Die erste Rente
Die erste Rente ist da!
Tja… nun ist es soweit! Die erste Rente ist da!
Muss ich nun den Titel meines Blogs ändern? Bin ich noch Privatier? Oder bin ich jetzt einfach „Rentner“?
Um ganz ehrlich zu sein, ist die erste Rente schon eine ganze Weile da. Genauer gesagt nämlich seit Ende 2015. Einen Monat lang habe ich schon in 2015 meine erste Rente bekommen.
Natürlich nicht die gesetzliche Rente. Dafür bin ich immer noch zu jung. Naja… „jung“ hört sich inzwischen auch etwas komisch an. Sagen wir besser: Für die gesetzliche Rente habe ich das Renteneintrittsalter noch nicht erreicht.
=> Abfindung und Ruhezeit (1)
Mit: Grundlagen, Dauer und Folgen einer Ruhezeit
Die Rürup-Rente
Aber für meine Rürup-Rente ist es bereits so weit. Da habe ich gegen Ende meines Berufslebens zwei Einmalbeträge eingezahlt. Den ersten (und kleineren) noch aus meinem vollem letzten Jahresgehalt im Nov. 2011. Und den zweiten dann in maximaler Höhe (damals 40.000€) von meiner Abfindung in 2012.
Insgesamt habe ich also 65.000 Euro eingezahlt. Vor Steuern. Was dies nach Steuern tatsächlich ausgemacht hat, habe ich nie wirklich ausgerechnet. Sollte ich vielleicht noch einmal machen. Ich weiß nur, dass gerade die Zahlung im Jahr der Abfindung sich schon sehr deutlich bei den Steuern ausgewirkt hat.
Auch die Auszahlung jetzt war weder vom Termin, noch von der Höhe eine wirkliche Überraschung. Und es passt auch einigermaßen zu meiner Faustformel, mit der ich Rentenzahlungen immer gerne vor- und zurück rechne: Einfach den Faktor 20 nehmen. Also: Eingezahlt 65T€ ergibt Auszahlungen von 65T€/20 = 3.250€ pro Jahr oder ca. 270 Euro/Monat. Tatsächlich bekomme ich ziemlich genau 250€/Monat.
Das liegt aber daran, dass in dem Tarif eine Hinterbliebenen-Absicherung enthalten ist und ich mich für eine dynamische Variante entschieden habe. Ich hätte auch 280€ haben können. Aber die wären dann vom jeweiligen Jahresergebnis der Versicherung abhängig. Und da sehe ich momentan bei den Versicherungen nicht gerade rosige Zeiten.
Wie fühlt sich das an?
Viel mehr als die Frage, ob das nun alles sinnvoll ist und war, ob sich Versicherungen „rentieren“ oder ob ich überhaupt noch so lange lebe (die Fragen sind für mich inzwischen erledigt), interessiert mich gerade, wie man sich so fühlt: Als Rentner.
Ich will es gerne zugeben: Es fühlt sich nicht wirklich gut an. Die regelmäßige Rentenzahlung ist ja ganz nett und ich freue mich auch schon auf die nächste. Aber das ist nicht der Punkt. Als „Rentner“ habe ich nun endgültig den Stempel „alt“ bekommen. Die letzte Phase hat begonnen.
Aber vielleicht ist es ja auch hin und wieder einmal gut, wenn man daran erinnert wird. Und jeden Tag der letzten Phase auch genießt. Ohne diese Erinnerungen (die ich ja jetzt monatlich einmal bekomme) geht dieses Gefühl eines privilegierten Status mit einem unglaublichen Maß an Freiheit im Alltag schon einmal ein wenig unter und man gewöhnt sich daran.
=> Vorauszahlung von Krankenkassenbeiträgen
Drei Jahre im Voraus zahlen, vollständig steuerwirksam
Immer noch Privatier?
Tja – und bin ich denn jetzt trotzdem noch „Privatier“? Oder schmücke ich mich hier mit fremden Federn? Meine Definition von „Privatier“ lautet ja: Den eigenen Lebensunterhalt vollständig aus dem eigenen Vermögen zu bestreiten. Ohne Arbeitseinkommen und ohne staatliche Unterstützung.
