Die rote Laterne im Depot
Kürzlich habe ich mich an ein Gespräch erinnert, welches schon sehr viele Jahre zurückliegt.
Damals im Alter von ca. 25-30 Jahren und den ersten wenigen Jahren Erfahrungen an der Börse, hat es sich irgendwann gezeigt, dass es so zwei/drei Arbeitskollegen gab, die in etwa denselben Kenntnis- .und Erfahrungsstand an der Börse hatten.
Seinerzeit war an Internet oder andere schnelle Informationsquellen noch lange nicht zu denken, Hauptinformationsquelle war der Börsenteil von überregionalen Tageszeitungen und ggfs. wöchentlich oder monatlich erscheinende Börsenbriefe oder -Magazine (gedruckt!). Ein gegenseitiger Austausch von Ideen war damals daher noch wichtiger aus heute.
Und somit haben wir uns damals immer mal wieder über Erfolge, Misserfolge und neue Ideen unterhalten.
=> Alles im Rahmen
Mit: Anwartschaftszeit, Rahmenfrist, Bemessungsrahmen,
Immer nur die grössten Erfolge
Aber wie das bei Börsianern so ist (übrigens nicht nur bei denen!), drehten sich die meisten Erzählungen immer nur um grandiose Erfolge. Da konnte der eine davon berichten, dass er im letzten Monat mehr Geld an der Börse verdient hatte, als in seinem Job. Der andere konnte von phänomenalen prozentualen Kurs-Steigerungen seiner Super-Aktie im letzten halben Jahr erzählen.
Und das hat sich eigentlich bis heute nicht großartig verändert. Egal, welchen Finanz- oder Börsenblog man liest, welche Ratschläge man von Fondsmanagern, Anlageberatern oder bekannten Investment-Gurus hört: Alle haben schon immer die besten Entscheidungen getroffen und liegen mit ihren Ergebnissen weit über dem Durchschnitt. Toll.
Ich will mich da selber übrigens auch gar nicht ausschliessen! Auch mir macht es mehr Spass, von Erfolgen zu erzählen, als von Misserfolgen.
Wem nützen solche Geschichten?
Aber mal ehrlich: Wem nützen denn solche Erfolgsgeschichten? In erster Linie einmal dem Erzähler, der sein Ego damit wieder einmal bestätigen kann.
In zweiter Linie und mit einem bisschen Glück kann eventuell ein Zuhörer/Leser, der sich bis dahin noch nie mit der dargestellten Thematik befasst hat, den Eindruck gewinnen, dass sich solche Investments auszahlen können und es sich u.U. lohnen könnte, sich einmal näher damit zu befassen. Damit wäre dann tatsächlich schon viel gewonnen. In der Realität sind solche Leser/Gesprächspartner aber eher die Ausnahme und stattdessen bewegt man sich im Kreise von „Experten“.
Und was nützt es mir denn, wenn mir jemand erzählt, dass er von wenigen Monaten eine Neuemission für 25$ gekauft hat, die jetzt nach 3 Monaten bei 250$ steht? (Bsp.: Beyond Meat, von Anfg. Mai- Mitte Juli 2019) Das freut mich für den Erzähler, aber ich selber habe von dieser Info nichts.
Denn ich habe seinerzeit das Potential nicht erkannt und folglich damals nicht gekauft. Das kann ich heute auch nicht mehr nachholen. Und kann man den Erfolg der ersten Monate für die kommenden fortschreiben? Würde sich ein Kauf dieses „Renners“ auch jetzt noch lohnen?
Wohl kaum.
Oder kann man aus der Geschichte die Folgerung ziehen, bei der nächsten Neuemission auf jeden Fall wieder dabei zu sein, um einen ähnlichen Erfolg zu erzielen? Ebenfalls nicht.
Von daher halte ich rückblickende Erfolgsmeldungen oftmals für ziemlich sinnlos. Ausnahme: Man erzählt von einer Investment-Idee, von der man annimmt, der andere kenne sie vielleicht noch nicht. Oder nicht in allen Facetten.
=> Regelaltersrente - Übergangsregel
Tabelle für betroffene Jahrgänge, weitere Links
Erzählt doch mal was anderes!
Und darum habe ich schon damals meine Arbeitskollegen ermuntert: „Erzählt mir doch mal was anderes! Erzählt mir mal von Euren Misserfolgen. Wo habt ihr Euch so richtig getäuscht?“
Und das wollte ich damals nicht etwa aus Schadenfreude wissen. Nein. Ich wollte aus den Fehlern lernen. Natürlich kann man auch aus den eigenen Fehlern lernen, aber erstens hat man in einer größeren Gruppe mehr Fehler und daher mehr zu lernen und zweitens tut es weniger weh. 😉 Man muss ja nicht jeden Fehler selber machen.
Und daher möchte ich heute genau diese Frage einmal an alle Leser und Kommentatoren richten:
„Was ist aktuell der schlechteste Wert in Eurem Depot?“
Also, welches Papier „hält die rote Laterne“?
Wie man dabei das Prädikat „schlechtester“ Wert definiert, kann sich gerne jeder selber aussuchen: Ob das der Wert mit dem absolut höchsten Buchverlust ist oder vielleicht der in absoluten Zahlen deutlich kleinere, aber dafür mit dem prozentual höchsten Verlust – egal.
Oder vielleicht sogar ein Wert, der gar nicht einen so hohen Verlust hat, der einen aber trotzdem am meisten ärgert.
Es sollten allerdings immer nur Werte sein, die sich aktuell noch im Depot befinden und die man heute auch noch kaufen kann. Also keine uralten Depotleichen von längst insolventen Firmen, die u.U. gar nicht mehr handelbar sind und die man nur noch nicht aus dem Depot geworfen hat.
Ich werde mich natürlich selber auch beteiligen und ebenfalls meine „rote Laterne(n)“ in einem der Kommentare erläutern.
