Gastbeitrag: Einführung in P2P Kredite
Vor Kurzem habe ich hier einen Beitrag über „Crowdinvesting in Immobilien“ veröffentlicht. Und (spätestens) dabei habe ich gemerkt, dass ich von dem Thema überhaupt keine Ahnung habe.
Aber weil ich sicher nicht so ganz alleine mit dieser nicht vorhandenen Erfahrung bin, freut es mich ganz besonders, dass ich heute eine „Einführung in P2P Kredite“ in Form eines Gastbeitrages veröffentlichen kann.
Autor des Gastbeitrages ist heute Claus Lehmann. Claus Lehmann veröffentlicht seit 2007 die Blogs P2P-Kredite.com und P2P-Banking.com. Wir können also auf den breiten Erfahrungsschatz eines ausgewiesenen Experten vertrauen!
Aber nun genug der Vorrede. Lassen wir mal sehen, was Claus Lehmann uns über P2P Kredite zu erzählen hat:
=> Steuern sparen bei der Abfindung
Einkünfte verschieben, Einkommen reduzieren
Einführung in P2P Kredite
Anlageprodukte von Banken wie Tagesgeld oder Festgeld werden derzeit nur sehr niedrig verzinst. Wer allerdings einen Kredit von seiner Bank möchte, zahlt je nach Bonität einen deutlich höheren Zinssatz und falls es sich um einen Dispositionskredit handelt, sind sogar Zinssätze von über 10% üblich.
Die Bank agiert als Intermediär zwischen Anlegern und Kreditnehmern und lässt sich diese Leistung u.a. durch die Spanne zwischen den beiden Zinssätzen bezahlen. Dafür trägt sie das Kreditausfallrisiko, wenn der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen kann (oder will).
Seit einigen Jahren bieten P2P Kreditmarktplätze einen effizienteren, schlankeren Weg an, um Anleger und Kreditsuchende über das Internet zusammenzuführen. P2P Kredit steht dabei für Peer-to-peer (frei übersetzt von einem direkt zum anderen). Der Kreditsuchende stellt dabei ein Kreditgesuch auf dem Marktplatz ein, der Marktplatz prüft Identität, Bonität und in der Regel weitere Angaben des Kreditsuchenden (wie z.B. Einkommen). Dabei werden i.d.R. bereits 80-90% der Anfragen ausgesiebt. Die verbleibenden geeigneten Kreditgesuche werden dann von Anlegern gefüllt.
Meistens laufen die Kredite zwischen einem und fünf Jahren. Es handelt sich um Annuitätendarlehen, d.h. der Kreditnehmer zahlt jeden Monat eine gleich hohe Rate, die sich aus Tilgung und Zinsen zusammensetzt, zurück.
Die Marktplatz-Plattform kümmert sich dabei um die gesamte Abwicklung. D.h. sie zieht monatlich die Raten vom Kreditnehmer ein und schüttet die Zahlungen an die beteiligten Anleger aus. Zahlt der Kreditnehmer nicht, dann mahnt sie den Kreditnehmer und kümmert sich um das Inkasso.
Vorteile
Da der Abwicklungsprozess sehr standardisiert ist und die P2P Kreditmarktplätze sehr spezialisiert sind, fallen im Vergleich zu Banken geringere Kosten an (z.B. unterhalten die Marktplätze im Gegensatz zu vielen Banken keine Filialen). Natürlich will auch der Marktplatz etwas verdienen und nimmt Gebühren von den Kreditnehmern und ggf. den Anlegern. Üblicherweise sind auf den Marktplätzen die Zinsen, die Anleger bekommen, und die Zinssätze, die Kreditnehmer unter Berücksichtigung der Gebühren zahlen, aber enger zusammen, d.h. die Spanne des Marktplatzes ist geringer als die bei einer Bank.
Übrigens geht es in Deutschland aus regulatorischen Gründen nicht ganz ohne eine Bank. Jeder deutsche P2P Kreditmarktplatz kooperiert daher mit einer Transaktionsbank, die z.B. formal den Kreditvertrag mit dem Kreditnehmer abschließt.
Für Anleger liegt ein Vorteil darin, dass er sehr dediziert wählen kann, in welche Kredite mit welchen Laufzeiten und Zinsen er investieren will.
