Ach was? – Anleihen, Grundlagen – Teil 1
Eigentlich wollte ich ja in der Beitragsserie mit dem Titel „Ach was?“ nur über ganz spezielle Besonderheiten und eher unbekannte Dinge aus der Börsen- und Wertpapier-Welt berichten. Aber keine Grundlagen vermitteln.
Nun – Ausnahmen bestätigen die Regeln!
Und so will ich heute einmal etwas über ein paar grundlegende Eigenschaften von Anleihen erzählen.
Hintergrund ist der, dass ich anhand einiger Kommentare hier, aber auch in persönlichen Gesprächen mit Bekannten immer wieder den Eindruck gewinne, dass das Wissen um Anleihen noch viel dünner ist, als das über Aktien.
Und ich will mich da auch gar nicht ausnehmen! Ich habe ganz am Anfang meiner Beschäftigung mit dem Thema Kapitalanlage im Alter von vielleicht 25 Jahren einmal ein oder zwei Anleihen gekauft. Ohne zu wissen, was ich da eigentlich mache. Danach nie wieder. Nicht wegen schlechter Erfahrungen. Nein – es war mir einfach zu langweilig!
Inzwischen hat sich meine Meinung geändert. Warum und wieso – darüber schreibe ich dann mal an anderer Stelle. Heute soll es zunächst einmal um (möglichst) objektive Fakten gehen!
=> Serie: Steuerplanung
Mit: Grundlagen, Zweck und Mittel, Beispiele
Das Grundprinzip einer Anleihe
Was die meisten noch kennen werden, ist das Grundprinzip einer Anleihe:
Der Herausgeber (Emittent) einer Anleihe benötigt Fremd-Kapital und leiht sich dieses von Anlegern. Anleihen können von Staaten herausgegeben werden, aber auch von Banken oder anderen Unternehmen. Der Käufer einer Anleihe verleiht also sein Geld und erhält im Gegenzug eine regelmäßige Zinszahlung für sein verliehenes Kapital und am Ende einer zuvor festgelegten Laufzeit sein Geld zurück.
Und damit beginnen auch schon die ersten gravierenden und weit verbreiteten Missverständnisse!
Die Laufzeit
Es ist nämlich keinesfalls so, dass der Käufer einer Anleihe sich über die Laufzeit einer Anleihe bindet und sein Geld erst am Ende der Laufzeit zurück erhält. Eine Anleihe ist kein Festgeld-Konto, bei man sein Geld für einen gewissen Zeitraum „festlegt“! Eine Anleihe ist ein börsengehandeltes Wertpapier, das sich (entsprechende Liquidität vorausgesetzt) jeden Tag über die Börse kaufen oder verkaufen lässt.
Der Käufer einer Anleihe ist also in keiner Weise an die Laufzeit gebunden. Das ist nur der Emittent. Wenn wir zunächst einmal Sonderregelungen über vorzeitige Kündigungen außen vor lassen, ist der Emittent verpflichtet, über die gesamte Laufzeit den vereinbarten Zins zu zahlen und die geliehene Summe am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Der Käufer kann seine Entscheidung jeden Tag neu überdenken und sich ggfs. von seiner Anleihe wieder trennen.
Für uns eine Gelegenheit, neben den beiden Eigenschaften „Zins“ und „Laufzeit“ ein weiteres Merkmal einer Anleihe kennen zu lernen: Den Kurs.
=> Jetzt die Abrechnung mit dem AG abstimmen!
Mit: Böse Überraschungen, Hintergründe, Tipps
Der Kurs einer Anleihe
Eine Anleihe kann also über die Börse ge- und verkauft werden. Die Börse ist aber ein Marktplatz, auf dem Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Nicht anders bei einer Anleihe. Sie hat einen Preis oder einen Kurs. Und der wird nicht wie bei einer Aktie in Euro, sondern in Prozent notiert.
Der nominelle Wert einer Anleihe, also der Wert, zu dem sie ursprünglich einmal vom Emittenten herausgegeben wurde und später auch zurückbezahlt wird, beträgt immer 100%. Zwischendrin kann der Kurs aufgrund ganz unterschiedlicher Einflüsse mehr oder weniger stark schwanken. Die Anleihe kann also sowohl über 100% (über pari), als auch unter 100% notieren.