Und dann bin ich mal gespannt, was das so kommt! 🙂
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Dann werde ich selber einmal beginnen und meine „Rote Laterne“ benennen:
Ich habe dazu allerdings gleich zwei Kandidaten, zwischen denen ich mich nicht so recht entscheiden kann. Und sie stehen auch nicht ganz am Ende des Depots. Dort stehen nämlich ein paar Werte, die man heute eher nicht mehr kaufen sollte (beinahe verfallende Optionsscheine oder Papiere von insolventen Unternehmen).
Meine beiden Kandidaten sind sich sehr ähnlich, da sie ein ähnliches Geschäftsmodell haben: Es sind die Aareal Bank (WKN: 540811) und die Dt. Pfandbriefbank (pbb) (WKN: 801900). Bei beiden handelt es sich um Banken, deren Hauptgeschäft in der Finanzierung von Immobilien besteht. Beide haben im Rahmen der Corona-Krise kräftig im Kurs nachgelassen und haben sich im Gegensatz zu vielen anderen Werten seit dem aber kaum wieder erholt. Von einer V-förmigen Erholung ist nichts zu erkennen.
Nun ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Denn schließlich haben Banken auch schon vor Corona im Niedrigzinsumfeld mit ihren Margen Probleme gehabt. Hier haben sich meine beiden Kandidaten aber eigentlich noch ganz gut gehalten. Gekauft hatte ich beide übrigens in erster Linie wegen der bis dahin immer zuverlässig gezahlten recht ansehnlichen Dividenden.
Das mit den Dividenden hat sich nun wg. der für Banken generell verordneten Enthaltsamkeit bzgl. Ausschüttngen vorerst erledigt und das hat ganz sicher auch zum Kursrückgang beigetragen. Aber ganz unabhängig davon sind die momentanen Aussichten sicher nicht gerade rosig. Die alten Probleme (Niedrigzins) bleiben bestehen, neue sind hinzugekommen: Einige Kreditnehmer werden ihre Zahlungen derzeit nicht mehr leisten können, manch einer wird vermutlich am Ende sogar ganz ausfallen. Es ist mit einer erhöhten Anzahl von Kreditausfällen zu rechnen. Auch das Neugeschäft wird vermutlich aktuell eher schleppend verlaufen. Ein wirklicher Einbruch im Immobiliensektor ist zwar noch nicht zu beobachten, aber die übertriebenen Steigerungen der vergangenen Jahre dürfte erst einmal gestoppt sein.
Insgesamt sicher eine schwierige Lage für meine beiden Kandidaten. Ich halte trotzdem daran fest, weil ich glaube, dass beide sehr gute Chancen haben, sich bei einer nachhaltigen Entspannung der Gesamtlage auch wieder zu alter Stärke zurück zu entwickeln.
Ob das derzeit niedrige Kursniveau jedoch ein Grund zum Kauf ist, muss jeder für sich entscheiden.
Gruß, Der Privatier
Ja, Aareal und pbb habe ich auch in meinem „weltumspannenden Bankenimperium“, dazu Intesa Sanpaolo (IT), Nordea (FI), Commonwealth Bank und WestPac (AU). Auch die Australier verzichten dies Jahr auf Dividendenzahlung 🙁
Was solls, Hold auf alles ist ja meine Devise, aussitzen und beobachten…
Meine echte rote Laterne habe ich an meinem ersten Börsentag bewusst als abschreckendes Beispiel gekauft: Steinhoff Int.Holdings, 40 Stk zu 0.456 = 18.24 Kaufsumme, also Peanuts. Damals noch „der Pennystock im MDax“, inzwischen in den SDax abgestiegen.
So hatte ich auch in boomenden Zeiten immer einen Posten mit -90% Gesamtentwicklung im Blick… 🙂
Hallo Privatier und geschätzte Blog-Schreiber,
das größte Minus in % habe ich mit MFA Financial gemacht, zur Zeit -58,5%. Es ist ein REIT in USA. Es ist nur eine kleine Position und seit dem Tiefpunkt im März hat die Aktie sich auch wieder deutlich erholt. Die hoffe, dass längerfristig wieder die ursprünglichen Werte erreicht werden.
Dann habe ich noch NYMT mit -31%, ebenfalls eine kleine Position, ebenfalls ein US-REIT.
Auch dieser Wert ist seit dem Tief im März schon wieder deutlich gestiegen.
Obwohl beide Werte zur Zeit bei niedrigen Kursen notieren, würde ich sie heute nicht mehr kaufen. Ich halte aber weiterhin diese Aktien und denke nicht an Verkauf, denn die Kurse steigen ja wieder. Dass es einige Jahre dauern kann, bis das alte Kursniveau wieder erreicht ist, habe ich einkalkuliert. Gekauft wurden die Werte wegen der damals üppigen Dividende.
Gruß Gerhard
Das ist genau so eine „Geschichte“, wie ich sie mir hier vorgestellt habe:
Jemand hat gute Gründe für den Kauf eines Wertpapiers gehabt: In diesem Fall der Kauf von US-REITs, die ganz sicher in der Zeit vor Corona eine gute Entscheidung waren.
Im Laufe der Krise sind die Kurse (wie bei fast allen Werten) deutlich gefallen, haben sich aber nun leider nicht so erholt, wie das bei vielen anderen Werten zu sehen ist. Hier könnte also eine günstige Einstiegsgelegenheit sein!
Aber natürlich sind Zweifel angebracht. Einige der in REITs vertretenen Objekte dürften nachhaltige Veränderungen erleben: Verlagerung von Einkaufszentren zum Online-Einkauf, weniger Office-Flächen wg. Home-Office, Mietausfälle, Zwangsverkäufe u.ä.m.
Eine schnelle Erholung ist da nicht unbedingt zu sehen. Aber längerfristig…?
Gruß, Der Privatier
Willkommen im Club der „Dt. Pfandbriefbank Besitzer“…. die habe ich auch im Depot
u.a. TUI und Cathay Pacific auch 2 Rotlicht-Kandidaten 😉
Meine Rote Laterne: Blackrock World Energy Fonds. Gekauft vor 15 Jahren, in Zeiten wachsendem Energiebedarfs und immer größerem Aufwands zur Förderung fossiler Brennstoffe MUSS das ein guter Titel sein. Aktuell bei minus 40% plus Wertverlust durch Inflation. 🙁
Gruß, BigMac
Die Grundidee kann ich gut nachvollziehen. Und vor 15 Jahren gab es wahrscheinlich auch noch keine ETFs, denn bei dem gemanageden Fonds dürften sich auch die jährlichen Kosten negativ bemerkbar machen.