=> Alles im Rahmen
Mit: Anwartschaftszeit, Rahmenfrist, Bemessungsrahmen,
Zu beachten
- Bei P2P Krediten trägt der Anleger das Ausfallrisiko (nicht der Marktplatz oder die Bank). Das Risiko ist u.a. abhängig von der Bonität des Kreditnehmers. Bei der Renditeerwartung müssen Anleger also den Effekt der Kreditausfälle berücksichtigen und nicht nur auf den Nominalzinssatz schauen.
- Zu empfehlen ist eine möglichst starke Diversifikation. Ein Anleger sollte also nicht den Gesamtanlagebetrag in einen oder wenige Kredite investieren, sondern möglichst in viele kleine Kreditanteile stückeln. Auf den meisten Marktplätzen kann schon ab 25 Euro pro Kreditanteil investiert werden.
- Daran denken, dass das Kapital längerfristig gebunden ist. Während Kreditnehmer in der Regel auf P2P Kreditmarktplätzen den Kredit ohne Vorfälligkeitsentschädigung jederzeit zurückzahlen können, ist eine vorzeitige Kündigung für Anleger nicht möglich. Die meisten ausländischen P2P Kreditmarktplätze bieten einen sogenannten Zweitmarkt, auf dem Anleger ihre Kreditanteile an andere Anleger weiterverkaufen (also handeln) können. Derzeit hat aber noch kein deutscher P2P Kreditmarkt einen solchen Zweitmarkt.
- Es empfiehlt sich langsam einzusteigen und erstmal kleinere Summen zu investieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen wie der Marktplatz funktioniert
Risiken
Hauptrisiko ist, dass die Kreditausfälle tatsächlich höher ausfallen, als vorher vom Marktplatz prognostiziert. Denn dann fällt die Rendite geringer aus als ursprünglich erwartet oder kann sogar negativ werden. Mögliche Ursachen sind unzureichende Prüfung der Kreditnehmer bzw. falsche Einschätzung (Scoring) des Risikos durch den Marktplatz vor der Kreditvergabe aber auch konjunkturelle Änderungen (wie z.B. Verschlechterung der Wirtschaftslage).
Ein weiteres wichtiges Risiko ist die Möglichkeit, dass der Marktplatz seine Tätigkeit einstellt (z.B. bei Insolvenz). Zwar bestehen die Forderungen der Anleger gegen den Kreditnehmer auch in diesem Fall weiter, es könnten aber Unklarheiten oder Probleme bei der operativen Abwicklung der Prozesse auftreten. Die meisten Marktplätze haben für diesen Fall Vorkehrungen getroffen und Vereinbarungen mit einem Dritten getroffen, der dann einspringen soll.
=> Ach was? - Progressionsvorbehalt
Mit: Erläuterung des Prinzips und Beispiel
Die Entwicklung
Weltweit wachsen P2P Kreditmarktplätze stark. Vor allem in den USA und Großbritannien sind Wachstumsraten von rund 100% pro Jahr derzeit üblich. Der älteste P2P Kreditmarktplatz Zopa (gegründet 2005) hat unlängst bekanntgegeben, in der Zeit von 2005 bis jetzt 1 Milliarde Pfund in Krediten vermittelt zu haben. Die zweite Milliarde will Zopa bis 2016 vermittelt haben. Was also zuvor 10 Jahre dauerte, wird nun nur noch ca. 1 Jahr dauern.
Begünstigt wird die Entwicklung in England durch mehrere Faktoren: Die Regierung fördert die Marktplätze durch Steuervergünstigungen für Anleger, es ist ein hoher Wettbewerb durch Dutzende von Plattformen entstanden und mehrere Marktplätze bieten durch sogenannte provision funds eine gewisse Absicherung für Anleger gegen das Kreditausfallrisiko.
Die Entwicklung in Deutschland ist dagegen rund 2-3 Jahre zurück. Aber viele Anleger sind von dem Modell überzeugt. Im Forum auf P2P Kredite.com diskutieren Anleger über ihre Erfahrungen und Strategien. Oft ist zu beobachten, dass ein Anleger zunächst nur einen Marktplatz testweise genutzt hat, mit der Zeit aber durchaus auf mehreren verschiedenen Marktplätzen investiert und so nicht nur eine Diversifikation über Kreditanteile sondern auch über mehrere Marktplätze erreicht.
