Kap. 12.5: Immobilien und Rohstoffe
In den letzten Beiträgen zur Neuausrichtung habe ich ja schon etwas über Anleihen und Aktien geschrieben. Als nächsten Punkt möchte ich heute über „Immobilien und Rohstoffe“ berichten, die ich einmal zusammengefasst habe, weil sie die typischen Vertreter der „Sachwerte“ sind.
Dies ist natürlich nicht ganz korrekt, denn einmal sind Aktien auch Sachwerte und zum anderen handelt es sich bei meinen „Immobilien“ nicht um greifbare, reale Objekte aus Stein, Beton oder Holz, sondern ebenfalls um Aktien von Unternehmen, die in Immobilien investieren. Und mit „Rohstoffen“ sind in meinem Falle auch keine handfesten Goldbarren gemeint, die irgendwo in einem Tresor lagern.
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Und so habe ich mit dieser Kategorie auch so ein bisschen meine Probleme. Einerseits habe ich schon den Eindruck, dass aus Gründen der Diversifizierung Investitionen in den Bereichen Immobilien und Rohstoffe erforderlich sich, andererseits habe ich bei der Auswahl geeigneter Objekt so meine Probleme.
Etwas einfacher ist es da bei den Immobilien. Hier habe ich mich von vorneherein entschlossen, keine eigenen Käufe durchführen zu wollen, weil ich mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht auskenne und auch keine Lust habe, mich mit dem Thema zu befassen. Hier bieten sich daher Unternehmen an, die dies professionell machen und deren Aktien man über die Börse kaufen kann. Hier kann man nicht unbedingt große Kurssteigerungen erwarten, aber dafür dann doch oft eine ansehnliche Dividende.
Etwas schwerer ist es da schon, eine geeignete Investition im Bereich der Rohstoffe zu finden. Die generelle Idee bei mir ist, dass viele Rohstoffe begrenzt verfügbar sind, die Nachfrage aber oft steigend ist und der Preis somit zwangsläufig steigen muss.
Das ist sicher nicht bei allen Rohstoffen so deutlich, aber ein ganz gutes Beispiel ist sicher Rohöl. Dass die Vorräte begrenzt sind, ist wohl jedem klar und dass die Nachfrage mit zunehmender Industrialisierung der Entwicklungsländer immer weiter steigt, ist eine unbestrittene Tatsache und muss (solange es keine Alternativen gibt) zwangsläufig zu immer höheren Kursen führen.
Vom Prinzip her halte ich daher eine Investition in Rohöl für eine gute Idee und ich habe auch schon in den vergangenen Jahren mit entsprechenden Zertifikaten gute Gewinne realisieren können.
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Es gibt jedoch im Rohstoff-Bereich einige Regeln zu beachten, die es auch bei richtiger Einschätzung der Preis-Entwicklungstendenz unter Umständen unmöglich machen, daraus auch einen Gewinn zu ziehen. Dies liegt in der Tatsache begründet, dass sich die meisten Investitionen auf Termin-Kontrakte beziehen, die zu bestimmten Zeitpunkten auslaufen. Soll eine Investition daher über einen längeren Zeitraum bestehen, muss der Anbieter (z.B. eines Zertifikates) jeweils zum Verfallsdatum eines Kontraktes diesen verkaufen und einen neuen für den nächsten Termin kaufen. Dadurch entstehen u.U. sog. Roll-Verluste, die im schlechtesten Fall den Gewinn auffressen oder vielleicht sogar übersteigen können.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass insbesondere Rohöl auch stark von konjunkturellen und politischen Einflüssen abhängig ist. Bestes Beispiel ist der doch ziemlich deutliche Rückgang des Rohölpreises (Sorte Brent) von einer Bandbreite in den Jahren 2011 – Mitte 2014 von ca. 100$-120$ / Barrel auf zuletzt (Feb. 2016) ein Niveau von 30$/Barrel und weniger!
Wer hier auf steigende Kurse gesetzt hatte, konnte praktisch täglich mit ansehen, wie der erhoffte Gewinn verpuffte.
Also – Rohöl: Aus den genannten Gründen sicher immer mit äußerster Vorsicht zu genießen. Dennoch für mich immer ein Punkt, den ich ständig im Auge halten werde. Momentan bin ich in diesem Bereich zwar gar nicht investiert (den letzten kleinen Restbestand eines Zertifikates habe ich bereits 2013 verkauft), und so ganz kurzfristig sehe ich auch keine Änderung der Lage, aber langfristig wird der Preis wohl wieder nach oben gehen.
Im nächsten Beitrag soll es dann um den vorerst letzten Punkt zu Thema „Depot-Struktur“ gehen: „Sonstiges und Ausblick„.
