Kap. 6.17: Der Rentenantrag
Wenn man sich hier das Titelbild des Blogs einmal ansieht, dann sieht man dort ein Ortsschild, auf dem sinngemäß zu lesen ist: „Ende der Arbeit / Noch 7 Jahre bis zur Rente“.
Tja – das war die Zeitspanne (7 Jahre), die ich damals noch vor mir hatte, als ich mich aus meinem Beruf verabschiedet habe.
Und nun – „ruck-zuck“ – ist die Zeit rum. Die sieben Jahre sind vergangen wie im Fluge und ich werde in Kürze Rentner.
Aber das passiert natürlich nicht automatisch, sondern bedarf auch einiger Vorbereitungen und Überlegungen. Und eines Rentenantrages. Und dazu möchte ich heute ein paar Worte schreiben, auch wenn es dabei keine gravierenden neuen Erkenntnisse geben sollte.
Der Rentenantrag
Wie schon in früheren Beiträgen erläutert, habe ich mich dazu entschlossen, eine vorzeitige Rente für langjährig Versicherte zu beantragen. Dazu muss man mindestens 35 Beitragsjahre vorweisen können und mind. 63 Jahre alt sein. Eine solche Rente gibt es dann aber nur mit Abschlägen. In meinem Fall genau 9,9%. Die Gründe für die Inkaufnahme der Abschläge habe ich im Beitrag „Früher oder später in Rente“ erläutert.
Während meiner letzten Besuche bei der Rentenberatung hatte man mir dort empfohlen, den Rentenantrag nicht alleine zu Hause im stillen Kämmerchen auszufüllen, sondern dies gemeinsam bei einem Termin mit der Rentenberatung zu machen. Entscheidende Vorteile dabei: Es wird auf Vollständigkeit geachtet, unklare Punkte können möglichst im Vorfeld geklärt werden und es erfolgt eine sofortige Online-Meldung nach Berlin zur DRV und an andere Verwaltungen (wie z.B. die Krankenkasse).
Noch eine Ergänzung dazu von meiner Seite: Termine lassen sich im Vorfeld online über die Seite der Deutschen Rentenversicherung vereinbaren. Ich würde dabei immer einen Termin bei einer der sog. Servicezentren wählen und nicht bei einer Stadtverwaltung oder Krankenkasse. Nach meinen Erfahrungen sind die Qualitätsunterschiede enorm. Und ich bin auch nicht sicher, ob außerhalb der Service-Zentren die online-Anbindung überhaupt immer gegeben ist. Es lohnt sich also, für eine Sache, die man nur einmal im Leben macht, auch einen etwas längeren Weg im Kauf zu nehmen.
Genau so habe ich es dann auch gemacht. Da ich sehr gut vorbereitet war, war die ganze Prozedur aber recht einfach. Unklarheiten im Versicherungsverlauf waren auch alle im Vorfeld bereits geklärt. Insofern war der Standard -Teil schnell erledigt.
=> Vorschlag für einen Finanzplan (1/3)
Mit: Tabellen-Kalkulation, Folgejahre, Grafik
Flexirente und Hinzuverdienst
Tja, wenn ich denn nicht noch eine Zusatzfrage gehabt hätte. Denn wir erinnern uns an die Regelungen zur Flexirente: Wer bei einer vorzeitigen Rente noch etwas hinzuverdienen will, kann dies bis zu 6.300€/Jahr, ohne dass dies auf die Rente angerechnet wird. Was darüber ist, wird zu 40% angerechnet (also die Rente entsprechend gemindert). Genaueres im Beitrag über die Flexirente.
Und hierzu gibt es nun zwei Varianten:
- Man beantragt und erhält die volle Rente und muss einmal jährlich eine Abrechnung über das Einkommen des Vorjahres abgeben. Mit anschließender Nach- oder Rückzahlung.
- Man beantragt gleich nur eine Teilrente und erhält damit eine höhere Hinzuverdienstgrenze. Auch dies wird einmal jährlich überprüft und abgerechnet.