Auch deutsche Anleger haben inzwischen die Wahl zwischen mehr als 10 Marktplätzen für ihre Anlage. Eine Vergleichstabelle mit den wichtigsten Rahmenparametern findet sich hier: http://www.p2p-kredite.com/diskussion/grosse-uebersichtstabelle-marktplaetze-p2p-kredite-im-vergleich-t3033.html
Soweit die Erkenntnisse von Claus Lehmann. Der Inhalt gibt nicht unbedingt die Meinung von „Der-Privatier“ wieder.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Vielen Dank für diesen informativen Beitrag und vor allem für den Link zur Anbieter-Übersicht.
Ein auch für mich spannendes Thema. Ich bin allerdings eher skeptisch bezogen auf P2P-Kredite. Ich weiß, dass auch unter den Finanzbloggern viele P2P-Anhänger vertreten sind, daher frage ich mich, ob nur ich so irritiert bin von den doch recht hohen Renditezahlen, die ich in der verlinkten Tabelle sehe: Eine typische Rendite von 7-15% bei auxmoney ist doch mit Blick auf typische Aktienmarktrenditen von 7-10% (je nach Index) ziemlich hoch. Sollte da nicht auch ein vergleichbares Risiko schlummern? Und warum decken sich da Banken nicht kräftig mit ein? Das klingt doch irgendwie zu schön um wahr zu sein.
Ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass die nächste größere Wirtschaftskrise bei P2P-Krediten zu enormen Ausfallraten führen könnte. Als Ersatz für einen risikoarmen Depotanteil (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, …) sehe ich das jedenfalls nicht an.
Lieben Gruß
Dummerchen
Die genannten Zinssätze (für Anleger) sind die Nominal-Zinsen der Kredite und nicht die Rendite (nach Ausfällen).
Ersatz für TG/FG? Auf keinen Fall!
Beides IMO
Dummerchen schrieb: „Als Ersatz für einen risikoarmen Depotanteil (Tagesgeld, Festgeld, Anleihen, …) sehe ich das jedenfalls nicht an.“
Dem kann ich nur zustimmen! (hat aber wohl auch keiner behauptet…)
Ich sehe die P2P-Kredite eher am anderen Ende der Risiko-Skala. Also noch jenseits von vielleicht eher abenteuerlichen Anleihen und Aktien. Sehr spekulativ und demnach auch immer Ausfall gefährdet.
Nichts anders zeigen ja auch die teilweise recht hohen Zinsen.
Aber das bringt mich zu einer Frage, die mir schon vor der Veröffentlichung des Beitrages in den Sinn gekommen ist:
Man hört ja immer wieder (auch von Befürwortern der P2P-Kredite in der Blogger-Szene und auch von unserem Gast-Autor Claus), dass man am besten mit kleinen Beträgen anfangen soll und in mehrere Projekte investieren soll. Nun ja – ist eigentlich logisch und da kommt man auch leicht von selber drauf.
Aber wenn denn (fast) jeder das so machen würde, drängt sich doch förmlich der Gedanke auf, dass es zu diesem Zweck doch ganz nützlich wäre, wenn es im P2P-Kredit Bereich eine ähnliche Konstruktion gäbe, wie wir sie von Aktien und Anleihen ja schon lange kennen und zu schätzen wissen: Fonds!
Nun muss das ja nicht gleich einer der bekannten Fonds-Anbieter sein, der sich auf so etwas stürzt. Das würde ja vielleicht auch dem Peer-to-peer Gedanken ein wenig widersprechen. Aber was spräche denn dagegen, wenn eine P2P-Plattform selber einige (oder viele) ihrer eigenen Projekte bündeln würde? Dabei könnte man ja ruhig die Mindestsumme etwas höher ansiedeln.
Damit wäre die wohl dringend zu empfehlende Streuung gewährleistet und es würde es für Einsteiger sicher etwas einfacher machen, ohne große Mühe sich an diesen Geschäften zu beteiligen. Letztlich die gleichen Vorteile, wie man sie von Aktien-Fonds ja bereits kennt.
