Kap. 5.5.1: Immobilien zur eigenen Nutzung
Nachdem ich nun in den letzten Beiträgen so ausführlich über meine Aktivitäten im Wertpapierhandel geschrieben habe, möchte ich nun der Vollständigkeit halber auch noch einige andere Möglichkeiten erwähnen, das eigene Kapital zu vermehren bzw. zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften.
Neben der Kapitalanlage in Wertpapiere werden dabei in erster Linie immer Immobilien genannt. Wobei man zunächst einmal zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge voneinander trennen sollte: Es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob man eine Investition in Immobilien tätigt, um diese dann zu vermieten und um Mieteinkünfte zu erzielen, oder ob man eine Immobile erwirbt, um sie anschliessend selber zu nutzen.
Schauen wir uns also zunächst einmal „das eigene Haus“ an.
=> Teilerlass der Kirchensteuer beantragen
Mit: Vorgehensweise und Fallstricke
Immobilien zur eigenen Nutzung
Der Wunsch nach dem eigenen Haus steht wohl bei vielen Deutschen ganz oben auf dem Wunschzettel. Neben dem Gewinn an Lebensqualität und Unabhängigkeit wird das eigene Haus auch oft als eine wichtige Säule der Altersvorsorge angesehen. Ob dies wirklich so uneingeschränkt richtig ist, bezweifele ich zwar inzwischen. Dennoch haben meine Frau und ich uns bereits in relativen jungen Jahren auch unser erstes eigenes Haus gekauft.
Berufliche und private Gründe haben dazu geführt, dass wir inzwischen unsere Wohnorte gewechselt haben und nunmehr unser drittes EFH bewohnen (und die anderen immer verkauft haben). Seit einigen Jahren sind sämtliche Hypotheken abgelöst, unser Haus ist schuldenfrei und kostet uns „nichts“ mehr.
Insofern stellt das eigene Haus sicher eine gute Möglichkeit dar, einerseits Vermögen zu schaffen und andererseits zwar kein direktes Einkommen zu erzeugen, aber doch die Ausgaben zu senken (Miete) und somit dafür zu sorgen, dass das benötigte Einkommen geringer bleibt.
Ich will aber an dieser Stelle ganz klar betonen, dass ich ein eigenes Haus niemals als Investment betrachtet habe, sondern dass es immer in erster Linie Ausdruck eines gewünschten Lebensstils war und weiterhin immer noch ist. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, wieder in eine Mietwohnung einzuziehen (obwohl dies u.U. im fortgeschrittenen Alter einmal erforderlich/sinnvoll sein könnte 🙁 ).
Eigenheim als Altersvorsorge?
Vielfach wird das eigene Haus auch als Altersvorsorge gesehen. Auch wenn ich selber ein überzeugter Eigenheim-Besitzer bin, habe ich bei diesem Punkt doch gewisse Zweifel:
Irgendwann kommt bei jedem Hausbesitzer der Punkt, wo das eigene Heim (inkl. Garten, etc.) zu groß wird, zuviel Arbeit macht und schlicht und ergreifend einfach nicht mehr zu managen ist. Wer hier plant, das Haus oder einen Teil an seine Kinder zu vererben und diese solche Ideen auch befürworten, muss sich dann keine weiteren Gedanken machen.
In unserem Fall (kinderlos) sieht die Sache schon anders aus. Entweder wir schaffen es, bis zum Ende in unserem Haus zu bleiben. Das wäre sicher schön und wünschenswert.
Andererseits wäre dann aber nach unserem Tod ein nicht unerheblicher Teil unseres Vermögens noch vorhanden, den wir nicht genutzt hätten. Im Grunde hätten wir dann also viele Jahre lang für Zinsen und Tilgung der Hypotheken geschuftet, und einen Wert geschaffen, der dann nutzlos verfällt. Wäre das sinnvoll?
Eine andere Idee wäre es, das Haus vorher zu verkaufen. Eine kleine Wohnung wäre pflegeleichter, das Geld vom Verkauf könnte noch gut für den Lebensabend verwendet werden.