Es wäre ggfs. mal interessant zu überprüfen, ob es inzwischen eine ETF-Alternative gibt…
Gruß, Der Privatier
Meine zwei Rohrkrepierer sind Dt. Bank und Lufthansa. Habe sie beide nicht mehr im Depot. ?
Rote Laternen im Depot ??? Also ich habe ROTE DEPOTS !!! , mit manchmal
einer grünen Laterne . Corona sei Dank , habe ich auch dieses Jahr mit
den doch recht üppigen “ Entfall “ der Bar Div. angefangen zu rechnen .
Für MICH und umgebenden Personenkreis , eher sehr UNSCHÖN , UNGEPLANT ,
und extrem UNGEWÜNSCHT . Dafür dann aber mit kompletten Depots , wieder
t.w. ein Down Under , in Höhe von einigen aufgeführten roten Laternen .
LG Det
Bei Dir passt dann also das Beitragsbild: Jede Menge rote Laternen! 😉
Gruß, Der Privatier
Genauso komme ich mir vor , wie in so einem Rotlichtschuppen .
Heimlich hoffe ich natürlich darauf , das ich nochmal eine FI gegen FO
Abrechnung machen kann , die mal mind. ein neutrales Ergebnis liefert .
Wegen den zusätzlich auftretenden Entfall , scheint das aber wohl eher
eine Langfristhoffnung zu werden . Daher nennt sich das bestimmt auch
Longrun . Lang die Schmerzen , kurz das Vergnügen des Einkommens .
Naja ich habe jedenfalls den Rotlichtschuppen noch ein wenig vergrössert ,
damit ich die Schmerzen auch richtig merke . Und wenn ich dann mal wieder
zu dem Vergnügen des Einkommens kommen würde , hätte ich da auch nichts
gegen einzuwenden.
Time will tell
LG Det
Aurelius (>50%) und Norma Group (sind mittlerweile wieder weniger als 50%).
Meine Rote Laterne :Aurora Cannabis
Aurelius hatte ich auch mal. Habe aber schon bei 38€ veräußert und jetzt kürzlich neu gekauft, da meiner ansicht stark unterbewertet. Auch einige der anderen Dauerbrenner hier hatte ich mal, aber alle vir Corona veräußert. Glück gehabt würde ich sagen und Rote Laterne vermieden.
Meine absolute Lieblingsfackel am Ende habe ich jetz auch erst abgesägt.
Luckin Coffee. Hatte die mal ziemlich kurz nach deren IPO für ca. 1700€ gekauft, zwischenzeitlich für ca. 3900€ wieder verkauft. Und dann nochmal neu gekauft nach einem Rücksetzer mehr Anteile für gleichen Einsatz. Ging ca. 2 Wochen gut, dann der Absturz auf -85%. Der Insolvenz Stop-Loss, den ich zur Sicherheit immer setze um in der Not Verluste zu realisieren hat ausgelöst.
Effektiv hat mich das ganze ca. 1400€ Anfangskapital gekostet. In Summe ca. 3600€ Wert vernichtet.
Wem die Story nicht bekannt ist kann sie gerne bei Google mehr oder minder Detailiert nachlesen.
Daher Lesson learnd, abhacken und nach vorne schauen.
Norilsk Nickel… Einer der groessten Investments in einem meiner Depots. Im Moment im Minus mit zum Glueck nur 3%..
Die anderen beiden. Canada Nick und Nikola… Mal schauen…
Dank frühem Einstieg in diverse H2 und anderer Performer sind zwei meiner deri Depots zum Glueck nach wie vor im mittleren zweistelligen Plus. Noch…
Hatte mit Beginn Privatier/Alter 53 alles aufgelöst BIS AUF ‚rote Laternen‘: Zweimal Carnival (100 in US$ und 200 in GBP) 72 bzw. 80% unter Einstandskurs… unser Hobby wird noch etwas dauern, Kreuzfahrten sind im Moment sowas von out 😉
Erstaunlich! Wäre interessant zu erfahren was „Alles aufgelöst“ bedeutet. Vermutlich vermietete Immos gekauft !? Oder etwa Cash halten und verbrauchen ab 53 bis ultimo ? Letzteres wäre ein ziemlich radikaler „Entnahmeplan“, aber warum nicht. Man spart zumindest Steuern.
Meine rote Laterne ist übrigens ein Vanguard ETF auf den FTSE100. Ganz schlechter Einstiegszeitpunkt. Im Januar hätte man besser stillgehalten oder noch besser alles verkaufen sollen. Außerdem war ich der Ansicht, dass der Brexit eher Vorteile als Nachteile gegenüber der EU Planwirtschaft mit sich bringt.
Zum Einstiegszeitpunkt (market timing): ich habe auch etliche ETFs in (teils mehreren) Einmalkäufen erworben, weil nicht sparplanfähig, aber monatliche Sparpläne sind schon eine feine Sache als Diversifikation über die Zeit.
Man nimmt die Wellenberge und -täler der Kursvolatilität mit, das mittelt sich…
Zudem freuen mich sogar negative Kursentwicklungen bei Sparplan-ETFs, weil ich dann am nächsten Kauftag mehr Stückchen fürs gleiche Geld bekomme.
„Grüne Laternen“ sind bei mir dagegen ETFs auf Staatsanleihen, EUR oder USD, mit +30% Kursgewinn. Schaut schön aus in der Statistik, mag ich dann aber nicht nachkaufen… 🙂
Na ja, das mit dem cost average effect ist eigentlich eine Illusion, ein Psycho-Trick für jüngere, die noch am ansparen sind und noch keine frei verfügbaren Cash-Reserven aufbauen konnten. Wir Oldies sollten mit dem Anteil, der für Aktien vorgesehen und verfügbar ist, permanent investiert sein – das schließt nicht aus, dass dieser Aktienanteil langsam reduziert wird.
