Top oder Flop – Folge 29: Optionshandel (Teil 1)
Vor ungefähr einem Jahr habe ich hier in einer meiner „Top- oder Flop-Berichte“ über den Broker Captrader berichtet. Genauer gesagt, über meine Konto-Eröffnung und die ersten Eindrücke.
Und dabei so nebenbei erzählt, dass der Grund für diesen zusätzlichen Broker hauptsächlich darin zu suchen war, dass ich mich wieder ein wenig mit dem Optionshandel befassen wollte. Und auch damals schon angedeutet, dass ich vielleicht „später“ einmal etwas mehr darüber erzählen wollte.
Nun – heute ist also „später“ !
Und ich werde einmal etwas über meine Erfahrungen mit dem Optionshandel der letzten Monate erzählen. Und dabei soll es heute einmal anders herum gehen. Ich werde höchstens nebenher etwas zu Captrader sagen und mich in erster Linie auf den Optionshandel konzentrieren.
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Mit: Böse Überraschungen, Hintergründe, Tipps
Captrader
Das Thema Captrader ist auch recht schnell abgehandelt: Es funktioniert. Es ist vom Preis her (für mich) in Ordnung. Captrader bietet mir alles, was ich brauche. Schnell und zuverlässig. Egal, ob auf dem PC, auf dem Handy oder dem Tablet. Ich habe jederzeit und überall einen Überblick über mein Portfolio und kann aktuelle Bewegungen immer zeitnah verfolgen.
Wenn man sich ein bisschen in die Bedienung der TWS (Trader Workstation) und der Zusatzfunktionen für den Optionshandel (Optiontrader) eingearbeitet hat, wird die Benutzung so selbstverständlich, wie man Tastatur oder Maus benutzt. Es ist einfach da und man denkt nicht mehr drüber nach.
So soll es sein. Perfekt.
Etwas schwieriger wird es dann u.U. bei der Steuererklärung. Dazu werde ich dann ggfs. an anderer Stelle noch einmal gesondert berichten.
Optionen
Aber kommen wir einmal zu den Optionen selber.
Ich habe ja schon vor ziemlich langer Zeit mit Optionen gehandelt. Mit gemischten Ergebnissen. Aufgehört habe ich damals eigentlich aus zwei Gründen:
- Damals gab es noch kein Online-Banking (tja… kaum vorstellbar! Ist aber so. Nachzulesen bei „Opa erzählt“ ) Und die Kurse vom Vortag immer nur einmal am Tag morgens in der Zeitung zu lesen und bei Käufen oder Verkäufen immer zum Telefon greifen zu müssen, um einem Bankmitarbeiter, der sonst nur Siemens- oder Bayer-Aktien gehandelt hat, einen Short-Put zu erklären, macht auf Dauer einfach keinen Spaß.
- Damals hätte ich gerne einmal Strategien wie z.B. einen „Iron Condor“ (Kombination aus vier Optionen) gehandelt, aber bei den damaligen Kosten, war das schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt.
Aber alles das ist natürlich bei einem Broker wie Captrader kein Problem und so wollte ich eben die alten Erfahrungen wieder einmal mit den heutigen Möglichkeiten etwas auffrischen.
=> Serie: Steuerplanung
Mit: Grundlagen, Zweck und Mittel, Beispiele
Die Strategie
Als Strategie hatte ich mir zunächst einfache Stillhalter-Geschäfte vorgenommen. Als Stillhaltergeschäft bezeichnet man den Verkauf von Optionen (Calls oder Puts), bei denen man anderen Marktteilnehmern ein Recht verkauft. Nämlich das Recht, eine Aktie, einen Index oder ein anderes Underlying von einem selber zu kaufen oder an einen selber zu verkaufen. Zu festgelegten Kursen, versteht sich.
Und wenn man dieses Recht erst einmal verkauft hat, hat man es abgegeben und muss dann folglich „stillhalten“ und abwarten, was der andere macht. Ob er sein Recht ausübt oder nicht. Wenn man nicht mehr stillhalten möchte, kann man sein Recht jederzeit (bis zum Verfallstag) zurück kaufen und die Sache ist erledigt.
Wenn die Strategie so funktioniert, wie geplant, dass kann man damit nebenher ein regelmäßiges Zusatzeinkommen generieren. Und genau das war mein Plan.
Begriffe im Optionshandel
Ergänzen möchte ich noch, dass man solche Stillhalter Geschäfte auch dann machen kann, wenn man die Basiswerte, auf die sich die Rechte zum Kauf oder Verkauf beziehen, gar nicht hat. Ich kann also durchaus jemand das Recht verkaufen, mir z.B. 100 Stk. Apple Aktien zu einem vorher festgelegten Kurs abzukaufen, ohne dass ich überhaupt eine einzige Apple Aktie besitze. Solche Verkäufe nennt man „naked“ .