Aber dann im hohen Alter wieder Miete zahlen? Wo bleibt dann da der Sinn der Altersvorsorge ? Dann steht man wieder genau so da wie vorher? Macht auch irgendwie keinen Sinn?!
Das Kapitel ist also noch nicht so ganz zu Ende gedacht und bedarf noch weiterer Überlegungen.
Im nächsten Beitrag wird es dann um Immobilien als Investment gehen.
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Hallo wie wird die Krankenversicherung berechnet wenn ich als Selbständiger die Firma mit der Wohnung verkaufe und auf höre zu arbeiten
Vorab: Ich habe Ihren Namen leicht verändert, um ihn von anderen Kommentatorinnen unterscheiden zu können. Bitte nur diesen zukünftig benutzen. Danke.
Zur Frage: Als Selbstständiger ist man entweder privat oder freiwillig gesetzlich versichert. Für den privat Versicherten ändert sich gar nichts, aber auch für den freiwillig Versicherten bleibt das Prinzip erhalten: Die Beiträge berechnen sich auf Basis sämtlicher Einkünfte. Dabei gibt es jedoch Unter- und Obergrenzen (aktuelle Werte dazu bitte einmal unter: https://der-privatier.com/empfehlungen-2/aktuelle-grenzwerte-fuer-steuern-und-sozialversicherungen/ nachsehen.
Die schlechte Nachricht: Auch Veräußerungsgewinne (aus Kapitalanlagen, Immobilien oder Unternehmensverkäufen) unterliegen der Beitragsberechnung. Weitere Details dazu beim Spitzenverband der GKV:
https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/kv_grundprinzipien/finanzierung/beitragsbemessung/beitragsbemessung.jsp#collapse144368
Gruß, Der Privatier
Hallo Hr. Privatier;
Erstmal vielen Dank für die wirklich Informativen Berichte und Anregungen.
Nun bin ich auf das Kapitel gestoßen was mich wohl am meisten interessiert, weil ich keine Antwort auf diese Frage finde.
Was tun mit der eigenen abbezahlten Immobilie (ETW) wenn man keine Erben hat?
Den Wert möchte ich nutzen um hier meinen Traum des Vorruhestands zu leben.
In diesem Punkt fehlen mir die Beispiele um Smart dieses einzubinden. Der Wert macht ca 50% meines Vermögens aus und ich bin vor kurzen 55 Jahre alt geworden.
Möglichst bald verkaufen und am Kapitalmarkt mit Dividenden arbeiten, oder später und damit Einsparungen der Miete berücksichtigen?
Jeder der mir hier Anregung geben kann, bin ich sehr dankbar.
Ich habe es da wahrscheinlicher etwas einfacher mit meinen Überlegungen, da ich das Vermögen, welches im Eigenheim steckt, aktuell nicht benötige und dies wahrscheinlich auch nicht passieren wird.
Wenn aber nur ein Verkauf den Traum vom Vorruhestand ermöglicht, sollte man diese Möglichkeit natürlich in Erwägung ziehen. Aber das ist ja nicht nur eine finanzielle Frage, sondern auch eine Frage vom gewünschten zukünftigen Lebensstil. Es gibt durchaus Beispiele von Leuten, die sich im Ruhestand ein Wohnmobil kaufen und darin leben, oder in ein Minimal-Haus ziehen, oder auswandern in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten, oder, oder… Man sollte dabei aber immer auch an das (noch) höhere Alter denken.
Aber zurück zu Frage: Zur Finanzierung von Wünschen im Alter gibt es auch Möglichkeiten, die einen Verkauf von Haus oder ETW nicht zwingend erforderlich machen. Mir gefallen sie alle nicht, aber die Beschäftigung mit der Frage kann ja mal nicht schaden. Als Beispiel für solche Möglichkeiten möchte ich einmal einen Beitrag von Finanztip empfehlen: https://www.finanztip.de/immobilienverrentung/umkehrhypothek/
Gruß, Der Privatier