Der FTSE im Januar war eher so eine Übersprungshandlung, weil einfach fast alles am ATH war.Einfach irrational. Die Briten würden sagen: Wishful Thinking.
Auch ich als Rentner, der sich 250/mo vom Munde abspart, bevorzuge ETF-Sparpläne für Reinvest. Cash-Reserven habe ich üppig, will aber den Steuerbescheid für 2020 abwarten, weil da eine höhere Nachzahlung für die extrem günstige 1/5-Regel-Besteuerung der Abfindung zu erwarten ist. Wenn das erledigt ist, werde ich mehr investieren 🙂
Aktienanteil reduzieren: zugunsten von was? Anleihen, wenn nicht gerade Emerging Markets oder US-High Yield, rentieren unattraktiv bis negativ. Gold, Immos: nö.
Zugunsten von was? Na zum Beispiel für ein Wohnmobil. (Es gibt leider noch keine elektrischen, nur eines mit 200 km Reichweite ?). Oder mach es wie Jörg: Kreuzfahrten (wer‘s mag). Aber ich weiß – In deinem Fall: Alles für die Töchter. Auch gut!
Zum cost average effect bin ich noch am Grübeln.
Zwischenstand: bei ETFs unterscheidet man zwischen Thesaurierern und Ausschüttern.
Letztere würde ich noch mal unterteilen in Wenig- und Vielausschütter (sagen wir ab 5% brutto Ausschüttungsrendite).
Wenigausschütter (MSCI World/EM, S&P 500 …) steigen eher im Kurs, thesaurieren quasi auch ein bißchen.
Vielausschütter haben typischerweise „Select Dividend“ im Namen (oder MSCI Russia, oder Energy Infrastructure MLP…), und fallen eher im Kurs, ist mir bei Sparplänen aber gerade recht. „Take the money and run“… 🙂
Meine Investstrategie ist halt auf robuste, aber ertragreiche Papiere orientiert, damit ich auch in Rente agil reinvestieren kann.
Die Buchwerte erben meine Töchter, und müssen dann selbst entscheiden, was sie damit machen.
@Robert:
Angesichts von Versorgungsausgleich nach Scheidung und „Rentenlücke“ habe ich vor mindestens 12 Jahren mit einem sparsamen Lifestyle angefangen und mich allmählich auch gut daran gewöhnt.
Typische Pauschalurlaube habe ich mit meinen Töchtern gemacht, bis sie knapp volljährig waren, seitdem eigentlich nur Familienbesuche/-treffen im Inland.
Auslöser war wohl eine Radiomeldung um 2008, dass das zukünftige Rentenniveau bei 43% erwartet wird.
Da beschloss ich, schon jetzt nur noch 43% meines Netto auszugeben, und den Rest zu sparen.
1k/mo * 12 * 10 Jahre = 120k, nach Scheidung. Geht…
Exakt so, Robert! Steuern zahlen wir in 2021, dann erst wieder 2029. In dem Moment, wo zukünftige Renten zu heutigem Lebensstil passen, mussten ’nur noch‘ Bestand+Abfindungen+Versicherungen für 10 Jahre da sein. Klar, plus Reserven, aber ohne Risiko. Also nix mehr Energie und Zeit in Charts, Verwaltung oder Projekt-Bewertung. Meine Holde in 4+1/2 Jahren schon Rente, bei mir noch 9 und bisher keinen Tag bereut. Vielleicht arbeite ich sogar nochmal, aber frühestens 2022, wegen der Steuer. Ehrenamtlich was tun reicht auch!
Und auch Dank des Privatiers glückt es immer mehr Menschen in diese Richtung.
MbG
Joerg
„Und auch Dank des Privatiers glückt es immer mehr Menschen in diese Richtung.“
Achtung, Joerg ,nicht so laut. Wichtig! Bitte niemandem von dieser Seite oder von den Büchern erzählen !
Es gibt nur 27 Millionen Nettosteuerzahler auf fast 83 Millionen Einwohner. Davon sind 12 Millionen Staatsbedienstete, die zwar teilweise wichtige Funktionen haben, aber ebenfalls von den verbleibenden 15 Millionen in der Wirtschaft produktiven Nettosteuerzahlern abhängig sind. Von diesen sind etwa 8 Millionen unter 45 Jahre alt.
Das ist die Zielgruppe dieser Seite und der Bücher, die potentiellen Privatiers der nächsten Jahre (abzüglich der Auswanderer).
Wenn also die Millionen Leser dieses Blogs diese Gruppe auf diese Seite aufmerksam machen sollte und die dann natürlich sofort mit ihrer Ausstiegsplanung beginnen, dann wird das jetzt schon bedrohliche demographische Dilemma zur Sozialstaatskatastrophe führen.
Wer finanziert dann die GRV, GKV und die ganzen anderen Sozialleistungen ? Es wird auch uns als Rentner/Privatiers treffen, die zum Teil von Kapitalerträgen und einer bestenfalls stagnierenden Rente leben. Wir werden dann mehrheitlich von der Käufer- auf Verkäuferseite wechseln. Die KEST wird erhöht. Es kommen aber nicht genug gut verdienende Käufer nach – die Kurse fallen.
Also ich wünsche Dir, dass dein Steuervermeidungsmodell gut funktioniert. Allerdings, die nächsten Steuerzahler könnten auch auf die Idee kommen, mit 53 (Joerg) oder 56 (Peter) oder 59 (Robert) auszusteigen.
Daher: Ein Gentleman schweigt und genießt (das Privatierleben).