Ich habe ehrlich gesagt, den Sinn dieser beiden Varianten nicht verstanden und habe versucht, mir dies in der Beratung erläutern zu lassen. Insbesondere auch im Hinblick auf die (bei einer Teilrente) nicht genutzten Rentenpunkte: Gibt es da eine unterschiedliche Behandlung in den beiden Varianten? Oder wozu gibt es die beiden Varianten sonst? Vorteile/Nachteile?
Nun – an dieser Frage ist der „ganze Verein“ gescheitert. Nach einer kurzen Debatte mit meiner Beraterin, hat die zunächst mit ihrer Kollegin, dann mit ihrem Chef telefoniert. Anschließend mit Berlin… Ergebnis: Negativ – d.h. keine Aussage.
Ich habe mich dann an dieser Stelle kurzerhand für die volle Rente entschieden. Auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei den zu erwartenden Größenordnungen kaum lohnen würde, weitere Klärungen zu versuchen. Aber ein bisschen schwach fand ich diese Vorstellung schon. 🙁
Reaktionen
Die ersten Reaktionen auf den Rentenantrag kamen sehr schnell.
Zuerst (nur zwei/drei Tage später) kam bereits die Mitteilung von der Krankenkasse, dass ich ab sofort Mitglied der KVdR sei. Bis zum Rentenbeginn allerdings noch mit der alten Beitragsberechnung. Mit beidem hatte ich gerechnet, insofern keine Überraschung.
Und ein/zwei Wochen später gab es dann für mich und meine familienversicherte Frau eine neue Gesundheitskarte von der Krankenkasse. Auch das hatte hier bereits ein Kommentator berichtet und war von daher auch nicht überraschend.
Etwa zeitgleich gab es dann von der DRV eine Eingangsbestätigung über meinen Rentenantrag und die Versicherung, dass man sich bemühe, diesen so schnell wie möglich zu bearbeiten. Das ist nun ca. 2 Monate her ohne eine weitere Reaktion. Auch das ist wohl soweit normal und deshalb habe ich auch ca. 3 Monate vor dem geplanten Rentenbeginn den Antrag gestellt.
Also, soweit alles wie geplant und als nächstes erwarte ich dann den Rentenbescheid…
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Hallo Privatier,
auch bei mir kam der Rentenbescheid erst kurz vor Rentenbeginn. Die Rentenversicherung braucht verbindliche Aussagen über die Einzahlungen im letzten Monat vor der Rente, um die Berechnung durchzuführen.
Wenn der Bescheid erst spät kommt ist das auch nicht weiter schlimm, da die Rente sowieso nachträglich für den jeweiligen Monat gezahlt wird.
Nach dem Rentenbescheid kommen die nächsten Schreiben von der Deutschen Post – Rentenservice -, die über die Zahlung der Rente informiert.
Außerdem wird sich die Krankenkasse melden und mitteilen, welchen Beitrag Du für Krankenversicherung wegen Einkommen aus Deiner Nebentätigkeit zu leisten hast. Bei mir kamen hier auch noch Beiträge für Kapitalleistungen hinzu.
Viele Grüße, Hardy
„Die Rentenversicherung braucht verbindliche Aussagen über die Einzahlungen im letzten Monat vor der Rente.“
Ja, ist mir schon klar und ich frage mich, wie das eigentlich „im Normalfall“ möglich ist, bei jemand, der bis zum letzten Tag vor der Rente berufstätig ist?
Das war ja aber bei mir alles lange geklärt und habe ich vor Ort auch noch einmal bestätigt: Keine weiteren Einkünfte und keine weiteren freiwilligen Einzahlungen bis zum Rentenbeginn. Von daher stand die Rente eigentlich im Beratungstermin schon fest. Ich habe auch einen umfangreichen Berechnungsausdruck mitnehmen können.
Aber ich wollte auch mit dem obigen Beitrag keinesfalls eine Ungeduld zum Ausdruck bringen. Ich habe es nicht eilig. Außerdem erwarte ich die erste Zahlung ohnehin erst Ende Mai. Bis dahin ist ja noch Zeit. Und wenn nicht – ist auch kein Problem.
