Gastbeitrag: Der Kartentrick
Heute gibt es noch einmal einen Gastbeitrag. Also einen Beitrag, den ich nicht selber verfasst habe, sondern von einem der Blog-Leser geschrieben wurde.
Blog-Leser „Ralf“ scheint ein Kartenexperte zu sein! So hat er uns im letzten Beitrag schon über die Vor- und Nachteile von Bonuskarten berichtet. Aber wenn einen einmal die Lust am Schreiben erwischt hat, lässt sie einen so schnell nicht wieder los (kenne ich!). Und so wird uns Ralf heute einen ganz besonderen Kartentrick verraten.
Eigentlich werden Kartentricks ja nicht verraten – also lassen wir uns einmal überraschen, was Ralf so schreibt:
=> Ach was? - Progressionsvorbehalt
Mit: Erläuterung des Prinzips und Beispiel
Wie viele von Euch habe ich auch mit nur wenigen Euro angefangen mein Depot aufzubauen.
Akribische Planung ist hier unerlässlich. Neben den vielen bereits hier veröffentlichten Punkten zum Einsparen, wird von vielen vergessen, dass es auch eine Möglichkeit gibt, mit Geld Erträge zu erwirtschaften, welches man eigentlich gar nicht zu Verfügung hat.
Kreditkarten
Heutzutage besitzt fast jeder von uns Kreditkarten. Sei es Visa, Mastercard oder Amex. Meist hat man auf den Karten einen Verfügungsrahmen, der je nach regelmäßigem Geldeingang mal mehr, oder auch mal weniger hoch ist.
Genau hier setzt die Idee an. Das dies auch funktioniert, kann ich aus eigener Erfahrung kundtun. Leider ist diese Idee mit einem gewissen monatlich wiederkehrenden Aufwand verbunden.
Doch nun zur genauen Beschreibung bzw. den Voraussetzungen:
– Man braucht hierzu eine Kreditkarte mit möglichst großem Verfügungsrahmen von einer Bank(1)
– Das Kreditkartenkonto darf nicht mit Zinsen innerhalb des Abrechnungszeitraumes belastet werden
– Kreditkartenkonto muss immer am selben Tag im Monat abgerechnet werden
– Man braucht bei einer anderen Bank(2) ein Konto mit möglichst hohem Zinssatz (möglichst monatliche Gutschrift)
– Man benötigt Onlinebanking
=> Vorschlag für einen Finanzplan (1/3)
Mit: Tabellen-Kalkulation, Folgejahre, Grafik
Nehmen wir an, dass mein Kreditkartenkonto an jedem 22. im Monat abgerechnet wird, so gehe ich am 23. eines jeden Monats hin, und hebe von Bank(1) mit meiner Kreditkarte am Geldautomat den Maximalbetrag meines Verfügungsrahmens ab ( z.B. 5000€ ).
Achtung: Hier muss man drauf achten, dass Barabhebungen 1. kostenfrei sind, und vorher muss im Onlinebanking der max. abhebbare Betrag entsprechend eingerichtet sein.
Mit den 5000€ im Portemonnaie gehe ich nun zur Bank(2) und zahle diese kostenfrei auf mein Konto ein. Sagen wir ich bekomme dort aktuell 0,7% Zinsen.
Auf diesem Konto lasse ich die 5000€ liegen, und am 19. des Folgemonats überweise ich mir das Geld auf das Kreditkartenkonto von Bank(1). Somit ist dort mein Saldo wieder bei 0€ und bei Bank(2) auch 0€.
Am 23. gehe beginnt das Spiel dann wieder von neuem.
Rein rechnerisch ergibt sich bei einem Betrag von 5000€ bei monatlicher Zinsgutschrift immerhin einen Ertrag von ca. 35€ im Jahr. Sicherlich, das hört sich nicht nach wirklich viel an, aber für einen minimalen Aufwand, ist dieser Betrag nicht zu vernachlässigen. Zumal man hier Geld bekommt, für Geld das man eigentlich gar nicht besitzt.
Natürlich kann man dies auch noch weiter spinnen. Man kann z.B. auch das Konto überziehen, und bis auf ein paar Tage im Monat steht das Konto um die 0€. So hat man sozusagen einen fast 0% Kredit.
Ich hoffe, dem ein oder anderen hilft dieser Beitrag.
Soweit der Beitrag von Ralf. Der Inhalt gibt nicht unbedingt die Meinung von „Der-Privatier“ wieder.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Nun, ich habe es Ralf schon bei der Vorbereitung dieses Beitrages gesagt:
Für mich selber wäre diese Vorgehensweise viel zu aufwändig. Oder besser: Nicht zu aufwändig, aber nicht ertragreich genug. Kein Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Schon die Vorstellung, einmal im Monat 5.000 Euro Bargeld am Automaten abzuholen (geht das überhaupt?) und damit durch die Gegend zu laufen, empfinde ich als gruselig.