Noch einmal zurück zu der Aussage „mit Beginn Privatier/Alter 53 alles aufgelöst“
Was hast Du denn mit dem Verkaufserlös gemacht? Liegt das jetzt einfach nur so herum? 😮
Gruß, Der Privatier
Nun, ein Teil kommt erst mit Rentenbeginn meiner Gattin, dann ein kleinerer Teil zu meinem Rentenbeginn in 9 Jahren (Abfindung). Alle Verbindlichkeiten getilgt und, wie ich an anderer Stelle schon schrieb: Ich gehörte eher zu den glücklosen Anlegern. Das hat vor allem bei Kapitalanlage Mietwohnungen arg gekostet (also alles loszuwerden). Mit meinem 53ten waren in den Depots aber auch nur noch 120k, reicht gerade Mal für PKVs bis 2029.. Abfindung in 21 noch, zumindest rechnerisch geht’s auf. Nichts mehr übrig, um daraus mehr zu machen. Aber auch nicht nötig, schlimmstenfalls bietet unser Lebensstil noch Einsparpotential ?
MbG
Joerg
Okay, danke Dir. Und ich hoffe dann mal, dass Du richtig gerechnet hast. 😉
In einem der nächsten Beiträge werde ich das Thema noch einmal aufgreifen…
Gruß, Der Privatier
Bei mir Exxon, Chevron und Altria mit 50,40 und 30 Prozent Verlust. Ich behalte sie, weil sie Dividenden zahlen und ich momentan kein Cash brauche. Sonst gilt bei mir: Rote Laternen fliegen nach einiger Zeit raus.
Toll hab Canada Nickel zu 80% abgestoßen letzten Donnerstag. 90% plus heute… Murphy… :-/
Ausgerechnet DAX Werte sind mein Alptraum. Jeweils im Wert halbiert: Bayer und Daimler.
Von Wirecard ganz zu schweigen. Habe geplant, mich von allen DAX Werten zu trennen. Schritt für Schritt.
Verkaufe den Daimler und kaufe ihn wieder zurück wenn Du Ihn langfristig als Dividendenbringer siehst und ihn eigentlich nicgt abgeben willst.
Deine Eigenkapitalrendite steigt
Du „realisierst“ anrechenbare Verluste
D.h. wenn Du dich von einer anderen Aktie mit entsprechenden Gewinnen trennst bleiben diese Steuerfrei.
Davon kannst Du Dir noch mehr Daimler kaufen.
Dein effektiver Verlust: 2% durch Ver- und wieder Rückkauf.
Ergibt natürlich nur dann Sinn, wenn Du diese wirklich nicht verkaufen willst. Basf und Bayer sind auch so Kandidaten für steuerlich spannende Verlustrealisierungen 🙂
Ich kann diesen Hinweis nur bestätigen und auch allen anderen hier empfehlen!
Das gilt natürlich immer nur dann, wenn man weiterhin von einem Papier soweit überzeugt ist, dass man es eigentlich weiter behalten will.
Aber genau das machen ja dann auch viele: Einfach behalten und abwarten.
Sinnvoller wäre aber aus Steuersicht u.U. ein Verkauf und Neukauf.
Insbesondere ist es dann sinnvoll, wenn man auf der anderen Seite größere Gewinne realisiert hat, die man ansonsten versteuern muss.
Dieses „Jonglieren“ ist nicht immer ganz einfach (und klappt auch manchmal nicht), ich versuche es aber dennoch in jedem Jahr. Dazu habe ich hier auch schon mehrere Beiträge geschrieben.
Gruß, Der Privatier
Meine 3 Depot-Monster sind:
PROSIEBENSAT.1 MEDIA -66%,
WPP PLC -58%,
und RTL -53%.
Im Prinzip die gleiche Branche… 🙁
LG
M.
Oh Gott, wo fang ich an?
Aareal und Aurelius hab ich auch. Ärgerlich, aber ich geb die Hoffnung nicht auf.
Den größten Kursverlust hat chinesischer Stahl (Xiwang, 75 %). Die sind noch an dem Tag, an dem ich sie gekauft hatte, um die Hälfte eingebrochen. Insgesamt sind sie noch 380 Euro wert. Interessant ist aber, dass ich die Tage 98 Euro Dividende (netto) bekommen hab. Damit könnte ich mir das jetzt super schönrechnen. Brutto fast 30 % Dividendenrendite ist eigentlich super ?
Was ich bei allen roten Laternen in meinem Depot am meisten bereue: Renault. Ich muss besoffen gewesen sein, als ich die gekauft habe – hatte mir sagen lassen, dass die in puncto E-Mobilität vorne mit dabei wären. Ich glaube, da versuche ich mal, die zu versteuernden Veräußerungsgewinne aus dem Januar auszugleichen. So wären sie wenigstens dazu gut…
Wie im Beitrag oben geschrieben, erhoffe ich mir ja von den Kommentaren hier ein paar Anregungen für u.U. lohnende Investments.
Aber Xiwang Steel möchte ich trotz 30%iger Dividendenrendite lieber nicht haben. 😉 Erinnert mich an ein lange zurück liegendes Erlebnis mit China Construction Holding: Am Ende ein Totalverlust. 🙁
Gruß, Der Privatier
He Du
WER? ICH?
Pssst
https://www.youtube.com/watch?v=7J2oijo9958
Ich hätte da ganz heisses Sch-Eis;
Zahlungsdienstleister, alles elektrosesamisch, ist in den SIX (SesamstraßenIndeX) aufgenommen.
WDI?
Pssst, nicht so laauut. Kann die nur in unsichtbarer Form verkaufen …
@eSchorch OKAY, ich ziehe den ? aus anderem Beitrag zurück. Du bist definitiv Graf ZAHL
Mann Joerg, der Mann mit Hut und Trenchcoat ist Schlemihl.
Graf Zahl ist ein anderes Kaliber.
Oder lässt Du mich heimlich überwachen und hast herausbekommen, dass ich auf dem Lokus Sudoku löse und doch ein verkappter Graf bin?
Weia, würde ich eSchorch überwachen tuten, würde ich damit sicherlich Geld verdienen. Und das verbietet mir mein persönliches Privatiersgelöbnis. Und wenn ich schon nicht arbeite, muss es auch kein Geld nienich.
Trotzdem Graf Zahl 😛
cu
Joerg
Alles Quatsch , hätte eSchorsch richtig aufgepasst , wäre die
Zukunftsfrage längst beantwortet , und nur für 5 Pfennig .
Ach waren das noch Zeiten mit der harten DM und dem PSSSTTT .
