Änderungen in der Depot-Struktur Anfang 2019
Manche Beiträge haben ja inzwischen schon eine kleine Tradition hier auf der Seite.
So z.B. der Rückblick auf die strukturelle Zusammensetzung meiner Wertpapier-Depots zum Jahreswechsel.
Auch wenn der Jahreswechsel inzwischen schon ein wenig zurückliegt, will ich das auch in diesem Jahr wieder machen, obwohl sich nur an wenigen Stellen etwas verändert hat.
Eine erste Änderung habe ich an der Bezeichnung der Asset-Klassen vorgenommen: Statt der bisher verwendeten Bezeichnung „Anleihen“ gefällt mir der Begriff „Festverzinsliche Wertpapiere“ inzwischen besser.
Damit einhergehend habe ich auch einige Papiere umklassizifiziert. So habe ich sämtliche „preferred stocks“, die aus meiner Sicht zwar rechtlich gesehen Aktien sind, sich aber vom Verhalten her genau so wie Anleihen verhalten, in die Kategorie „Festverzinsliche Wertpapiere“ eingeordnet.
=> Per Abfindung in den Ruhestand
Mit: Steuern, Arbeitsagentur, Krankenkasse, Rente
Was hat sich verändert?
Als Folge dieser Umklassifizierung ist dann auch der Anteil der Dividenden-Aktien im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Eigentlich gehören aber die unter Immobilien-Aktien aufgeführten Titel auch in die Kategorie der Dividenden-Aktien, denn genau aus diesem Grund habe ich sie gekauft.
Eigentlich kaufe ich ja Aktien nur aus zwei Gründen: Sie sollten regelmäßige und lukrative Dividenden bringen oder ich erhoffe mir eine deutliche Kurssteigerung. Und darum werde ich in Zukunft wahrscheinlich nur noch diese beide Kriterien benutzen..
Und was ich hier mit Wachstums-Aktien bezeichnet habe, darunter fallen eben alle Aktien, die ich gekauft habe, weil ich an eine Kurssteigerung glaube. Man könnte diesen Teil auch ehrlicherweise als Spekulation bezeichnen.
Und genau dieser Teil ist mir inzwischen ein bisschen zu groß geworden. Die Ursache dafür liegt einerseits darin, dass ich mich oftmals nur schwer bremsen kann, wenn ich irgendwo eine Chance wittere und dann einfach mit einer Position dabei sein will.
Es liegt aber auch daran, dass hin und wieder auch mal eine Spekulation aufgeht und ein einzelner Wert dann ordentlich steigt und den Anteil in die Höhe treibt.
Manchmal passieren aber auch Dinge „von ganz alleine“ 😉 So habe ich vor einiger Zeit mal preferred stocks von Frontier Communications (mit einem hohen, festen Zinssatz) gekauft. Also ein festverzinsliches Wertpapier. Diese wurde dann irgendwann in common stocks umgewandelt. Diese waren urprünglich mal ein Dividendentitel. Die Dividende wurde jedoch inzwischen vollständig gestrichen und so endet dann manch ein Titel als Hoffnungswert (nettes Wort für Depot-Leiche 😉 ).
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Mit: Steuern, Arbeitsagentur, Krankenkasse, Rente
Geplante Änderungen
Wie schon oben geschrieben, werde ich zukünftig die Kategorie der Immobilien-Aktien in die Dividenden-Aktien integrieren. Ebenso werde ich alles, was heute noch unter „Sonstiges“ läuft (dies sind in erster Linie kurzfristige Optionsscheine) mit in die Kategorie „Wachstum“ integrieren. Vielleicht sollte ich es dann einfach „Spekulation“ nennen.
Und genau diesen Teil der Spekulation möchte ich etwas reduzieren oder besser gesagt: Mit einer Obergrenze versehen.
Das ist mir beim Crowdinvesting schon ganz gut gelungen (auf 1% oder 2% kommt es mir dabei nicht an) und das sollte mir dann mit dem Spekulationsanteil auch gelingen.
Und der aktuelle Anteil von ca. 20% ist schon ein ganz guter Anfang. Er könnte noch ein bisschen kleiner werden. Vielleicht so in Richtung 15%.
Und manchmal wünsche ich mir etwas mehr Liquidität, um einfach bei entsprechenden Möglichkeiten dann auch schnell zugreifen zu können. Dazu müsste ich aber erst einmal ein paar meiner Papiere verkaufen. Auch das habe ich in 2018 hin und wieder gemacht, aber es fällt mir zunehmend schwerer.
Und so gibt es immer ein bisschen was zu korrigieren und leicht zu verändern. Aber die grobe Richtung bleibt.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Wie würdest du im Kontext der Vermögensallokation die Anleihen von exporo („digitales Eigentum“) einordnen? Formal gesehen handelt es sich um Anleihen deren Verzinsung von der Höhe der Mieterträge abhängig ist. Wirtschaftlich betrachtet handelt es sich aber eher um Miteigentum an den vermieteten Objekten, das sogar die Wertsteigerung umfasst. Ich tendiere deshalb dazu, diese Anleihen der Vermögensklasse Immobilien zuzuordnen. Wie siehst du das?
Was ist der Grund dafür, dass du bisher nicht in Rohstoffe investiert hast, nicht einmal als Beimischung? Die fehlende Korrelation zu Aktien dient meines Erachtens hervorragend zur Absicherung von Wertschwankungen des Depots. Außerdem sind Rohstoffe steuerlich attraktiv. Ja ich weiß, sie werfen keine Zinsen und Dividenden ab, aber im Interesse einer breiten Streuung sollten sie meines Erachtens zumindest als Beimischung in keinem Depot fehlen. Als physisch gedeckte ETCS sind sie auch günstig und komfortabel zu erwerben, bei Bedarf auch gehedged.
Die Frage, wo ich die Exporo-Anleihen zuordnen würde, ist bei meiner Kategorisierung recht einfach: Crowdinvesting!
Aber natürlich ist Deine Frage berechtigt und sie zeigt zweierlei: Einmal sind Zuordnungen nicht immer so ganz einfach. Und da haben ja z.B. auch dt. Banken manchmal ihre Schwierigkeiten, wenn sie nicht so genau wissen, wie denn nun z.B. ein US-REIT einzuordnen ist.
Die Frage zeigt aber auch, dass meine Kategorisierung eine sehr individuelle ist. Man könnte auch sagen, dass sie logisch nicht in Ordnung ist. Denn einerseits bezeichnen die Kategorien Aktien und Festverzinsl. WP verschiedene WP-Gattungen, wohingegen mit Crowdinvesting eher der Weg bezeichent ist, über den das Investment getätigt wurde.
Ich bin mir dieser Tatsache bewusst, aber mir geht es eben darum, über die von mir gewählten Kategorien eine Übersicht zu bekommen.
Da mögen andere evtl. ganz andere Kriterien für wichtig halten. Und davon gäbe es ja genug. Man könnte auch kategorisoeren nach: Branche, Region, Marktkapitalisierung, Währung, Einzel-/Fonds-Werte, etc.
Meine Aufteilung orientiert sich dabei in etwa am (gefühlten) Risiko.
Zum Thema „Rohstoffe“ möchte ich mal auf zwei ältere Beiträge verweisen, die zwar teilweise die damalige Situation wiedergeben, aber von meiner Einschätzung heute immer noch weitgehend passend sind:
* „Gold und Silber“
* „Andere Rohstoffe“
Gruß, Der Privatier