Um das mal kurz an einem Beispiel zu verdeutlichen:
Möchte ich z.B. für 3.000 Euro Aktien kaufen, die momentan in etwa 30 Euro kosten, so kann ich also 100 Stück kaufen. Und dies sind dann genau die beiden Angaben, die ich bei der Orderaufgabe angeben muss: Die Anzahl (100 Stk.) und bei einer Limit-Order der Kurs, zu dem ich zum Kauf bereit bin, also 30 Euro. Wenn der Kauf gelingt, wird mein Konto mit 100*30 Euro = 3.000 Euro (zzgl. Kosten) belastet.
Eine Anleihe hingegen wird nicht in Stück-Zahlen gehandelt, sondern nach ihrem nominellen Wert. Wenn ich also für 3.000 Euro eine Anleihe kaufen möchte, die gerade bei ca. 100% notiert, dann sind dies die beiden Angaben, die ich für die Orderaufgabe benötige: Der Nominelle Wert (3.000 Euro) und der Kaufkurs, also 100%. Im Ergebnis auch hier eine Belastung meines Kontos über 3.000 Euro.
Da der Kurs der Anleihe schwankt, kann der Käufer einer Anleihe also zusätzlich zu seinen Zinseinkünften, die er über seine Anleihe erhält, auch noch Kursgewinne machen. Aber natürlich ebenso gut auch Kursverluste! Das gilt im Übrigen im verstärkten Maße für Anleihen in fremden Währungen. Hier kommen noch Währungsgewinne oder Verluste hinzu. Aber das möchte ich erst mal nicht betrachten. Ich rede erst einmal nur über Anleihen in Euro.
Damit haben wir schon die drei wichtigsten Merkmale einer Anleihe und ihre Bedeutung kennengelernt:
Den Zins, die Laufzeit und den Kurs. Und wie diese Faktoren miteinander verknüpft sind und wie und warum sich der Kurs einer Anleihe verändert, werde ich dann beim nächsten Mal erläutern: Bei den „Anleihen, Grundlagen -. Teil 2„.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Peter , das hast Du aber sehr schön gemacht . Sag doch später auch noch mal was über Die Basis ( Basiswert / Emmitent -Staat oder UN / Risiko )und die durch die unterschiedliche Sichtweise der Käufer ( Mr. Money ) auf die Basis geänderte Kurse , Stückzinsen , sowie Stückzinsen für Steuerliche Veranlagungszeiträume ( Null Kupon Anleihen ) ,sowie Ordergrößen / Stückelungen ( Investorenevolution ), Sonderbedingungen der Vertragsgestaltung , Anlegerprospekt , u.s.w. . Möglicherweise werden Anleihen dann besser verstanden , ich passe auch brav auf hier , eine Auffrischung kann ja ( nach einen halben Leben ) nie schaden . Evt. wäre es auch noch gut , die in den Finanzkreisen verwendeten Begrifflichkeiten ( Stripped Bonds u.s.w. ) etwas zu erläutern . Ich Freu mich schon drauf mal wieder etwas Nachhilfe in Anleihenwesen zu bekommen . LG Det ( Sehr Gut Peter , auch mal wieder an die Bildung zu denken ! , evt. kann ich das ja dann auch noch besser an den Nachwuchs weitervermitteln ! ) Nochmal Peter , alles schön .
Danke, Det für das Interesse und die vielen Anregungen für weitere Themen. Mal sehen, was ich davon noch unterbringen kann. Geplant habe ich momentan zunächst erst einmal ein weitere Folge mit Basis-Wissen und dann später noch einmal eine weitere Folge mit einem kleinen alphabetischen Lexikon. Das könnte man natürlich jederzeit um weitere Begriffe erweitern.
Dazu müsste ich dann aber auch erst man den einen oder anderen Begriff selber nachschlagen. So muss ich z.B. im Zusammenhang mit „Bond“ und „strippen“ in erster Linie immer an einen aktuell gestarteten Film denken…
Gruß, Der Privatier
Hallo Privatier,
tolle nachvollziehbare Erklärung! Aber Anleihen in diesen unnormalen
Zeiten der Verschuldung und den Niedrigzinsen. Eventuelle Zinserhöhungen
können sich ganz schön negativ auf die jetzigen Anleihen auswirken..
Oder liege hier falsch?
Nein – da liegst Du völlig richtig! Die (wahrscheinlich) kommenden Zinserhöhungen werden sich negativ auf die jetzigen Anleihen auswirken. Zumindest dann, wenn man ohne viel Nachdenken einfach „irgendeine“ Anleihe kauft.