Naja , hier geht die Muppet Show ja weiter :
https://www.youtube.com/watch?v=c_PWN7pzuYc
LG Det
Muss ein ziemlich guter Suff gewesen sein 😀
Bezüglich deiner Dividendenrendite werden sie wohl den Todeshauch ausgestoßen haben.
Bei Stahl würde ich evtl auf Evraz setzen. Aber auch eine Branche die seit Fridays 4 F… nicht so hoch angesehen ist. Aber doch relativ stabil schwankende Zahlen und Dividende bei Evraz.
Hätte da noch ein High Dividend Yield im Angebot, mit Sage und Schreibe 98% Rendite lt. Marketscreener. Ein Tag vor Dividendenzahlung rein bei 98% kein eigentlich nicht viel schief gehen. Im schlechtesten Fall verlierst du 2%…
https://de.marketscreener.com/AMIGO-HOLDINGS-PLC-44458576/
So jetz ist aber wieder gut mit der Ironie
„erhoffe ich mir ja von den Kommentaren hier ein paar Anregungen für u.U. lohnende Investments.“
Haha, lieber Privatier, was erwartest du von deinen Lesern. Alle hoffen immer noch auf den Geheimtipp von dir.
Aber gut, hier kommt der ultimative Tipp vom besten Stockpicker in diesem Blog.? Eine wahnsinnig originelle Idee, an die noch niemand sonst gedacht hat: Nix Turnaround, sondern mit der Meute mitrennen! Momentum!
Worum geht es zur Zeit: Virenbekämpfung! Wie beim Goldrausch in Klondyke werden die Schaufelhersteller mehr verdienen als die Goldsucher. Da bin ich ganz sicher. Also Sartorius und Thermo Fisher mehr als Biontech, Pfizer und AstraSzeneca. Valneva, Moderna, Sinovac, Curevac oder wie die alle heißen…
(Manche von denen sind noch nicht mal an der Börse gelistet – eine Frechheit gegenüber uns opportunistischen Privatanlegern.
Ups, sind die schon gelaufen ? Macht nix, da geht noch was !
Yes, Sartorius = kleine Fläschchen … (Millionenfach) …
Gruß
Lars
Ja, danke. Ist sicher auch ein guter Ansatz.
Mir ging es aber mehr um die zu Unrecht(?) zurückgebliebenen Werte. Oder um die guten Ideen aus der Vergangenheit, die sich (noch) nicht erfüllt haben.
Gruß, Der Privatier
Das genau ist die hohe Kunst der Wertpapierbewertung, die ich zumindest noch nicht beherrsche. Mein bißchen „due diligence“ besteht aus Kennzahlen, vergangener Entwicklung, einigen Wirtschaftsnachrichten.. aber nicht wesentlich performanter als der berühmte Affe, der Dartpfeile auf den Kurszettel wirft…
Ein Experiment habe ich vor Jahren angesetzt: Postaktien. Überschaubarer Markt, vertrautes Geschäftsmodell, handelbar waren 9 Postfirmen, 8 davon (außer Singapur) habe ich gekauft.
The winner is: Poste Italiane! Ordentlicher Kursgewinn, steigende Dividende.
Die anderen (Royal Mail, PostNL, bpost, Deutsche Post, CTT Correios de Portugal, Japan Post Holdings, Post Austria) haben eher enttäuscht, und hängen einige rote Laternen raus 🙁
Beispiel PostNL, dazu habe ich einige Wirtschaftsnachrichten gelesen: nix mit dem vertrauten Geschäftsmodell (Einwurf Briefkasten – Transport – Sortierung – Transport – Zustellung), in der Branche habe ich ja jahrzehntelang gearbeitet (vor allem Sortierung).
Die haben einerseits rund 1/3 der NL-Zustellung an die Privatfirma Sandd abgegeben, andererseits in DE den Privatzusteller Postcon gekauft (über den z.b. die DRV ihre Bescheide versendet, nicht immer schnell bzw. erfolgreich).
Nach letztem Wissensstand haben sie Sandd wieder teuer zurückgekauft (deswegen sollte die Dividende ausgesetzt werden), und Postcon verkauft.
🙁
Oder Royal Mail: einerseits sind sie am deutschen (europäischen?) Paketzusteller GLS stark beteiligt, andererseits haben sie ihren Postwagen-Fuhrpark ausgegründet, wo Aurelius unlängst eingestiegen ist.
Oder die Deutsche Post „DHL WorldNet“…
Es bleibt spannend.
„Zahlen bitte“. Gerne, hier der Wochenabschluss für Postaktien (Kursentwicklung seit Kauf vor ca. 2 Jahren):
Royal Mail -68.33%
bpost -63.40%
Japan Post Holdings -36.11%
PostNL -31.04%
CTT Correios de Portugal -28.55%
Post Austria -27.34%
Deutsche Post -7.56%
Poste Italiane +9.69%
Hm, bei mir steht die deutsche Post mit über 50 % im Plus. Schätze mal, du hast da einfach einen sehr ungünstigen Zeitpunkt zum Einstieg ins Postgewerbe erwischt.
„ein paar Anregungen für u.U. lohnende Investments“
Wolln wir uns zu einer abgestimmten Shortattacke auf ein armes Opfer stürzen? Amazon ist ne Nummer zu groß. Wollen wir Tesla ausprobieren? Zuletzt schön gestiegen, da ist Raum nach unten!
Wir brauchen jemand, der einen gefakten Report researcht. Jemand mit Kontakten zur Presse und zur BaFin. Und Öffentlichkeitsarbeit in den soz. Medien. Ich könnte hier vorm Altenheim ein bisschen Stimmung „mein batteriebetriebener Tesla-Krankenfahrstuhl hat’s im Winter kaum den Berg hoch zum Kiosk geschafft“ machen. Und wenn wir alle unsere Abfindungen hundertfach gehebelt in Shortzertifikate versen…
? ? ? was schreibt ich da gerade ? ? ?
… Leute, vergesst die Idee, meine Finger waren schneller als mein Hirn.
