Grenzen
In meinem letzten Beitrag zum neuen Jahr hatte ich bereits angekündigt, dass ich etwas ausführlicher über einige Veränderungen schreiben wollte, die ich in den letzten Monaten hier im Bereich der Kommentare festgestellt habe, die einer gewissen Korrektur bedürfen.
Es geht darum, dass sich seit einiger Zeit hier immer mehr Leser mit Ihren teilweise sehr persönlichen Situationen zu Wort melden und um Ratschläge bitten oder Ihre geplanten Vorgehensweisen überprüft sehen möchten.
Ich kann das sehr gut nachempfinden, denn schließlich liegt sowohl meinem Buch, als auch diesem Blog genau dieser Gedanke zu Grunde, nämlich die teilweise doch sehr weit verbreitete Unkenntnis (oder auch nur Unsicherheit) in vielen der hier behandelten Themen ein bisschen aufzuhellen.
Aber genau an dieser Stelle hat sich dann eben auch ganz unbemerkt ein Missverständnis eingeschlichen!
Missverständnis
Mein Ziel war es immer (und ist es auch weiterhin), die Grundideen zu erläutern, die sich hinter den hier behandelten Themen (wie z.B. Fünftelregel, Abgeltungssteuer, Dispojahr, usw.) verbergen. Zusammenhänge zu erläutern, Fallstricke aufzuzeigen, Optimierungsmöglichkeiten zu erläutern, usw.
Dies war aber immer nur als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gedacht! Es war nie meine Absicht, einzelne, persönliche Fälle zu untersuchen oder Ratschläge zu einer optimalen Gestaltung zu geben!
Und so habe ich auch sehr häufig (gerade in Steuerfragen) immer wieder darauf verwiesen, die Wirkung verschiedener Gestaltungen selber auszurechnen oder sich bei Bedarf an einen Steuerberater zu wenden. Bei anderen Themen dann entsprechend an andere zuständige Stellen.
Sofern Fragestellungen von allgemeinem Interesse waren, habe ich sie aber doch immer wieder einmal beantwortet. Aber auch hier haben sich Veränderungen ergeben!
Komplexe Fragestellungen
Während in der Anfangszeit die hier gestellten Fragen noch relativ einfach zu beantworten waren und damit meistens auch von allgemeinem Interesse waren, so hat sich dies in der letzten Zeit zu deutlich komplexeren Fällen hin geändert.
Ich sehe das auf der einen Seite als sehr positives Zeichen, zeigt es doch, dass die Leser ihre „einfachen“ Fälle offenbar mit den hier veröffentlichten Beiträgen selber lösen können. Das ist sehr schön, denn damit wäre mein Ziel erreicht!
Die komplexeren Fragestellungen bestehen dann in der Regel aus einer sehr persönlichen Kombination ganz verschiedener Sachverhalte, bei denen dann möglichst alle hier angesprochenen Themen miteinander verwoben werden (z.B. Zwischenbeschäftigung im Dispojahr nach Krankengeldbezug innerhalb unwiderruflicher Freistellung ein Jahr vor Rentenbeginn aufgrund Schwerbehinderung mit geplantem Hinzuverdienst oberhalb der erlaubten Grenze… 😉 ).
Mir ist sehr wohl bewusst, dass solche Fälle durchaus real sind und dass das Leben nicht nur einfache Fragen aufwirft. Und natürlich möchten die jeweils Betroffenen gerne eine Antwort auf ihre Fragen haben.
Aber an dieser Stelle muss ich einfach sagen, dass die Grenzen, die einer Webseite wie „Der-Privatier“ gesetzt sind, ganz einfach überschritten sind.
=> Regelaltersrente - Übergangsregel
Tabelle für betroffene Jahrgänge, weitere Links
Grenzen
Auch eine Seite wie „Der-Privatier“ stösst irgendwann an Grenzen, an denen gewisse Fragen nicht mehr beantwortet werden können. Das liegt teilweise oft daran, dass ich eine Antwort auch nicht so „aus dem Ärmel schütteln“ kann, wie dies bei einfachen Fragen meistens der Fall ist. Gewisse Details müsste ich dann auch jeweils noch einmal nachlesen, die aktuelle Rechtsaufassung recherchieren und ggfs. auch noch Rückfragen an den Fragesteller stellen, wenn Sachverhalte unklar geschildert wurden.
Das alles ist sehr zeitintensiv und birgt zunehmend die Gefahr, dass Details übersehen werden oder auch nicht korrekt verstanden wurden. Die richtige Lösung wäre hier immer eine persönliche Beratung, die ich aber hier weder anbieten kann, noch will.
Ich muss daher alle Kommentaren, die sich hier zukünftig mit persönlichen Fallschilderungen um Auskunft bemühen, um Verständnis bitten, wenn solche Fragen zukünftig nicht mehr von mir beantwortet werden (können). Da ich mir sicher bin, dass es trotzdem weiterhin solche Fragen geben wird, werde ich zunächst immer auf diesen Beitrag verweisen. Wer dies also hier als Antwort auf seine Frage liest, der weiß warum…
Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich viele damit enttäuschen werde, aber in beiderseitigem Interesse, muss man hier auch einmal akzeptieren, dass alles seine Grenzen hat.
In eigenem Interesse
Ich kann daher allen, die mit den hier erläuterten Informationen ihre Frage nicht selber beantwortet bekommen, nur dringend raten, sich in fachkundige Hände zu begeben. Je nach Fragestellung kann dies ein Steuerberater, ein Anwalt oder auch ganz einfach das jeweilige Amt oder die Behörde sein: Die Agentur für Arbeit, die Rentenversicherung oder die Krankenkasse. Als erste Anlaufstellen können dabei durchaus auch erst einmal die jeweiligen Internet-Seiten dienen. Die dort zu findenden Informationen sind oftmals erstaunlich gut und detailliert.
Als weitere sehr sinnvolle Informationsquelle können teilweise auch Foren dienen, die sich ganz speziell auf ein Thema konzentrieren (wie z.B. Arbeitslosigkeit, Kranken- oder Rentenversicherung). In diesem Foren sind teilweise auch Fachleute aus diesen Gebieten vertreten, die hier sehr gut Auskunft geben können.
Unter Empfehlungen->Weiterführende Quellen habe ich u.a. auch einige Foren aufgelistet, die sich für solche Fragen als Anlaufstelle anbieten. Ich wünsche viel Erfolg!
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Hallo Peter, ich habe vollstes Verständnis für deine „Grenzen“. Letztlich muss jeder das beste für sich aus deinem Blog ziehen. Das der Leser selbst in der einen oder anderen Sache recherchiert, sollte selbstverständlich sein. Dafür sind die verschiedenen Themen zu komplex.