Wie dies genau zusammenhängt, möchte ich gerne in meinem nächsten Beitrag, dem 2.Teil des Anleihen-Grundwissens erläutern.
Aber dass es eben auch anders geht und es durchaus auch Anleihen gibt, bei denen diese Gefahr gar nicht so groß ist, habe ich schon einmal an einem recht konkreten Beispiel, nämlich einer Nachranganleihe der Dt. Lufthansa gezeigt. Hier gab es auch schon einmal eine Nachfrage nach der Gefahr von steigenden Zinsen, die ich in einem Kommentar beantwortet habe.
Gruß, Der Privatier
Hallo Rocky , ich versuch auch mal was zum Kurs beizutragen , dieses ist immer die Sichtweise der Masse ( Also Mr. Money ) auf die jeweilige Anlage ( Also in dem Fall die Anleihe ) . Klar könnte es so sein , und ist auch sehr wahrscheinlich , das der Markt ( Also die Masse ) es als negativ bewertet , wenn eine Zinserhöhung auf den Basiswert stattfindet.
Jedoch könnte es auch genausogut sein , das die Sicht der Masse , durch andere Einflüsse ( in der Zwischenzeit eingetretene Veränderungen auf den Basiswert oder Emmitenten , z.B. gestiegenes / gefallenes Ausfallrisiko ) dennoch den Basiswert stärker bewertet , und die Anleihen trotz gestiegenen Zins immer noch gleich oder sogar ( eher unwahrscheinlicher ) stärker bewerten . Der Kurs einer Anleihe , ist eben von vielen Faktoren ( analog einer Aktie ) abhängig , aber eigentlich auch nur von einen , wie die Masse es sieht . Und nur das drückt den Kurs aus . Aber wenn keine Veränderung der Sichtweise der Masse auf den Basiswert stattfindet , führt eine Zinserhöhung immer zu einen sinkenden Kurs , da davon ausgegangen wird , das sich über die Restlaufzeit sich woanders billiger eingedeckt werden kann . Ich hoffe diese konnte die Sichtweise auf Kurse etwas erhellen und Peter ist der gleichen Meinung wie ich . P.S. Rocky , ich hoffe immer noch auf eine Antwort auf meine Frage zu der GKV/PKV Rückkehr LG Det
Hallo Det, Hallo Privatier,
erst mal vielen Dank für Eure Ansicht zu den Anleihen. Habe ich so noch nicht gesehen und als Anfänger in dieser interessanten Anlagenklasse ist man für jede weiterführende Hilfe dankbar.
Nun zu Deiner Krankenversicherung Det: Über 55.jährige haben nur noch eine Möglichkeit in die GKV zu kommen, wenn Sie in den letzten 5 Jahren zumindest 1 Tag in der GKV waren. Dies trifft bei Angestellten eher selten zu! Wie Du richtig sagst, hast Du als Selbstständiger die Möglichkeit Dich anstellen zu lassen und unter der Jahresentgeltgrenze von z.Zt. 5490 Kannst Du dies etwas ausführlicher schildern?
was war das denn? fehlen 2 Zeilen bei meinem Kommentar? Also
ergänzend—zu verdienen. oder falls verheiratet, besteht evtl. die Möglichkeit,die Selbstständigkeit aufzugeben und sich in der Familienversicherung der Ehefrau mitzuversichern. Für über 55. Jährige bleibt auch noch die Möglichkeit der Auslandsversicherung, um noch einen Weg in die GKV zu finden. Das mit den 53.Jahren bei Teddy und den 24 Monaten habe ich nicht ganz verstanden. Kannst Du dies ein wenig ausführlicher schildern?
Ach Peter , kannst Du notfalls bei Gablers Wirtschaftslexikon nachlesen , ( ist glaube ich , der Kupon von der Hauptforderung abgetrennt und einzeln handelbar )jedoch finde ich Deine Sichtweise ja auch eher spannend , musst Du aber aufpassen , wenn Duuuuuu nach zuuuuuuuuviel Ouzo Faktor , Dein Hauptaugenmerk nicht auf Bond sondern auf den zweiten Teil legst , auch noch weiterhin im Wir denken darfst .( Zumal ich gehört habe , das hier ja das älteste Bond Girl mitspielen wird ) Hahahaha ich bieg mich bei der Vorstellung gerade weg . LG Det ( Muss man dann wohl doch mal gesehen haben ??? lach )
Aua Peter , das schreit nach Schadensersatz für mein Zwechfell . Mach nach lesen Kommentar wieder wech , wech , wech .