Und nun weg damit.
eSchorsch, jetzt glaub ich fast, unser Privatier hat das ernst gemeint mit den „Anregungen für lohnende Investments“.
Und suchenwi auch.
Ich kann den Bernecker empfehlen. 60 Jahre Erfahrung. Super Kontraindikator. Ernsthaft.
Nix ist so schlecht, daß man es nicht als abschreckendes Beispiel verwenden könnte. Oder dass man aus Scheitern was lernen kann. Kontraindikator hat auch Charme 🙂
Meine rote Laterne ging vor ein paar Jahren insolvent. Die liegt nun nicht mehr im Depot.
Abgelöst wurde sie von General Electric. Da hänge ich zwischen 65% und 70% im Minus. Scheint sich seit geraumer Zeit stabil auf dem Niveau zu halten. Ist halt so.
Meine rote Laterne ist Royal Dutch mit -35 %. Noch halte ich die Aktien im Depot, überlege aber nach der massiven Dividendenkürzung zu verkaufen, da nun das letzte Argument zum Halten gefallen ist. Wann sich der Rohölpreis wieder erholt, weiß man noch nicht.
Dann habe ich noch einen Tesla Put mit fast Totalverlust. Dies ist aber meine Zockerposition mit 1k. Ich habe immer 2-3 Zockerpositionen mit kleinen Beträgen, was in diesem Jahr schon 3 x richtig gut ging aber auch schon 4 x schlecht lief, also in Summe mit einem kleinen Verlust, also noch alles gut.
Mit freundlichen Grüßen
Ein paar größere Verluste (als die von mir oben genannten) hätte ich auch noch im Depot. Da wären z.B. zwei Anleihen von Unternehmen, die sich in der Insolvenz befinden. Aber auch wenn ich noch die Hoffnung habe, dass da am Ende noch etwas übrig bleibt, wären das definitiv keine Kandidaten für einen jetzigen Einstieg.
Gruß, Der Privatier
P.S.: RDS habe ich auch im Depot und werde sie weiter halten.
Größter Verlust:Brent gekauft bei 62. Bei um die 30 wollte ich nachkaufen. Leider hatte ich die Bank/Depot gewechselt und ich hatte keine Zulassung um Derivate zu kaufen, keine Anlage Erfahrung, also den Wisch online ausgefüllt, hat gefühlte 4 Wochen gedauert bis ich jetzt damit handeln darf.
Jetzt könnte ich aber……
Brent Crude Oil halte ich prinzipiell auch für eine gute Idee.
Ich weise aber in diesem Zusammenhang auch immer gerne darauf hin, dass man sich über die Besonderheiten im Klaren sein muss!
In der Regel basieren solche Investments ja immer auf Futures und diese haben die Eigenschaft, dass die erwartete Marktmeinung dort bereits enthalten ist.
Während es also beim Aktie ausreicht, wenn die erhoffte Kurssteigerung nach z.B. einem halben Jahr eintritt und man diesen Gewinn dann realiesieren ist, ist dies bei Futures nicht der Fall. Hier ist die erwartete Kurssteigerung bereits heute im Preis enthalten. Damit hier ein Gewinn eintritt, muss die Marktmeinung damit klar übertroffen werden.
Hinzu kommen die Rollverluste, die beim Wechsel von einem ablaufenden Future in der folgenden auftreten.
Solche Investments sind daher mit Vorsicht zu geniessen.
Gruß, Der Privatier
Sind die Rollverluste ein zusätzlicher, also ein additiver technischer Effekt, der zur Auswirkung des nicht direkt handelbaren Spotpreis „hinzukommt“? Ist es nicht eher so, dass sich die eingepreiste Marktmeinung einfach am Verfallstag im Rollverlust abbildet, falls sie sich bis zum Ende des Future Kontrakts geändert hat?
Wie auch immer, es ist jedenfalls sinnvoll, auf die Besonderheiten des Rohstoffmarkts hinzuweisen, wobei anzunehmen ist, dass sich alle interessierte Investoren vorher informiert haben.
Es gibt übrigens Zertifikate und ETCs, die versprechen, die Rollverluste zu verringern, sog. „rolloptimierte Zertifikate“. Diese schichten noch vor dem Verfallstag teilweise in andere Kontrakte mit unterschiedlicher Laufzeit um. Man tut also so, als ob Rollverluste von der Markttechnik abhängig seien, die man reduzieren kann. Tatsächlich aber kommt hier noch zusätzlich die Spekulation der Anbieter solcher Zertifikate hinzu. Dieses aktive Management verursacht weitere Kosten für den Anleger (bis zu 1,2% TER). Muss jeder selbst wissen, ob die möglichen Chancen diesen Preis wert sind.
Den beim Rollen fälligen Spread kann man auch zu den Rollkosten zählen.
Man hat in den Futuremärkten meist Contango, sprich der Ende August fälige Future handelt heute x,y% über dem Spotmarkt. Bis zum Fälligkeitstermin reduziert sich dieser „Aufpreis“ auf Null. Rollt man Ende August auf den Septemberfuture (August-Future wird glattgestellt/verkauft, September-Future wird neu angeschafft), dann zahlt man wieder die x,y% Mehrpreis gegenüber Spot.
So, daraus basteln wir uns nun eine Shortstrategie 🙂
Bei mir liegt Bijou Brigitte mit 64% in Rot, gefolgt von RTL.
Alle Dividen ETF´s stehen in Rot- was aber auch mit dem Dollar geschuldet ist.
Ich möchte hier nochmals die Sache mit dem Verlust bzw Steuer auffangen:
Wenn ich mit dem Verkauf von Aktien Verluste realisiere kann ich diese NUR mit
Dividenden aus Aktien verrechnen ?
Was ist mit Verlusten aus ETF´s- kann ich diese NUR mit Erträgen aus ETF´s verrechen ?
Oder ist das unterm Strich egal ?