Gruß, Der Privatier
Bei mir stand auch alles bei Antragsstellung schon fest. Zwei Jahre ALG 1 und nahtlos vorgezogene Rente. Rentenminderungen durch Einzahlungen voll ausgeglichen. Auch ansonsten gab es keinerlei Klärungsbedarf.
Ich habe meinen Antrag sechs Monate vor Rentenbeginn abgegeben; auf der Internet-Seite steht „mindestens drei Monate vor Rentenbeginn“.
Sechs Monate war der Beraterin dann aber zu früh. Als ich zwei Monate vor Rentenbeginn nach dem Stand gefragt habe, sagte man mir, es wäre zu früh, man könne noch nichts berechnen.
Meine Zusammenfassung: Man soll drei Monate vorher abgeben, damit im letzten Monat daran gearbeitet werden kann.
Viele Grüße, Hardy
Hallo Privatier,
ich bin ehrenamtliche Versichertenberaterin der DRV ohne Bezug zur einer Krankenkasse. Auch diese Menschen können gute Rentenberatungen machen. Der Empfehlung nicht zu den Krankenkassen zu gehen kann ich zustimmen. Diese machen fast nur Erwerbsminderungsrentenanträge und selbst diese im Interressenskonflikt mit dem Arbeitgeber.
Die zwei Varianten bei der Flexirente sind für Menschen mit normalen bzw. hohen Renten nicht wirklich relevant. Das Endergebnis ist das gleiche. Allerdings ist die Teilrente für Menschen mit niedrigen Renten die z. B. Angehörige pflegen eine Möglichkeit weitere Rentenpunkte zu bekommen. Muss dann immer im Einzelfall gerechnet werden, ob es sich lohnt.
Gruß Petra
Ja, ich wollte auch niemand abwerten hier. Und schon gar nicht Berater, die das auch noch ehrenamtlich machen!
Und dabei habe ich ehrenamtlichen Berater auch noch in meiner Aufzählung der Beratungsmöglichkeiten vergessen. Tut mir leid. Liegt einfach daran, dass ich damit noch keinen Kontakt hatte. Aber dafür habe ich mehrfach Erfahrungen mit den anderen oben aufgezählten Möglichkeiten gehabt. Auch da mag es natürlich von Fall zu Fall immer Unterschiede geben, aber ich kann eben nur von meinen Erfahrungen berichten und die waren doch recht eindeutig.
Aber wo wir hier jetzt schon eine Fachfrau haben, würde mich ja jetzt doch noch einmal die Frage zur Flexirente/Hinzuverdienst interessieren!
Ich habe nämlich auch hier die Aussage: „Allerdings ist die Teilrente für Menschen mit niedrigen Renten die z. B. Angehörige pflegen eine Möglichkeit weitere Rentenpunkte zu bekommen. Muss dann immer im Einzelfall gerechnet werden, ob es sich lohnt.“ nicht verstanden.
Ich lese daraus, dass die Teilrente eine Möglichkeit bietet, weitere Rentenpunkte zu bekommen. Das ist mir soweit klar, aber dabei sollte es doch egal sein, ob derjenige
a) eine niedrige oder eine hohe Rente hat
b) Angehörige pflegt oder stundenweise in seinem Beruf weiterarbeitet
c) von vorneherein nur eine Teilrente beantragt oder aber die volle Rente beantragt.
Die zusätzlichen Rentenpunkte gibt es doch in jedem Fall, oder? Insofern ist meine eigentliche Frage (siehe Pkt.c) damit auch nicht beantwortet.
Gruß, Der Privatier
War leider ein paar Tage krank, daher erst jetzt meine Antwort.
Hab das auch nicht als Abwertung empfunden. Und bei vielen ist der Grund für die Beratung ja auch wirklich nicht die Interessen der Versicherter (z. B. Krankenkassen).
Ja, zusätzliche Rentenpunkte gibt es immer, aber warum sollte ich eine Teilrente nehmen und zusätzlich versicherungspflichtig arbeiten? Ich kann doch auch zur Vollrente zusätzlich arbeiten. Das Gesamtergebnis in € ist in fast allen Fällen das gleiche.