Aber Det, warum soll ich den Kommentar denn „wech“ machen? Mache ich natürlich, wenn Du darauf bestehst. Aber warum sollen wir denn hier nicht auch einmal einen Spaß machen und lachen dürfen? Ist doch schön, wenn man nicht immer alles so ernst und verbissen sieht. 🙂 😉
Gruß, Der Privatier
Peter , hast Recht , aber ich denke dann immer bei stripped Bonds , an Dich , wie Du gerade den neuesten Bond mit dem ältesten Bond Girl ( strippend ), Dir anschaust und Deine Frau um die Ecke kommt , und keiner versteht das mit den Ouzo Faktor. So war Bildung aber nicht gemeint. Hahahaha . LG Det
Hallo Peter,
Du solltest auch erwähnen, dass eine Anleihe auch zu einem Totalausfall führen kann.
Bei einer Aktie besitzt Du im Prinzip ein Teil des Unternehmens und
smit etwas mehr Sicherheit.
Aus meinen Erfahungen kann ich nur sagen, dass man sehr viel Streuen muss und
somit auch auf die Kaufkosten der jeweiligen Kaufposition schauen soll.
Gruss
Frank
Hallo Frank,
einerseits hast Du schon Recht: Auch bei einer Anleihe kann es zu einem Totalausfall kommen! Dass man allerdings mit einer Aktie mehr Sicherheit hätte, kann ich so nicht bestätigen. Kommt es nämlich zu einer Insolvenz des Unternehmens, wird zunächst immer erst einmal das Fremdkapital (also die Anleihen) bedient. Das Eigenkapital (Die Aktien) kommen erst ganz am Schluss. Wenn denn noch etwas übrig ist.
Aber auch wenn es nicht zu einer kompletten Insolvenz kommt, muss sich der Anleihen-Besitzer womöglich mit einem Schuldenschnitt anfreunden. Dies geht aber fast immer auch mit einem Kapitalschnitt für die Aktionäre einher. Und in der Regel trifft es dabei die Aktionäre härter. Ist ja auch logisch, denn für die Aktionäre ist es das eigene Unternehmen, dass es zu retten gilt. Und diese kann man ruhig verärgern, denn entweder sie machen mit oder sie gehen komplett leer aus.
Verärgert man aber die Fremdkapital-Geber wird es auf absehbare Zeit nur sehr schwer werden, überhaupt wieder an Fremdkapital zu kommen. Bevor das ein Vorstand macht, macht er lieber eine Kapitalerhöhung (bittet die Aktionäre zur Kasse).
Aber natürlich ist Streuung auch bei Anleihen immer eine sehr gute Idee. Auch auf diesen Punkt werde ich im nächsten Beitrag (2.Teil) noch einmal eingehen.
Gruß, Der Privatier
Hallo Peter , bei Deiner Sichtweise , auf Aktien und Anleihen , bzgl. Eigenkapital und Kredit , ist das eigentlich erstmal die richtige Sichtweise. Dennoch möchte ich Dir auch mal meine ( etwas abgeänderte ) Sichtweise zu Aktien und Eigenkapital von AGs mitteilen , da Du dann evt. eine etwas geänderte Sichtweise dazu bekommen könntest . Dazu ist es aber wichtig , das man die Entstehung einer Aktie versteht ( Also IPO ) . Also angenommen ein Unternehmen braucht Kapital , dann hat es erstmal 3 möglichkeiten sich dieses zu beschaffen . A) Es geht zu Bank und nimmt sich einen Kredit auf B) Es gibt Anleihen raus C) Es gründet eine AG , da der Kapitalbedarf so hoch ist , das die Bank sagt , bei uns nicht möglich.
