Immobilien-Finanzierung für den Privatier (Teil 1)
Es ist schon erstaunlich: Kaum veröffentliche ich hier mal ein/zwei Beiträge zum Thema Immobilien (z.B. „Onkel Tom’s Hütte“ – sorry, Tom) und Finanzierung („Abenteuer im Hinterhof“), schon höre ich von ein paar alten Freunden, dass sie sich auch mit Fragen zum Umzug und zur Finanzierung befassen.
Eine von diesen Geschichten muss ich unbedingt weiter erzählen, weil sie sicher für viele interessant sein könnte. Der Betroffene möchte hier nicht namentlich (oder mit weiteren Details) erwähnt werden und so wähle ich mal wieder unseren immer wieder gerne bemühten Hrn. Müller, um die Situation zu schildern.
Hr. Müller (soviel darf ich verraten) hat den Schritt zum Privatier schon ein/zwei Jahre vor mir getan, ich habe einiges von ihm lernen dürfen und er war mir in gewisser Weise ein Vorbild. Jetzt, wo Hr. Müller nicht mehr auf eine verkehrsgünstige Anbindung zu Arbeitsplatz, Schule o.ä. achten muss, zieht es ihn wieder hinaus aufs Land und er ist auf der Suche nach einem neuen Haus.
Hr. Müller ist (wie es sich für einen Privatier gehört) finanziell vergleichsweise gut gestellt. Ein neues Haus hat er auch schon ins Auge gefasst. Aber bei der Finanzierung ist er sich noch nicht so ganz schlüssig. Er könnte das neue Haus einfach so, nun ja – nicht gerade aus der Portokasse, aber eben ohne eine Finanzierung einfach so bezahlen.
=> Abfindung und Ruhezeit (1)
Mit: Grundlagen, Dauer und Folgen einer Ruhezeit
Aber dafür müsste er einen Teil seines mühsam zusammengestellten Wertpapierdepots auflösen, was er aber eigentlich gar nicht möchte. Und ein kurzer Blick auf aktuelle Konditionen zur Immobilien-Finanzierung zeigt ihm, dass er für ca. 2% einen Kredit bekommen kann. Und dafür möchte er nur ungern seine langfristig angelegten Papiere veräußern, die ihm ca. 3-4% p.a. einbringen.
Warum also nicht doch eine Finanzierung? Dazu müsste man aber Genaueres wissen, was aber im Zeitalter des Internets zunächst auch relativ leicht erscheint. Bei genauerem Hinsehen sieht man dann aber, dass – wenn man überhaupt konkrete Zahlen zu lesen bekommt – es immer heißt: ab 2,x % oder auch mal ab 1,x %.
Und als erfahrener Immobilien-Finanzierer ahnt Hr. Müller schon, was dahinter steht: Vom Kaufpreis der neuen Immobilie werden erst einmal 20% abgezogen, ergibt den Beleihungswert, davon wieder werden max. 60% zu den günstigen Konditionen finanziert. Und das dann auch nur für 1 oder 2 Jahre.
Die 1 oder 2 Jahre wären dabei für Hrn. Müller nicht das Problem. Im Gegenteil: Er braucht den Kredit ohnehin nur so lange, wie er in aller Ruhe umgezogen ist und dann einen Käufer für sein altes Haus gefunden hat. Wenn es schlecht läuft also max. 1 Jahr. Das würde passen.
Aber die Beleihungsgrenzen passen gar nicht. Damit bekommt er ja gerade mal ca. 50% des Kaufpreises finanziert. Am liebsten würde er aber ALLES finanzieren. Inkl. Makler, Notar, Grunderwerbsteuer. Macht zusammen ca. 110 %.
=> Alles im Rahmen
Mit: Anwartschaftszeit, Rahmenfrist, Bemessungsrahmen,
Aber auch das sollte ja bei Hrn. Müller kein Thema sein. Geld ist schließlich genug da. Um einmal ein paar genaue Konditionen zu erfahren, aber nicht unbedingt zu vielen Banken laufen zu müssen, hat Hr. Müller seine Daten alle bei einem der großen Internet Immobilien-Finanzierungsvermittler eingegeben.
Hier konnte er sogar bei Beruf „Privatier“ auswählen. Und das hat ihn erst einmal in seiner Vermutung bestärkt, dass man auf Leute wie ihn vorbereitet ist.
Soweit erst einmal die Ausgangslage von Hrn. Müller.
Welche Erfahrungen er nun gemacht hat und welche anderen Varianten er noch erlebt hat, dass erzähle ich dann im 2.Teil der Immobilien-Finanzierung für den Privatier.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Interessante Herangehensweise. So in etwa plane ich auch, allerdings erst in später Zukunft wenn es um den Altersruhesitz geht.
Bin nun gespannt auf den zweiten Teil!
Gruß
Alex
Die Spannung ist nur von kurzer Dauer, denn der zweite Teil der Immobilienfinanzierung für den Privatier ist ja schon veröffentlicht und Du kannst sofort hier weiterlesen.
Was den „Altersruhesitz“ angeht, so bin ich an diesem Punkt übrigens mit Hrn. Müller nicht einer Meinung! Ob es wirklich eine gute Entscheidung ist, im Alter von über 60 Jahren (Hr. Müller ist schon etwas älter als ich) noch oder wieder aufs Land zu ziehen, da wäre ich mir nicht so sicher. Das geht vielleicht noch ein paar Jahre gut, aber ob da nicht irgendwann doch noch ein erneuter Umzug fällig wird? Hmm…
Gruß, Der Privatier
Ja gut, wohin es einen zieht ist ja am Ende jedem selbst überlassen. Land ist auch nicht gleich Land. Hier im bayrischen Alpenvorland, gerade in den Orten nahe den Seen, kann man von perfekter Infrastruktur sprechen. Gerade im Bezug aufs Einkaufen, Gesundheitswesen, Gleichaltrige, Kultur usw.
Gruß
Alex