Nun – staatliche Unterstützung ist ja eine Rürup-Rente nun wirklich nicht. Irgendwie ist es ja auch eigenes Vermögen, was nur jemand anderes verwaltet und in Stückchen auszahlt. Aber das ist ja dann irgendwann bei der gesetzlichen Rente auch nicht viel anders. Schließlich ist das ja auch irgendwie „mein Geld“, was da später mal ausgezahlt wird. Auch das sehe ich nicht als „Unterstützung“.
Hmm… ja. Schwierig. Und damit dann auch egal. Ich bleibe erst mal dabei: Bis zur gesetzlichen Rente bleibe ich „Privatier“. Danach bin ich dann „Rentner“.
Oder doch schon alt?
Zum Abschluß noch eine kleine Anekdote am Rande: Da habe ich doch kürzlich von einer anderen Versicherung, nämlich meiner Riesterrenten-Versicherung einen Brief bekommen, dass ich ja bereits seit einem knappen Jahr Anspruch auf meine Riester-Rente hätte. Und ob ich denn nicht mal einen Antrag stellen wolle.
Das hatte ich doch glatt vergessen! Wohlmöglich werde ich ja doch langsam alt…
Nein! Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich sehr wohl vorher in die immer brav abgehefteten Versicherungsbedingungen reingesehen habe, um den frühesten Termin noch einmal nachzusehen. Und da stand ganz klar: Ab 62 Jahre. Und ich bin ja gerade mal 60. Also noch Zeit…
Aber das waren die aktuellen, neuesten Bedingungen, die da oben drauf abgeheftet waren. Aber ich habe ja noch einen Alt-Vertrag! Und da geht es bereits ab 60 Jahren. Nun ja – alles kein Drama. Beginnt die Rente eben in diesem Jahr. Antrag ist gestellt. Die erste Zahlung kommt dann im Mai 2016.
Aber da ich mich ja nun auch mal verstärkt mit dem Thema „Rente“ befassen muss, werde ich in den kommenden Beiträgen einmal zwei Bücher vorstellen, die ich gerade zu dem Thema lese. Demnächst…
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Gratulation !
Von uns allen und vielen Dank für Dein Werk hier.
Übrigens :
Ich hatte auch mal einen mentalen Ausflug zu diesem Thema als „Betriebsrentner“.
Gott sei Dank : Auf meinem Gehaltsnachweis, den ich damals bekam stand dann „Ruhegehalt“. Welch Superwort. Nix Rente. Gehalt für Ruhen.
Schöne Zeit Dir …
Betriebsrente habe ich ja nach vor mir. Glaube ich jedenfalls – vielleicht habe ich die ja auch schon verpennt! Müsste ich noch mal nachsehen…
Aber die lohnt sich bei mir ohnehin nicht. Da war mein AG nicht so spendabel.
Die Renteneinkünfte von meiner Frau und mir werden sich da wohl aus einer ganzen Handvoll (oder auch mehr) von kleinen Klecker-Beträgen zusammensetzen.
Aber was soll’s? Hauptsache am Ende reicht es.
Gruß, Der Privatier
P.S.: Deine Zeile hören sich ein wenig nach Abschied an. So weit ist es ja noch nicht!! Vielleicht werden meine Beträge etwas seltener erscheinen, aber so ein paar aktuelle Dinge gibt es zwischendurch sicher immer einmal zu berichten.
Peter , ist das nicht SCHÖN !!! . Und jetzt jeden Monat wieder , ohne das Du noch irgendetwas für machen mußt ( Außer Versteuern ). Fantastisch oder ??? .
Das kannst Du jetzt !!! ALLES VERBRAUCHEN !!! , und nächsten Monat ist wieder das gleiche Da , wieder zum !!! ALLES VERBRAUCHEN !!! . LG Det
Naja… „ALLES!“ hört sich irgendwie nach endlosem Luxus an. Wenn denn mal eine Null mehr hinten dran wäre, sähe das schon anderes aus. Aber damit muss ich wohl noch ein Weilchen warten. Und alleine komme ich da wohl auch nicht hin. Da muss dann meine Frau wohl mithelfen.
Obwohl… so ganz genau weiß ich das jetzt auch gerade nicht.