Ist dieses Unternehmen bereits lange am Markt aktiv , mit einer langen Geschichte , ist der Wert des UN eigentlich erstmal wesentlich leichter zu ermitteln , wie wenn UN noch relativ kurz am Markt vertreten ist . Dennoch ist eine Bewertung von Risiken sehr schwer , und es wird hierbei viele wenns und aber geben . Daher ist eine Anlage in Aktien auch immer ein Risikokapital . Aber weiter , nach dem IPO Gang , ist das UN erstmal an die Börse gebracht , mit wie bereits mitgeteilten vielen wenns und abers , also was den eigentlichen Buchwert ausmacht , ist ja eigentlich erstmal ( Bis auf einigen Insidern ) nicht bekannt. Und da kannst Du lesen wie Du willst , das wichtige an Zahlen wird Dir sicherlich nicht sofort geliefert . Mit genau diesen Börsengang , ist das UN aber erstmal aufgeteilt , in Anteile , den Aktien . Hierbei ist aber bereits möglicherweise der erste Kurs der Aktie , schon garnicht der Wert der diesen UN entspricht , sondern lediglich die Meinung der Marktteilnehmer auf den Wert . Ob dieses immer so zutreffend ist , mag ich mal stark bezweifeln . Aber ja , jetzt hast Du eine beteiligung an den UN der dem Eigenkapital des UN entspricht , mit der jeweiligen Aufteilung . Wichtig dabei ist jedoch auch zu verstehen , das das Eigenkapital des UN nicht nur irgendwelche Gegenstände sein müssen , sondern auch Sichtweisen
(Kapitalisiert) für irgendwann in der Zukunft zu nutzende Patente u.s.w. .
Damit ist zwar erstmal Deine betrachtung auf das Eigenkapital richtig , jedoch ob dieses einen tatsächlichen Wert darstellt , ist nochmal eine ganz andere Frage . Sollte dieses UN sich immer weiter von dem IPO ( Zeitlich ) entfernen , wird die Sichtweise bei IPO immer weiter bestätigt
( Durch Gewinn und Umsatz ) oder eben auch nicht . Ob diese UN dann im Kurs steigt oder fällt , bestimmt die Sichtweise des Marktes auf dieses UN. Wenn denn dann Gewinne gemacht werden , kommt in einen zweiten Schritt die Frage nach der Gewinnverwendung . Und jetzt Peter , ganz wichtig , ist wesentlich , wieviel von den Gewinn dann an die Aktionäre ausgeschüttet wird , und wieviel Gewinn im UN verbleiben kann . Welcher möglicherweise , aber erstmal nur genutzt wird , um die Sichtweise bei IPO , weiter zu verstärken / auszugleichen . Bei Div. Aristokraten ist dieser Prozess bereits sehr lange in der Vergangenheit geschehen , und die Gewinne ( sollten denn welche gemacht worden sein ) konnten bereits eine lange Zeit dazu beitragen die Sichtweise bei IPO zu bestätigen .
Somit könnte ich mir vorstellen , das die Eigenkapital Frage , hier doch durchaus besser zu sehen ist , wie bei einen UN welches seinen Börsengang erst seit kurzem hinter sich gebracht hat . So ist hier jedenfalls meine Sichtweise . LG Det .
„Hallo Peter , bei Deiner Sichtweise , auf Aktien und Anleihen , bzgl. Eigenkapital und Kredit , ist das eigentlich erstmal die richtige Sichtweise“
Na fein – da sind wir uns da ja schon mal einig!
Und was Deine Ergänzung zu den wertbestimmenden Faktoren einer Aktie angeht, kann ich Dir auch gerne zustimmen. Da haben wir schon sehr ähnliche Sichtweisen.
Gruß, Der Privatier
Ja Peter , wie des öffteren , jedoch vermute ich mal , das die wenigsten einen / mehrere IPOs ( Inside ) mitgemacht haben , und daher auch vermutlich normale Vorstellungen von Aktien haben .
Wie gesagt , ist auch nur meine persönliche Sichtweise und bassiert auf Erfahrungen die sehr veraltet ( über 25 Jahre her ) sind .
Daher mag heute die Welt ja schon ganz anders aussehen in Zeiten der Informationstechnologien . Aber einige Sachen , sind wie ich auch schon wieder gemerkt habe einfach Zeitlos ( z.B. Die Herde rennt ! ).
LG Det
Hallo Rocky , habe dieses bei Teddy und im weiteren ausgeführt , und Peter dreht ja bald durch , wenn diese Kommentare überall hinverteilt werden .
Der Arme , erst stripped Bond ( Girls ) und dann auch noch das . Könntest ja dort evt. nochmal antworten . Danke, wäre für mich auch für meine weitere Lebensplanung schon wichtig , da z.Zt. einer der wichtigen Punkte beim rebalancing . LG Det
Man kann doch immer überall lesen, dass es eine gigantische Anleihenblase gibt?
Was denkt ihr dazu??
Da müssten wir wohl erst einmal definieren, was denn eine „Blase“ ist!
Für mich handelt es sich dabei immer um eine irrationale Überbewertung, also eine Übertreibung der Preise, die weit über die fundamentale Bewertung hinaus geht.