Grüße
Maik
„Verluste aus Aktien. Hat man Aktien mit Verlust verkauft, so kann man die Veräußerungsverluste nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen aus dem gleichen Jahr oder den Folgejahren verrechnen. Eine Verlustverrechnung mit Dividenden oder Zinsen ist nicht möglich“
Zitat vlh.de
Hierzu musst du einen Verlustvortrag bei deinem Broker beantragen. Das ganze geht dann in einen Topf aus dem du die Folgejahre schöpfen kannst.
Als Beispiel:
Du hast dieses Jahr 2000€ Verlust mit den Verkäufen angehäuft, du beantragst bei der Bank den Schein, beim Finanzamt wird das vermerkt. In den folgenden Jahren kannst du dann 2000€ aus gewinn bringenden Verkäufen „von der steuer befreien“.
Das Verrechnen mit Dividenden wurde irgendwann die letzten Jahre abgeschafft.
Bei meinem Depot hat die onvista-bank ohne Antrag einen Aktienverlusttopf (AVT) angelegt, dem Aktienverkaufsverluste eingebucht werden, während Aktienveräußerungsgewinne (VGA) davon abgezogen werden.
Wenn der AVT leer ist, werden übersteigende Gewinne wie üblich versteuert.
Zum Jahreswechsel wird der Stand des AVT übernommen.
Die obigen Antworten sind nur z.T. richtig.
Richtig ist, dass Verluste aus Aktienverkäufen die einzige Ausnahme von der grundsätzlichen Möglichkeit darstellen, alle Einkünfte aus Kapitalvermögen untereinander zu verrechnen.
Lediglich Verluste aus Aktienverkäufen können ausschliesslich mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet (ausgeglichen) werden. Dazu ist aber nicht zwingend eine Verlustbescheinigung der Bank erforderlich. Diese braucht man nur dann, wenn man eine Verrechnung über mehrere Depots/Banken machen möchte.
Ohne Verlustbescheinigung trägt die Bank den Verlust einfach ins nächste Jahr vor und eine Verrechnung ist dann mit zukünftigen Gewinnen möglich.
Und die Formulierung Gewinne/Verluste aus Aktien-Verkäufen ist dabei sehr ernst zu nehmen: Es betrifft NUR Aktien. Ein ETF, der ausschliesslich auf Aktien basiert, ist dennoch keine Aktie! Auch alle anderen Derivate, Zertifikate u.ä. sind KEINE Aktien. Auch Dividendenzahlungen von Aktien sind natürlich selber keine Aktien.
Schwierig wird es bei manchen ausländischen Wertpapieren. Was z.B. in USA als REIT-Aktie gehandelt wird, wird von dt. Behörden oftmals nicht als Aktie angesehen, sondern als alternatives Investment, letztlich eine Art Investmentfonds, also auch keine Aktien.
Bis auf Verluste aus Aktienverkäufen können aber alle anderen Verluste/Gewinne etc. miteinander verrechnet werden. So kann z.B. ein Verlust aus einem ETF-Verkauf sowohl mit Dividenden als auch mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet werden.
Gruß, Der Privatier
Könnte ich ggf. Zum Jahresende durch Verkauf/Rückkauf meiner Verlustbringer diese realisierten Verluste als negatives Einkommen im aktuellen oder Folgejahr auch gegen eine Abfindung gegenrechnen lassen?
Nein, Verluste aus der Anlage KAP können nicht gegen Einnahmen aus VuV, N, G, … gegengerechnet werden.
Das meint Haufe dazu :
https://www.haufe.de/finance/haufe-finance-office-premium/einkuenfte-aus-kapitalvermoegen-111-verluste-aus-kapitalvermoegen_idesk_PI20354_HI9285885.html
I.d.R. kann ich mich den Haufe-Sichtweisen anschliessen —> I.d.R. Richtig !
LG Det
Hallo,
aktuell hab ich das Problem, dass bei mir Bezugsrechte/Anrechte verkauft wurden & voll als Gewinn versteuert wurden(!) OBWOHL Verluste aus Aktienverkäufen zum Gegenrechnen vorhanden wären, offenbar ist das aber wieder ein anderer Steuertopf 🙁
LG
maria
Naja… wie ich oben bereits geschrieben habe: Es zählen ausschließlich AKTIEN!
Und Bezugsrechte sind nun mal keine Aktien, sondern Bezugsrechte.
Im Grunde ist die Regel sehr einfach.
Gruß, Der Privatier
Prima Thema – getreu meinem Geschmack: Ich lerne am liebsten aus den Fehlern der Anderen 🙂 Ich bin erst seit letztem Jahr ernsthaft aktiv dabei, habe rechtzeitig vorm Crash fast alles abgestossen (und im Dip recht anständig eingekauft). Bis auf einige „Verrecker“ bei denen ich dachte, das es eh nicht mehr auch die nächste Halbierung ankommt. Und so kam es 🙁 Eine Aktie kann sich immer noch mehrfach halbieren.
Aktuelle rote Laternen:
– Thyssen = -70% (15 Milliarden Cash aus dem Aufzugverkauf scheinen kein Argument für höhere Kurse darzustellen)
– Aryzta = -69% (Brot sollte immer gehen … meehh. Bonus-Fact: nur noch in der Schweiz verkaufbar kurz nach meinem Kauf)
– Animoca Brands = ?? (verdoppelt in ein paar Tagen nach Kauf) ABER: Liegt im Depot und nicht handelbar, da in Australien ausgelistet worden kurz nach Kauf)Also Totalverlust, wenn nichts sich ändert.
Hinweis: Ich habe den gewählten Namen etwas abgeändert, um ihn von anderen Kommentatoren unterscheiden zu können. Bitte bei evtl. weiteren Kommentaren verwenden. Danke.
Ansonsten Danke für den Beitrag. Insbesondere die Erkenntnis, dass sich der Kurs einer Aktien von JEDEM Niveau aus immer noch mehfach halbieren kann, sollte man sich immer vor Augen halten. Wenn ich ehrlich bin, mache ich das auch nicht immer. 😉
Gruß, Der Privatier
Royal Dutch Shell…. die allseits gelobten ETFs sehe ich nun mit Argwohn an, seitlich gelesen hab, dass sie extrem auf Black Rock Entscheidungen reagieren.oder ist das vielleicht übertrieben?