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Kap. 12.2: Liquidität — 6 Kommentare

  1. Hi Privatier,

    vl noch als Ergänzung:
    Es gibt die ein oder andere Privatbank, die offensiv mit 2-3% Zinsen wirbt und dann aber nicht nur einen Depotwechsel sondern auch den Kauf eines hauseigenen Investmentfonds als Bedingung für die 3% auf die Spareinlage, vorschreibt. Da diese Fonds mit mind. 5% Ausgabeaufschlag versehen sind, lohnt es sich für die Bank natürlich mit einem temporären hohen Zinssatz zu werben.

    Viele Grüße
    Tim von anlago

    • Ich bin ja generell immer skeptisch, wenn ich solche Kombinations-Angebote sehe. Irgendwie habe ich dann immer das Gefühl, anders wird man irgendwelche Ladenhüter wohl nicht los.
      Kombinationen aus Festgeld und Fondsanlagen hat es in der Tat schon öfter von unterschiedlichen Banken gegeben, zu ähnlichen Konditionen wie von Dir beschrieben. Ergänzend müsste man dann wohl noch sagen, dass es die Zinsen meist nur für einen begrenzten (kurzen) Zeitraum gibt und es oft weitere Bedingungen gibt, z.B. gleiche Anlagesumme für Festgeld und Fondsanteile.

      Ich halte solche Angebote eher für „Bauernfängerei“, da man entweder die speziellen Fonds nicht wirklich haben möchte oder aber (wenn die Auswahl der Fonds frei ist) diese genauso gut auch oft über die Börse ohne Aufschlag kaufen könnte. Damit zahlt man bei einem solchen Angebot dann mehr für den Ausgabeausschlag, als man auf der anderen Seite an Zinsen bekommt.

      Wie Du schon gesagt hast: „Lohnt sich für die Bank“. Aber eben nur für die…

      Gruß, Der Privatier

      • Genau, Bauernfängerei ist das richtige Stichwort. Mann muss sich immer Fragen warum eine Bank Zinsen bezahlen will, die weit über Marktniveau liegen. Entweder ist es eine kurzweilige Marketingkampagne oder es gibt bereits Refinanzierungsprobleme.

        Viele Grüße
        Tim

  2. Liquidität ist für mich kein großes Thema, warum?
    Da ich (noch) gut in Lohn und Brot stehe und eine über 50%-ige Sparquote habe, wird jeden Monat eine ordentliche Liquiditätsreserve in die Kassen gespült. Stehen absehbare Ausgaben bevor (z.B. PKV-Jahresabbuchung, Urlaub, den ich mit etwa 3- bis 4-facher Summe der zu erwartenden Ausgaben auf mehreren Konten für den Fall eines Kreditkartendiebstahls etc. absichere), so lege ich was zurück.
    Auch das 3%-DAB-Tagesgeldkonto konnte sich ein ordentlicher Opportunity Sniper nicht entgehen lassen 😉 – habe ich aber auch nicht mehr.
    Die andere Seite meiner Liquidität sind meine börsengehandelten Wertpapiere: Verkaufen und Geld an die notwendige Stelle transfereieren dauert < 1 Woche. Da mag der eine oder andere vielleicht einwenden: Nein, nein – Aktien sind doch für den langfristigen Vermögensaufbau da! Ja, stimmt. Doch:
    1. Es ist eine Reserve für unabsehbare Ereignisse. Die habe ich bisher – glaube ich – noch nie anfassen müssen.
    2. Wenn ich meine Wertpapiere – hauptsächlich Aktien und ETFs – anfasse, dann kann ich in wenigen Monaten reinvestieren, wenn ich nicht gerade eine Immobilie kaufe. Da mag wieder ein Einwurf kommen: "Aber wenn eine Hausse die Aktien inzwischen in schwindelerregende Höhen treibt: Dann hast Du sie verpasst!". Stimmt. Aber was ist, wenn so wie in den letzten Wochen die Bären das Parkett regieren? Ich kann bei der Entscheidung für eine Parkettpause sinnvollerweise nur von einem mittleren Erwartungswert für die auf die "Börsenauszeit" gerechnete verpasste Jahresrendite rechnen und muss (darf) dann eben mit den Abweicheungen davon leben.

    • Naja – da bist ja auch (noch) in fast genau entgegengesetzter Lage, wie es ein Privatier üblicher Weise ist. Bei Dir kommt aufgrund des regelmäßigen Einkommens und der hohen Sparquote jeden Monat zusätzliche Liquidität rein, die dann auch irgendwo geparkt oder investiert werden will.
      Bei mir ist es umgekehrt: Es fließt ständig was ab und ich muss schauen, wo es herkommt. Werde ich aber im nächsten Beitrag noch einmal genauer drauf eingehen.

      Vorab möchte ich aber noch etwas über meinen neuen Broker Captrader erzählen.

      Gruß, Der Privatier

  3. Hallo Privatier,

    ich sehe natürlich ein, dass ich dann, wenn ich in den Privatier-Status wechseln werde, nicht allmonatlich mit einem Geldsegen überschwemmt werde. Dann muss ich wahrscheinlich umdenken: größerer Anleihenanteil, der oftmals ziemlich illiquide ist bzw. über einen hohen Spread verfügt. Und auch klar: Kosten bleiben bestehen und Substanz muss abgebaut werden: der Geldspeicherpegel fällt. Schnief!
    Ich denke aber, dass viele Deiner Leser noch auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit wie ich noch in Lohn und Brot stehen und mit sehr liquiden Anlagen ein zusätzliches passives Einkommen erwirtschaften. Denen wird wahrscheinlich auch immer wieder von Liquidität gepredigt, obwohl sie schon über eine solche verfügen – war bei Dir wahrscheinlich auch so.
    Auf einen wesentlichen Unterschied zwischen uns habe ich aber noch nicht hingewiesen: ich habe keine Immobilie, die im Falle eines Orkans/ Flut/ Feuer etc. eine höhere Investition erfordern würden – denn bei höheren Beträgen sind die lieben Versicherunsgesellschaften nicht immer dafür bekannt, dass sie wie in Ihren bunten Werbebroschüren versprochen schnell und unbürokratisch helfen.

    Gruß
    OS

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Der Privatier