Und mit dieser Definition sehe ich keine Anleihenblase, denn die gestiegenen Anleihen-Kurse basieren auf dem aktuellen „Nullzins“-Niveau. Fundamental durchaus gerechtfertigt. Rational nachvollziehbar.
Aber genau so rational werden die Anleihen-Kurse auch wieder fallen, wenn das Zinsniveau sich denn einmal ändern sollte oder die Aussicht darauf greifbar wird.
Aber gegen diese Gefahr kann man sich relativ gut schützen, in dem man:
a) keine Anleihen kauft, die weit über pari notieren,
b) überschaubare Laufzeiten von wenigen Jahren wählt,
c) Anleihen mit variabler Verzinsung kauft.
Über den Zusammenhang von Zinsniveau, Anleihenkurs und Laufzeiten werde ich im zweiten Teil der Anleihen Grundwissens noch ein wenig mehr erzählen.
Gruß, Der Privatier
Gegen das Risiko von Zinssteigerungen (und damit Kursrückgangen) hilft a) mE nicht, da Anleihen unter pari auch entsprechende Kursrückgange aushalten müssen.
Bei c) dürfte auch ein möglicher Anstieg des variablen Zinssatz „eingepreist“ sein und damit die Anleihe verteuern.
Gute Einwände! Stimmt. Zumindest bei:
a) Auch Anleihen unter pari sind von Kursrückgängen betroffen. Dennoch gibt es einen Unterschied: Bei Kauf über pari verliert die Anleihe mit abnehmender Laufzeit ohnehin ständig an Wert, da kommt dann ein Kursverlust durch Zinssteigerungen noch hinzu. Beim Kauf unter pari hingegen gewinnt die Anleihe ständig an Wert und kann damit den Kursverlust durch die Zinssteigerungen abmildern. Und daher immer auch Pkt. b) beachten.
Pkt. c): Es sicher auch korrekt, dass bereits erwartete Zins-Erhöhungen in allen(!) Anleihen-Kursen eingepreist sein können. Bei den fest verzinslichen hat das dann zu einem Kursrückgang geführt, bei den variabel verzinslichen nicht. Insofern sind letztere dann teurer und bieten nur einen Schutz gehen noch nicht eingepreiste Zinserhöhungen.
Gruß, Der Privatier
Obwohl die Investment-Grade-Anleihen ja schon als „renditeloses Risiko“ verspottet werden, habe ich trotzdem immer noch einen Anteil davon im Depot, in Form von ETFs, und zwar den beliebten Corporate Bond ETF:
Ziel war einfach nur Inflationsausgleich, also 2-3% Rendite und das hat ja auch funktioniert. Zugegeben, das hat nur deshalb mehr oder weniger (bislang..) funktioniert, weil die Zinsen immer NOCH WEITER gesenkt wurden.
Außerdem hab ich noch den ziemlich frischen breit gestreuten Aggregate Bond ETF. (Nur 0,1% TER).
https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B43QJJ40
So was legt (oder legte) man sich klassischerweise ins Depot, um die Volatilität etwas rauszunehmen.
Dieser stockkonservative ETF hat jetzt völlig unerwartet 10% p.a. gebracht:
? Hilfe, die Anleihemärkte spielen im Moment total verrückt ! ?
Man muss sich nur mal die Kurse von langlaufenden Treasuries ansehen:
https://de.extraetf.com/etf-search?asset_class=3&land=22&bond_maturity=1197&bond_type=1186
Was ist schon ein KGV 75 bei einer Amazon gegen das „KGV“ von US-Treasuries. Für deutsche Staatsanleihen kann man das „KGV“ schon gar nicht mehr ausrechnen..
Absolut crazy. Wenn es hier scheppert (Zinsanhebung) , dann aber richtig.
„…weil die Zinsen immer NOCH WEITER gesenkt wurden.“
Und momentan sieht es ja ganz danach aus, als wenn diese Entwicklung erst einmal so weiter gehen könnte: Die FED wird ganz sicher in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen vornehmen und dann wird die EZB wohl kaum anders können, als ebenfalls weitere Massnahmen zu beschliessen.
Eine Zinserhöhung sehe ich jedenfalls erst einmal nicht.
Sollte aber es dann doch irgendwann einmal zu einer Zinserhöhung kommen, muss sich natürlich jeder, der Anleihen (oder -ETFs) im Depot hat, darüber im Klaren sein, dass dann die Kurse u.U. kräftig abwärts gehen werden. Insbesondere bei den Langläufern!
Gruß, Der Privatier