Für den Fall, das jemand pflegt bekommt diese Person ja Rentenpunkte ohne! versicherungspflichtig zu arbeiten. Dies aber nur wenn noch keine Vollrente bezogen wird.
Gruß Petra
Ja, okay. Der pflegende Angehörige wäre dann ein sinnvoller Anwendungsfall für die Teilrente. Aber wurde sie speziell nur dafür geschaffen? Es fällt mir immer noch schwer, den Sinn zu erkennen…
Gruß, Der Privatier
Ich kann nur jedem empfehlen sich vor dem Besuch der Rentenberatung selber schlau zu machen. Meiner Erfahrung nach ist der Laden eine reine „Auskunftei“, wirkliche Beratung bekommt man dort nicht. Die können bei der DRV Werte aus dem Computer abrufen, Formulare ausfüllen, Anweisungen vorlesen und nach festen Vorgaben agieren. Sobald es aber um eigenständiges Denken und Verständnisfragen geht, sind die total überfordert und uninteressiert. Nur ein Beispiel: Ich hatte mal festgestellt, dass zwischen Angaben auf der Website der DRV und zugeschickten Unterlagen Diskrepanzen bestehen. Antwort auf die email an die DRV: Die Angaben auf der Website stimmen. Antwort des Sachbearbeiters bei einem Termin in der örtlichen DRV-Filiale: Die Angaben im Brief stimmen, er bekommt am PC die gleichen Werte raus. Dass irgendwo was falsch war, konnte ich ihm anhand einer Nachberechnung zeigen, entweder stimmte die Formel nicht oder das Ergebnis. Hat den aber nicht interessiert und er war auch überhaupt nicht motiviert dem nachzugehen, denn „was bei ihm aus dem Computer kommt ist verbindlich“.
„Ich kann nur jedem empfehlen sich vor dem Besuch der Rentenberatung selber schlau zu machen.“
Dem kann ich mich uneingeschränkt anschliessen!
Was den Unterschied zwischen „Auskunftei“ und „Beratung“ angeht, habe ich allerdings großes Verständnis für die Mitarbeiter vor Ort. Ich selber werde ja hier auch oft gefragt: „Soll ich jetzt ein Dispojahr machen oder nicht?“ Die Antwort von mir wird auch immer sein: „Das muss schon jeder selber entscheiden.“
Ich kann hier zwar zu verschiedenen Vorgehensweisen Vor- und Nachteile darlegen. Aber abwägen und entscheiden muss das letztlich jeder selber. Und das sehe ich bei der Rentenberatung genau so.
Und was die Motivation der Mitarbeiter und eigenständiges Denken angeht, kann ich auch nur von meinen Erfahrungen berichten. Und die waren eben im Service-Zentrum der DRV bei verschiedenen Terminen immer positiv.
Im Gegensatz zu einer sog. „Beratung“, die ich während der Planung meiner Privatierszeit in den Räumen der örtlichen Krankenkasse genießen durfte. Hier habe ich dem „Berater“ mein Vorhaben (Privatier, keine weiteren Einzahlungen, ggfs. ALG-Bezug, vorzeitige Rente mit 63 und Abschlägen) geschildert und wollte wissen, ob mein Plan so in Ordnung sei. Er hat sich gerade mal ein etwas mürrisches „Ja“ abgerungen und weitere vorsichtige Nachfragen ebenfalls nur mit einem knappen „Ja“ beantwortet.
Naja… auch aus diesem Grund: „Besser selber schlau zu machen!“
Gruß, Der Privatier
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem Rentenberater gemacht. https://www.rentenberater.de/ Kosten mind. 190€ Honorar – aber das war es wert. Habe ihn für etwas kompliziertere Fragen, zur Absicherung von Informationen (lieber 2-mal bei unterschiedlichen Stellen erkundigen)und zur Beratung bzgl. unterschiedlicher Alternativen genutzt.
Danke für den Hinweis.
Ich denke, in meinem Fall (3 Monate vor der gesetzl. Rente) macht so eine kostenpflichtige Beratung keinen Sinn mehr. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass in einem mittleren Alter, wo über zusätzliche Vorsorge nachgedacht wird und womöglich besondere Konstellationen (Selbstständig, Freiberuflich, bereits existierende Ansprüche, usw.) vorliegen, die Unterstützung zur Erstellung eines Gesamtkonzeptes durchaus hilfreich sein kann.
