist aber wichtig, jedes Einzelzertifikat dahingehend genau anzusehen!!!! Teilweise bestehen zwischen den einzelnen Emittenten gravierende Unterschiede trotz gleichlautender Bezeichnungen!!!
Und die Kostenstruktur dieser Nachbildungen müssen unbedingt vorher auch ins Auge gefasst werden. Mehr als 1% sollte keinesfalls gezahlt werden!
Viele Grüße
Oliver
Auch wenn ich nun seit einen guten Jahr wieder mit Optionen handele, nutze ich zusätzlich die Möglichkeiten von Zertifikaten, Aktienanleihen oder (Discount)-Optionsscheinen.
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, handele ich Optionen ausschließlich in den USA. Daher kann ich mir kein aktuelles Urteil über Optionen auf z.B. deutsche Aktien erlauben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es rein aus Liquiditäts- (und Spread-)Gründen sinnvoller sein kann, einen Discount-Optionsschein auf z.B. K+S zu kaufen, als zu versuchen, diesen selber mit Optionen zusammenzustellen. Es hat alles seine Berechtigung.
Gruß, Der Privatier