Betrifft die gerade angekündigte Rentenerhöhung eigentlich auch die zukünftigen Rentner? Werde ich also auch später ca. 5% mehr bekommen? Ich denke schon, oder? Es wird ja wohl der Wert eines Rentenpunktes erhöht, wenn ich das richtig verstanden habe. Also müssten ja auch die zukünftigen Rentner profitieren.
Wir werden sehen…
Gruß, Der Privatier
Gratuliere.
Ja, die Erhöhung betrifft auch zukünftige Ruheständler.
Peter , schau nochmal unter meinen Kommentar am 14.02.16 , unter 7.3.3. , da hatte ich es an Maya schon mal beschrieben . Die Werte der Rentenpunkte , sind die analogen Zinsen der PRV und umgedreht . Somit möchte ich vermuten , das die Rentensteigerungen der GRV auch für WIR gelten !!! . So würde ich es jedenfalls erstmal ( ungesichert ) sehen . Bei Euren GRV seid Ihr ja erstmal noch analog der PRV in der Aufschiebephase , und alles was da an Zinsen anfällt , müsste meinen Verständnis nach , Euch auch zustehen . LG Det .
…Westen von 29,21 Euro auf 30,45 Euro…
Na siehste Peter , fragst Du Kurti , 29,21 Euronen auf 30,45 Euronen , gleich Kupon 4,25 Prozent auf Endlos.
Aber nur in der „Ansparphase“ oder ? denn in der „Auszahlungsphase“ wird der Kupon um den Betrag der KV und PV reduziert ….. ?!?!
Joh
Sorry Ralf , ist nicht ganz richtig , da dieses Individuell zu betrachten ist .
Dort ist eine umfängliche Einzelprüfung notwendig , aber pauschal kann schon
mal gesagt werden , das durch KV und PV die Rentensteigerung in der Auszahlphase (Bezug) vermutlich schon dadurch gemindert wird . Da Rente , gleich Einkommen ,
gleich unterwerfung in allen Klassen , u.a. auch KV , PV , Steuern u.s.w. .
Daher wäre nur Joh ( obwohl für die meisten schon richtig ) zu kurz gesprungen und damit falsch .
Hallo Peter,
… beim ersten Mal tut’s noch weh, beim zweiten Mal nicht mehr so sehr … wenn man sich eingesteht, dass man dem Rentenalter immer näher rückt 😉
Von daher würde ich vorschlagen, dass du dich zukünftig statt „Privatier“ einfach „Rentier“ nennst.
In diesem Sinne Frohe Ostern!!!
Viele Grüße
Anton
Wikipedia sagt:
„Ein Rentier [rɛnˈtjeː] (von gleichbed. frz. rentier [ʀɑ̃ˈtje], weibl.: Rentière) ist eine Person, die von regelmäßigen Zahlungen aus in Obligationen angelegtem Kapital oder der Verpachtung von Land lebt.“
Das wäre ja sogar (fast) richtig. Mit den Obligationen bin nicht so ganz einverstanden, aber wäre schon okay.
Und hätte den Vorteil, dass ich irgendwann still und heimlich nur einen Buchstaben austauschen muss – und aus dem Rentier wird ein Rentner.
Oder wenn ich ein Comeback meiner Laufkarriere in Angriff nehme, mache ich aus dem Rentier ein Renntier – auch nicht schlecht. 😉
Gruß, Der Privatier
Hallo Peter,
folgende Domains wären noch zu haben:
derrentner.net
derrentner.eu
derrentner.info
Bei Rentier wäre das „de“ noch frei 🙂
Spaß beiseite: Glückwunsch zur ersten Rentenzahlung. Ich hoffe, dein leicht negatives Gefühl dabei verschwindet mit der Zeit …
Herzliche Grüße
Christoph
Danke für die Glückwünsche!
Die „leicht negativen“ Gefühle rühren vielleicht auch von zwei Büchern her, die ich gerade gelesen habe. Werde ich in Kürze hier einmal vorstellen.
Aber inzwischen habe ich mich schon gut daran gewöhnt bzw. auch schon wieder vergessen. Schließlich ändert sich im Alltag ja nichts. Ist genau wie bei einem runden Geburtstag. Manche machen da ein großes Theater, wenn sie die 30, 40 oder 50 Jahre überschreiten. Und am nächsten Tag fühlt man sich genau so wie vorher.
Gruß, Der Privatier