Gruß, Der Privatier
Werte Gemeinde,
ich plane in ein paar Jahren die vorgezogene gesetzliche Rente zu beantragen.
Meine Frage: wenn diese durch das Vorziehen z.B. 10% niedriger ist, (z.B. 1500€ -> 1350€) ändert sich damit auch die relative Steuerlast auf die Rente? Wären es also absolut gesehen weniger als 10% Verlust durch das Vorziehen?
Oder gibt es evtl. einen guten Steuer-Rechner im Netz, der das für mich ausrechnet? (Gibt es z.B. für die Erbschaftssteuer…)
MfG, Feli
Es gibt hier sogar zwei (steuerliche) Effekte, die für den frühen Bezug sprechen:
* Einmal (wie von Dir bereits vermutet) zahlt man natürlich immer für geringere Einkünfte auch weniger Steuern. Das ist bei der Rente nicht anders. Ebenso zahlt man auch etwas weniger Beiträge zur KV/PV (bei gesetzl. Versicherten).
* Außerdem wird aber auch der steuerfreie Anteil der Rente (für 2018: 24%) mit jedem Jahr des späteren Bezugs immer ein bisschen kleiner. Bis er dann irgendwann (2040) bei Null angekommen ist. Also: Jedes Jahr früher bringt einen Vorteil von 2% (bis 2020), danach jeweils 1% pro Jahr.
Gruß, Der Privatier
Inspiriert durch Deinen Beitrag zum Rentenantrag, habe ich begonnen, mich mal um meine Rente zu kümmern… 😉
Ich bin bei der Steuer noch nicht tief eingedrungen, aber ich habe das so verstanden, daß je nach Rentenbeginn der steuerfreie Anteil für die ganze restliche Rente gilt. Ich weiß außerdem nicht, ob das auch für die „Rente mit 63 mit Abschlägen“ gilt.
Ich kann es kaum glauben, daß dann der steuerliche Vorteil für 4 Jahre fürs ganze Leben gilt.
Ich konnte aber auch nicht glauben, daß ich mir mal über freiwillige Beiträge zur RV Gedanken mache. 😉
Ja, der steuerliche Freibetrag gilt nach dem Jahr des Rentenbezugs, ist dann für den Rest der Bezugszeit nominal festgelegt, eventuelle Rentenanpassungen erhöhen den Wert nicht.
Beispiel 1000€ Rente Beginn 2018,250€ Steuerfreibetrag für den Rest des Lebens. Rente steigt um 5% auf 1050€, Steuerfreibetrag bleibt, 50€ sind mehr zu versteuern. Ist so eine Art zweite kalte Progression für Rentner.
Ja, es ist so, wie Ulrich geschrieben hat: Der steuerfreie Anteil wird einmal prozentual ausgerechnet und bleibt dann in dieser Höhe als Absolutwert lebenslang erhalten.
Für die vorgezogene Rente (mit Abschlag) ist natürlich als Negativ-Aspekt zu verbuchen, dass durch den Abschlag auch der steuerfreie Anteil reduziert wird. 🙁
Gruß, Der Privatier
Danke @Ulrich und Privatier!
Das mit dem Einfrieren des steuerfreien Anteils ist natürlich „clever“ gemacht (vom Gesetzgeber).
Auch das mit dem geringeren steuerfreien Betrag (durch den Abschlag) stimmt natürlich, allerdings ist ja der (initial) steuerpflichtige Teil noch kleiner (weil ein kleinerer Anteil steuerpflichtig ist).
Wichtiger ist mir aber auch, daß ich ohne Rente63 in den Jahren 63-67 (genau wie jetzt) vermutlich keine Steuern zahlen werde. Und mit Rente63 werden dadurch die möglichen Grundfreibeträge etc besser ausgenutzt.
@dpw: Ja, auch ein interessanter Aspekt!
Gruß, Der Privatier
!!!!! Achtung !!!!!!