Wenn eine Option zunächst verkauft wird, nennt der Optionshändler dies „short„. Und es gibt das Recht zum Kauf eines Underlyings (Call) und zum Verkauf (Put).
Und meine geplante Strategie war also der Handel von „Naked Short Calls“ oder „Naked Short Puts“ .
Oder auch gerne einmal beides gemeinsam und gleichzeitig. Das nennt man dann Straddle oder Strangle. Und das ist im Gegensatz zu jemand, der im Casino gleichzeitig auf Rot und Schwarz setzt, nicht etwa geisteskrank, sondern eine durchaus sinnvolle Strategie. Aber da geht schon wieder meine Begeisterung von Optionen mit mir durch und das würde jetzt hier zu weit führen.
Schauen wir uns lieber einmal an, wie sich meine Strategie so bewährt hat. Und das sehen wir dann im nächsten Beitrag: „Optionshandel (Teil 2)“ .
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Na da bin ich ja gespannt auf den zweiten Teil 🙂
Freu mich auf jeden Fall, dass du dich dem Thema wieder annimmst. Ich denke, das ist der richtige Weg!
Mit dem zweiten Teil wird es in dieser Woche wohl nichts mehr werden. Ich bitte also um ein wenig Geduld…
…und dann werden wir sehen, ob es der richtige Weg ist. 😉
Gruß, Der Privatier
Optionen ( lat. freier Wille )
Ich würde es mal frei als “ Möglichkeiten “ übersetzen .
Aber für die anderen Mitlesenden , sollte evt. nochmal kurz mitgeteilt werden , worum es bei den Optionshandel überhaupt geht .
Hier geht es um den AN / VERKAUF oder auch HANDEL von “ RECHTEN “
Und zwar um “ RECHTE “ etwas unterlegtes ( underlying ) zu einem bestimmten
Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Preis AUSÜBEN zu können oder ( UND DIESES IST WICHTIG ZU VERSTEHEN ) auch VERFALLEN zu lassen .
Dieses entweder laufend ( Amerikanisch ) oder zu einem festen Endzeitpunkt
( Europäisch ) .
Also in Summe wird es immer darum gehen , ein Recht entweder auszuüben , oder eben auch nicht auszuüben . Also seine Optionen / Möglichkeiten zu nutzen oder verfallen zu lassen , da auch dieses eine Möglichkeit ist .
Für den erhalt eines Rechtes , ist es so wie im richtigen Leben auch , muss immer eine Prämie gezahlt werden . Bist Du selbst der Rechte-Geber ( also Stillhalter / oder auch Versicherung ) , kannst Du auch eine Prämie erhalten , musst jedoch auch das Recht bevorraten ( oder zumindest abgesichert sein es irgendwo zu bekommen ) .
Dieses Peter , würde ich VOR einem Einstieg mit Optionshandels-Strategien ,
worum es hier ja vermutlich gehen soll , als Einstieg zum Verständnis für Optionen schon für wichtig halten .
Nicht das sonst wieder gedacht wird , es geht um den Optionsscheinhandel ( der dahinterstehende Vertrag ) . Bei den Optionsscheinen sind die Otionen bereits durch einen Emittenten ( Herrausgeber-Versicherungsunternehmen in dem Fall der Stillhalter ) in Verträge die auch handelbar sind , festgelegt .
Dieses ist aber sehr wohl ein Unterschied , da die Seite des Stillhalters hier NICHT mehr eingenommen werden kann .
Ich hoffe dieses konnte etwas zu Optionen und den Optionshandel beitragen und zeigt evt. auch den Unterschied zu Optionsscheinen / Optionsscheinhandel .
Da hoffe ich mal das dieses jetzt alles so richtig ist , evt. zu einem besseres Verständnis beitragen kann und Du dieses genauso siehst .
Früher ist überwiegenderweise der Optionshandel für die Absicherung
anderer Geschäfte eingesetzt worden . Also hier sind Risiken die in einem Geschäft lagen mit diesem anderem Geschäft abgesichert , Gegengesichert worden
( Währungsrisiken u.s.w. ) war also überwiegend eine Risikovermeidung des ersten Geschäfts .
LG Det
Danke Det für diese ergänzenden Erläuterungen!
Es ist schwierig, etwas über Optionen zu schreiben, ohne ein paar grundlegende Zusammenhänge vorauszusetzen oder dies nur mit ganz wenigen Worten zu erläutern. Wollte ich dies allerdings vernünftig machen, müsste ich eine mehrteilige Serie daraus machen.
Danke deshalb, dass Du mit Deinen Worten einmal ein paar wichtige Grundgedanken des Optionshandels geschildert hast und auch auf den Unterschied zu Optionsscheinen hingewiesen hast.
Gruß, Der Privatier
Kurz, knapp und interessant geschrieben. Ich bin gespannt auf Teil 2 🙂
Gruß
Johann von tradingreise.com
Teil 2 ist soeben fertiggestellt und wird morgen früh hier veröffentlicht.
Gruß, Der Privatier