Aber sicher bin ich nicht der Erste, der diesen Wunsch oder diese Idee hat. Wahrscheinlich gibt es das längst, oder? (Frage an den Experten!)
Gruß, Der Privatier
@Dummerchen,
die Nominalzinsen haben erstmal nicht direkt mit der Rendite zu tun, denn davon ab gehen ja die Ausfälle durch nicht zurückgezahlte Kreditanteile. Zudem ist meist immer ein Anteil des eigenen Geldes gerade nicht investiert und somit unverzinst (‚cash drag‘). Außerdem schmälern die Gebühren des Marktplatzes die Rendite.
Nur in einzelnen Sonderfällen wie z.B. den englischen Marktplätzen Ratesetter und Zopa ist der Nominalzins eine Näherung an die zu erwartenden Rendite. Bei Ratesetter hat durch den ‚Provision fund‘ der Ausfälle der Anleger kompensiert, bisher noch kein Anleger einen penny verloren.
Im Regelfall gehören Ausfälle aber zum Geschäft und sind einzukalkulieren.
Auf vielen Marktplätzen ist auch die angezeigte Rendite wenig aussagekräftig für den Anlegen. Die prinzipielle Vorgehensweise zur eigenen Berechnung der Rendite hatte ich mal hier am Beispiel von Bondora beschrieben:
https://www.p2p-kredite.com/rendite-des-invests-in-isepankur-kredite-mit-xintzinsfuss-excel-funktion-berechnen_2013.html
Im Forum berichtet auch diverse Anleger über ihre erzielten Renditen auf diversen Marktplätzen.
Mein Statusbericht zu meinem Bondora Portfolio (ich investiere dort seit Ende 2012) findet sich hier:
https://www.p2p-kredite.com/stand-meines-privatkredit-portfolios-bei-bondora-angekuendigte-tiefgreifende-aenderungen-am-marktplatz_2015.html
Banken mischen übrigens mit; diverse Banken vor allem in den USA und England legen ihr Geld über P2P Kreditmärkte an, siehe z.B.:
https://www.p2p-banking.com/services/lendingclub-p2p-lender-lending-club-announces-partnership-with-union-bank/
https://www.p2p-banking.com/services/lendingclub-lending-club-and-citi-team-up-on-community-lending/
Aber auch andere institionelle Anleger sehen P2P Kredite als Chance, z.B.
https://www.p2p-kredite.com/victory-park-capital-wird-230-mio-euro-auf-dem-zencap-marktplatz-in-kredite-investieren_2015.html
Hinsichtlich Wirtschaftskrise, Zopa hat ja schon einmal Krisenjahre durchlaufen und sich damals ganz gut behauptet. Natürlich werden die Auswirkungen einer Krise je nach Markt und Marktplatz unterschiedlich sein.
Viele Grüße
Claus
@Privatier,
tatsächlich gibt es eine ganze Reihe Fonds, vor allem angelsächsiche bzw. in LUX angesiedelte. z.b. P2PGI, Victory Park Capital’s Specialty Lending Investments and Ranger Direct Lending oder zuletzt GLI Alternative Finance https://www2.trustnet.com/Investments/Article.aspx?id=201509011827397738X)
Ein Teil davon spricht auch private Anleger an während andere mit Mindestanlagesummen von 50.000 Euro oder mehr operieren.
Ich persönlich finde das nicht attraktiv, denn als Anleger müsste ich dann ja noch die Managementgebühr des Fond zahlen (allerdings hat der Fond auch einen Vorteil – er kann Kreditausfälle gegen Zinsen verrechnen)
Zudem verliere ich viel von der Steuerungsmöglichkeit/Kontrolle in was investiert wird. Genau diese Einflussmöglichkeit und die Transparenz über das Reporting ist aber ein Faktor der P2P Kredite für viele Anleger attraktiv macht.
>Aber was spräche denn dagegen, wenn eine P2P-Plattform selber einige (oder viele) ihrer eigenen Projekte bündeln würde
In Deutschland (und vielen Ländern) ganz klar die Regulierung.
