Buchvorstellung: „Der Wal und das Ende der Welt“
Nach ziemlich langer Zeit möchte ich heute mal wieder ein Buch vorstellen. Ein Buch, welches sich aber nicht mit den Themen dieses Blogs beschäftigt. Es geht also heute nicht um ein Sachbuch, sondern um einen Roman:
John Ironmonger:
Der Wal und das Ende der Welt
Der Roman spielt in der Gegenwart, die englische Originalausgabe ist im Jahr 2015 erschienen, ich habe eine ganz aktuelle deutsche Ausgabe vom April 2020 gelesen.
Die Geschichte erzählt von einem sehr abgeschiedenen, kleinen Fischerdorf in Cornwell, in dem 307 Einwohner leben und wo die Zeit ein wenig stehen geblieben ist.
Allzu viel möchte ich gar nicht über den Inhalt erzählen, denn sonst würde ich ja vielleicht das Lesevergnügen vorweg nehmen. Daher zitiere ich hier einmal den Klappentext:
=> Einkünfte, Einnahmen und Einkommen
Wichtig für das Verständnis von Steuerfragen
„Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt. John Ironmonger erzählt eine Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Welt, in der wir leben? Was brauchen wir, um uns aufgehoben zu fühlen? Und was würdest du tun, wenn alles auf dem Spiel steht?“
Das klingt alles recht geheimnisvoll und so will ich dann doch zumindest zwei Dinge verraten, die dann auch erklären, warum ich das Buch hier überhaupt vorstelle:
Zusammenhänge erkennen
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem am Strand angepülten jungen Mann um einen Investmentbanker aus der Londoner City handelt.
Als Analyst hat er sich damit beschäftigt, anhand von zunächst als Randnotiz erscheinenden Wirtschaftsnachrichten, Kausalketten zu erkennen, die dann am Ende irgendwo einem Unternehmen massive Probleme bereiten könnten.
Er hat für eine Abteilung gearbeitet, die sich mit Short-Selling befasst.
Zur Optimierung dieser Vorgehensweise hat er maßgeblich an der Entwicklung eines Computerprogrammes mitgearbeitet, welches solche Zusammenhänge selbständig analysiert und die kurzfristigen Folgen vorhersagt.
(Insofern hat das Buch doch ein wenig mit den hier im Blog behandelten Themen zu tun.)
Pandemie
Dabei ist die Vergangenheit des Investbankers eigentlich nur die Ausgangsbasis für die eigentliche Geschichte: Es geht um eine von Asien ausgehende Grippe-Pandemie!
Und dabei ist es schon sehr erstaunlich, dass der Autor im Jahre 2015 eine Situation sehr treffend beschreibt, wie wir sie gerade im Augenblick erleben (und wie sie vielleicht noch weiter gehen könnte…).
Mehr möchte ich nun aber wirklich nicht verraten, aber diese beiden Elemente des Romans habe ich als besonders interessant empfunden und halte das Buch daher gerade jetzt für lesenswert.
=> Regelaltersrente - Übergangsregel
Tabelle für betroffene Jahrgänge, weitere Links
Anmerkungen
Kritisch anmerken könnte man vielleicht noch, dass der Roman wohl kaum einen Literaturpreis bekommen wird, er ist recht einfach zu lesen, an manchen Stellen auch etwas kitschig und recht klischeehaft. Für mich war es aber trotzdem eine sehr gute Unterhaltung.
Auch das sei hier noch verraten: Auch wenn hier im Untertitel vom Ende der Welt die Rede ist, so hat die Geschichte doch ein recht positives und versöhnliches Ende. Denn es zeigt sich, dass Menschen in Not-Situationen auch zusammenrücken können, sich gegenseitig helfen und unterstützen können.
Daher noch einmal mein Fazit: Gerade im Moment ein lesenswerter Roman!
Und noch ein Hinweis: Wer das Buch gerne kaufen möchte, kann dies natürlich über einen Link wie diesen machen: John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt .
Vielleicht wäre es aber auch schön, einmal in den kleinen Buchladen nebenan zu gehen. Er wird sich über jeden noch so kleinen Umsatz freuen.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Vielen Dank für diesen tollen Tipp. Ein wirklich tolles Buch, das sehr gut in die aktuelle Zeit passt. Ich habe das Buch schon an Freunde weiterempfohlen.
Danke für die Rückmeldung. Es freut mich, wenn es gefallen hat.
Gruß, Der Privatier
der link zu einer der wenigen großen Kraken unserer Welt erscheint mir so überflüssig wie der auf den kleinen Buchhändler zwingend notwendig!
Ein Beispiel: Ein Anbieter von Outdoor Kochkursen, der auch Bücher darüber schreibt, verschickte zu Beginn der Corona Krise einen hilferufenden Nachrichtenbrief. Da er seine Bücher nicht mehr bei den zwangsweise eingestellten Veranstaltungen unters Volk bringen kann, bat er eindringlich darum, sie direkt beim Verleger zu kaufen. Denn wenn die Krake die Buchpreisbindung einhalten und dennoch die Millarden ihrer Eigner mehren soll, funktioniert das nur, wenn die Verlage entsprechend geknebelt werden. Bis zu 60 % Nachlass müssen sie gewähren. Corona hin oder her: Wie lange können kleine Verlage das überleben?
Ich kann das nur bestätigen und unterstützen. Ich bin ja selber auch Buch-Autor, kenne daher die Marktzusammenhänge und habe bei der Vorstellung meiner Bücher daher auch darum gebeten, bei einer evtl. Kaufabsicht die Bücher direkt beim Verlag zu bestellen. Nur so bleibt der Ertrag bei denen, die auch an der Entstehung eines Buches mitgewirkt haben: Autor, Verlag und Druckerei.
Da dies aber oftmals nur bei kleinen Verlagen möglich ist, könnte man mit einem Einkauf über den örtlichen Buchhandel einen Beitrag zu dessen Überleben abgeben.
Gruß, Der Privatier