Bei der “ Besteuerung “ von Renten , geht es um verschiedene
“ Grundsätzlichkeiten “
A) Wenn über die “ Gesetzliche Altersrenten von der DRV “ gesprochen wird ,
muss auch unterschieden werden .
A1 ) Zukunftsrentner , für die das hier besprochene zutreffend ist .
A2 ) Rentner die ggf. bereits LANGE im Bezug sind . Die haben teilweise
noch eine ganz andere Ertragsanteilsversteuerung . Da wird dann einfach
NUR der “ Prozentsatz “ für die Zukunft fortgeschrieben .
B) Zusätzlich , gibt es auch “ PRIVATRECHTLICHE “ Rentner , da ist es
teilweise wie unter A2) ( also festgelegter Prozentsatz ) aber auch
B1) Wenn auch Diese Renten , bereits lange im Bezug sind , kann da eine
spätere Steigerung , dem “ Ursprungsrecht “ zugeordnet werden .
Also , es sind hierbei immer “ Unterschiedliche “ Rechtsgrundlagen zu
prüfen , eine Verallgemeinerung kann evt. fatale Folgen haben .
Letztendlich , leitet sich der “ Steuerrechtliche Anspruch “ auf die
Sichtweise des FAs bzgl. “ Entnahme “ aus dem Kapitalstock , und “ Zinsen “
auf den verbleibende Kapitalstock ab , welcher dann , in der entsprechenden
“ Würdigung “ , eine Zahllast ergibt ( oder auch Nicht ) . Hier wird , wie
auch in der RV , die Sichtweise auf LANGLEBIGKEITSRISIKO / Sterbetafel
gesehen . Der Grundsatz der NICHT DOPPELTEN VERSTEUERUNG , gilt auch
( Theoretisch ) hier und sagt : NUR WAS AN GEWINN ( oder auch unterstellten
Gewinn ) DAZUKOMMT , DARF AUCH BESTEUERT WERDEN . Somit SOLL die “ Entnahme “
aus dem Kapitalstock , steuerfrei bleiben . Dieses wird aber IMMER an
dem ERSTEN Bezug der RENTE gekoppelt . Ab da , setzt ja der theoretische
VERBRAUCH ( UND SOMIT DIE ENTNAHME ) aus dem Kapitalstock ein .
Z.B. habe ich aus einigen Renten , noch Ertragsanteilssätze “ LEBENSLANG “
bis eine neue Gesetzesreform kommt , von 42% . Das bedeutet : Zahlbetrag
der Rente z.B. 100,00 Euro , mal Ertragsanteil , z.B. 42% = 42,00 Euro
wären dem Einkommen beim FA zuzurechnen ( KV Sichtweise ist wieder eine
abweichende ) und mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz zu verst.
Bedeutet aber AUCH : 58,00 Euro sind STEUERFREI , NICHT ABGABENFREI .
Nur der Ertragsanteil , unterliegt der “ BESTEUERUNG “ .
Trotzdem ist AUCH eine RENTE eine EINNAHME , die auch da , je nach LAND ,
einem bestimmten Einkommenssteuersatz unterliegt . In Deutschland halt
mit dem “ Ertragsanteil “ der Rente . Je nach unterschiedlichem ( wenn
überhaupt gegeben ) “ ERSTBEZUG “ wird das ggf. einen “ ABWEICHENDEN “
Ertragsanteil ausmachen .
LG Det
Hallo Det,
ich für mein Teil habe wg A1 gefragt. Wäre ich A2 wüßte ich meine eigene Versteuerung schon 😉
Die Versteuerung des Zoos der weiteren Renten muß ich mir separat vornehmen ….
PS , Siehe EStG § 22 a , aa) und bb) . Ggf. auch z.B. unter Buzer.de , die
14 früheren Fassungen . Also auch hier , kommt es auf den Rechtestamm an .
LG Det
Hallo dpw
Auch wenn man A2 ist , kann man ja auch noch ZUSÄTZLICH A1 werden ,
und auch noch ZUSÄTZLICH B1 haben . Ein bunter Mix halt . Je bunter
desto schöner . Viel “ Freude “ mit Deinem ZOO .
LG Det