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Oh – jetzt hätte ich das beinahe vergessen:
Natürlich zählen meine (inzwischen bereits drei!) Projekte bei Zinsland auch zu den Investitionen, die „irgendwas mit Immobilien“ zu tun haben. Auch hier ziemlich indirekt. Aber genau das ist ja auch Sinn der Sache: Diversifikation!
Denn auch wenn Immobilien-Aktien nicht unbedingt die starken Bewegungen mitmachen, die wir z.B. in den letzten Wochen und Monaten gesehen habe (oftmals bewegen sie sich sogar gegenläufig!), so werden sie bei einem ganz großen Crash doch auch nicht verschont bleiben.
Für eine Anleihe an einen Bauunternehmer (wie bei Zinsland) sind solche Einflüsse allerdings komplett irrelevant. Dafür gibt es natürlich andere Risiken.
Gruß, Der Privatier
Also eins ist sicher: Öl wird irgendwann wieder richtig teuer sein. Ob es so schnell jenseits der 100$ geht, sei dahingestellt. Momentan bekommen Unternehmen, die mit Exploration, Bohren, Herstellung von Bohranlagen oder Vertrieb von Ölprodukten zu tun haben, richtig was auf die Nase. Ich bin daher vor kurzem in einen Titel aus dieser Branche eingestiegen, um noch einmal ein kleines Absacken erleben zu müssen. So what. Kommt mit Sicherheit wieder.
Immobilien: Ich habe mir die Sachen bei Zinsland neulich mal kurz angesehen. So richtig verstehe ich das nicht. Die könnten IMHO nun tatsächlich günstiger Geld bei Banken oder ähnlichem erhalten. Ich pack das nicht an. Ich finde Immos zwar großartig. Dies aber nur, weil ich die komplette Wertschöpfungskette ringsherum abgreife. Dann lohnt sich das.
Gruß
JustDoIt
Ich bin vor ein paar Wochen in Öl eingestiegen und habe 22 Positionen verschiedener Ölfirmen gekauft. Ich sehe das als Investition in die Zukunft.
Bei German Pallets bin ich auf die Nase gefallen und stecke mit drin- Geld
ist wohl weg.
So ist das.
Aber seitdem ich nur „kleinere“ Beträge anlege und gut streue, kann ich das
Risiko verteilen.
Gruss
Maik
Es ist wohl eine Tatsache, dass man mit Beteiligungen an Firmen, welchen Geschäftsbereichs auch immer, viel Geld verdienen, aber auch verlieren kann. Allerdings begibt man sich mit einer solchen Beteiligung in die Abhängigkeit anderer, über deren Tun man keinerlei Kontrolle mehr hat. Für mich ist das Weggeben von Geld, die meisten sagen investieren dazu, eine ziemlich riskante Sache. Wenn ich mir vorstelle, dass andere mit meinem Geld herum wirtschaften und mit ihren Firmen Millionenverluste einfahren, die ich dann mit tragen müsste, könnte ich keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Vertrauen ist zwar gut, aber für mich ist Kontrolle besser. Das gibt mir die innere Ruhe, die ich zur Verwirklichung meines Traums brauche. Deshalb sind mir die Steine und Goldbarren, wie du es ausgedrückt hast, lieber, als all das, was raschelt.
Die Wege mögen unterschiedlich sein, aber sie führen alle nach Rom. Räuber lagern zwar überall, aber ich behalte lieber die Fäden in meinen eigenen Händen. Das mutet in der heutigen schnelllebigen Zeit vielleicht etwas seltsam an, wo Slogans wie „Wir schaffen das.“ oder „Wir müssen in Europa gemeinsame Lösungen finden.“ propagiert werden und um Anhänger werben.
Bei mir hört sich das etwas anders an. „Ich schaffe das.“ und „Ich muss für meinen überschaubaren Sozialbereich Lösungen finden.“
Der Malachit.
@JustDoIt, @Maik:
Mit Euren Investitionen in die Öl-Branche habt ihr zumindest schon einmal ganz prominente Unterstützung: boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/warren-buffett-setzt-auf-oel100.html (Webseite nicht mehr existent)
So ganz falsch kann das wohl also nicht sein. Allerdings zeichnet sich Warren (trotz seines Alters) auch durch eine ziemliche Geduld aus. Ich bin mir nicht so sicher, ob ich die aufbringe.
Gruß, Der Privatier
Ölpreis , einschätzungen für 5 Jahre , siehe Onvista , Bericht IEA .
Spiegelt sich mit meiner Meinung wieder , jedoch könnte Zeitraum kürzer/länger ein anderer sein , bis dieses komplett durchschlägt . LG Det .
Hochspekulativ könnte man natürlich momentan in Öl investieren. Wahrscheinlich geht der Preis nach oben, zumindest an der Tankstelle dürfte das so sein. Trotzdem bleibe ich meinem konservativem Wege treu. Ich habe mir jetzt erstmal Property in Zug ausgeguckt. Fast mitten im Grünen, also fast Nachhaltig