Auf welche Ideen Anleger kommen hatte ich hier mal in einem Interview-Beispiel (Anleger aus AT):
https://www.p2p-banking.com/countries/baltic-experiences-with-setting-up-a-company-in-estonia-for-the-purpose-of-investing-in-bondora-p2p-lending/
> es würde es für Einsteiger sicher etwas einfacher machen, ohne große Mühe sich an diesen Geschäften zu beteiligen
Die Streuung ist auf den meisten P2P Kreditmarktplätzen leicht über so genannte Autobids zu erreichen. Der Anleger stellt einmal die Parameter ein die er will und sein Geld wird dann automatisch in neue Kredite investiert die zu diesen Parametern passen. Auf manchen Marktplätzen reichen schon 1000€ um in 100 verschiedene Kredite (je 10€) zu investieren. Auch hier empfehle ich aber vorher einige Zeit manuelle zu investieren um Einblicke zu gewinnen statt sich von Anfang an den Autobids anzuvertrauen.
Weitere Fragen?
Viele Grüße
Claus
@dpw
Im englischen Markt entwickelt sich P2P Kredite durchaus zu ernstzunehmenden Alternative zu Festgeld
https://www.independent.co.uk/money/spend-save/peer-to-peer-lending-rates-put-nisas-to-shame-10466286.html
Renditen von 3 bis 5%, die zudem seite April diesen Jahres durch die britische Regierung steuerbegünstigt sind, sind durchaus attraktiver als britische Festgeldangebote die im gleichen Zeitraum 1 bis 1,5% bringen. Und wie oben schon geschildert ist das Ausfallrisiko auf einigen britischen Marktplätzen sehr gering.
Demzufolge wächst der britische P2P Kreditmarkt derzeit auch mit über 100% pro Jahr.
Die Situation in Deutschland ist zugegeben bisher eine andere. Deutsche Steuerzahler können im Regelfall Zinsen nicht gegen Kreditausfälle verrechnen. Ich bin mit den Renditen, die ich auf den von mir genutzen Marktplätzen erziele, sehr zufrieden. Zwar ist das Risiko deutlich höher als bei Festgeld – die Renditen aber auch.
Viele Grüße
Claus
Eine sehr schöne Zusammenstellung von Claus Lehmann, an dessen sehr empfehlenswerter Webseite zu diesem Thema niemand, der sich mit P2P-Krediten beschäftigt, vorbei kommt. Bisher waren aber meine Bedenken zu groß, mich zu einem Engagement in P2P-Krediten durchzuringen, obwohl dies ein schönes Asset-Allocation-Element für mein extrem stark aktienmarktlastig angelegtes Vermögen sein könnte.
Ein Aspekt fehlt mir in der Zusammenfassung allerdings: P2P-Kredite sind steuerlich lästig! Die P2P-Platformbetreiber behalten nicht wie Banken die Abgeltungssteuer ein, sondern man muss mittels Anlage KAP selbst für eine korrekte Besteuerung im Rahmen der Steuererklärung sorgen. Gerade wenn ich – wie sinnvollerweise von Claus empfohlen – anfange, mich mit Kleckerbeträgen in die Materie hineinzutasten, muss ich wegen dieses Mikroinvestments all meine über eine Vielzahl von Kreditinstituten laufenden großen Investments in einer riesigen Anlage KAP eintragen. Dazu hatte ich bisher keine Lust.
Gruß
OS
@OS
Stimmt. Allerdings bekommen Anleger von deutschen Kreditmarktplätzen fertige Zinsbescheinigungen, brauchen die Zahlen somit also nur zu übertragen.
Nicht Einbehalt hat m.E. den Vorteil dass Du einige Monate länger mit dem Kapital arbeiten kannst, bevor Du die Steuer tatsächlich zahlen musst. In der Zeit kannst Du Zinsen verdienen.
@Claus:
Disclaimer: Ich bin (unter anderem Namen) lesend und (sehr gelegentlich) auch schreibend unterwegs.
Du schreibst:
„Die Entwicklung in Deutschland ist dagegen rund 2-3 Jahre zurück“
Die Lage (auch bzgl. Alternative zu Festgeld) in US un d UK ist sicher eine andere. Ich bin aber fast der Meinung, daß D da nicht zurück hängt sondern nie dahin kommt.
Interessant wird in D sicher auch, wenn denn mal wirklich wieder ein Zinsanstieg kommt (wie verhalten sich KG?).