Aber vielleicht bin ich da auch besonders empfindlich.
Ich kann mich daran erinnern, als wir noch eine Ölheizung hatten und der Heizöl-Lieferant von einem Neukunden bei der ersten Lieferung auf Bargeld-Zahlung bestanden hat. Ich habe ihn erst einmal gefragt, ob er das ernst meint??! Ich soll zur Bank laufen, ein paar Tausend Euro abholen und die einem LKW-Fahrer in die Hand drücken? Nee – auf keinen Fall! Habe ich auch nicht gemacht. Da überweise ich lieber im Voraus. Aber… – das führt ein wenig vom Thema weg.
Die Grundidee des Tricks finde ich eigentlich nicht schlecht. Letztlich geht es darum, mit geliehenem Geld Gewinne zu erzielen. Oder: Investieren auf Kredit. Aber es müsste sich dann auch schon lohnen…
Gruß, Der Privatier
Ja, Peter, da muss ich Dir beipflichten. Für die paar Euronen würde ich den Aufwand auch nicht betreiben wollen. Ich fürchte, auf solche Gedanken kommt man nur, wenn man noch sehr weit am Anfang des Sparens steht und 35 Euro noch nach viel klingt. So einen Aufwand habe ich Anfangs noch im Bereich Tagesgeldhopping betrieben, aber irgendwann realisiert man, wie wenig das jährlich tatsächlich ausmacht und wie viel Papierkram zu erledigen ist (inkl. Freibetraganpassungen). Ich liebe Sparen durch einmalige Aufwände (meinetwegen auch jährlich), die dann dauerhaft wirksam sind.
Lieben Gruß,
Dummerchen
@Dummerchen:
Ja, das Zinsniveu momentan ist alles andere als lukrativ für diese Sache.
Nichts desto trotz kenne ich Leute ( und die stehen wirklich am Anfang mit ihrem Depot), die brauchen 3-4Monate bis sie 500€ zum investieren zusammen haben ( wirklich hart erspart ), und wenn sie diese 500€ in eine Aktie stecken und meinet wegen 7% Dividende im Jahr bekommen haben sie auch 35€. Von daher ist das für absolut Beginners schon ne Option.
Aber wie heißts so schön, mit zunehmender Kapitaltdecke wird man fauler 🙂 Ich merks auch bei mir selber.
VG Ralf
Ich habe sowas mal (im wesentlich kleineren Rahmen!) mit einer Barclay New Visa praktiziert (damals ein Zahlungsziel von 3-7 Wochen). Der KK-Saldo wurde automatisch abgebucht, sodaß die (manuelle) Überweisung auch wegfiel.
Das lief so ab, daß ich einmal die Woche 500.- von der KK geholt habe und (abzgl. des Wochenbargeld-Bedarfs) am gleichen Automat aufs Girokonto eingezahlt hatte.
Dadurch entfiel das hantieren mit Bargeld, aber gelohnt hat es sich eher nicht (allerdings waren damals die TG-Zinsen höher).
dpw, was sind TG-Zinsen, kann mir darunter nichts vorstellen.
Wenn TG gleich Tilgungszinsen bedeutet, dann kann das nicht funktionieren.
Du brauchst ein Kartenkonto, wo während der (meist) 4 Wochigen Kreditphase keine Zinzen verlangt. Wenn du natürlich Ratenzahlung machst, dann kann das auch nicht so wirklich funktionieren.
VG Ralf
TagesGeld
arghh… hätte ich auch selber drauf kommen können 🙂
Hallo Ralf,
ich finde die Idee an sich sehr gut!
Was aus meiner Sicht derzeit der Methode einen Strich durch die Rechnung mach, sind die niedrigen Zinsen. Wenn ich 3% oder 4% bekomme. Ok, dann macht es Sinn. Aber bei unter 1% lohnt sich aus meiner Sicht der Aufwand nicht.
Eine bessere Rendite hast du bei Aktien, aber zum hin und herschieben von Geld ist sie denkbar schlecht geeignet.
Trotz alledem eine gute Idee 😀
Gruß
Hallo Ric,
als ich das praktiziert hatte, waren die SParzinsen tatsächlich noch weit über der 3% und da kam dann schon einiges zusammen. Wie gesagt, Zinsen erhalten für Geld das man ga r nicht hat. Sicherlich mit Aktien könnte man da mehr draus machen, aber wenn alle Sparkonten sozusagen auf 0€ sind, also kein Geld zum investieren (mehr) da ist, dann kann man mit dem Kartentrick auch noch ein paar €urönchen machen.
VG Ralf