Top oder Flop – Folge 16: Einkommensteuer 2014
Ich berichte ja unter der Überschrift „Top oder Flop“ in loser Folge von besonders guten oder eben von besonders schlechten Erfahrungen, die ich als Privatier so mache. Die letzte Folge liegt nun schon einige Zeit zurück (Faktor-Zertifikate), aber heute muss ich leider mal wieder von einem mächtigen Flop berichten! Und der ärgert mich richtig. Aber so richtig!!!
Es geht um meine Einkommensteuer für 2014.
Ich habe ja schon in mehreren Beiträgen berichtet, dass ich immer versuche, meine Kapitaleinkünfte und die von meiner Frau so zu optimieren, dass die Grenzen für die Familienversicherung der Krankenkasse nicht überschritten werden (siehe z.B. Steuerplanung 2014, Epos Steuerplanung, usw.)
=> Teilerlass der Kirchensteuer beantragen
Mit: Vorgehensweise und Fallstricke
Das ist z.T. recht aufwändig, da wir inzwischen zwar mehrere Depots bei unterschiedlichen Banken haben, es aber nur die comdirect bank hinbekommt, einen jederzeit steuerlich transparenten Überblick zu verschaffen. Nur hier kann ich zu jedem Zeitpunkt auf den Cent genau feststellen, welche steuerrelevanten Einkünfte bis zum jeweiligen Zeitpunkt angefallen sind. Bei allen anderen muss ich selber mitrechnen. Abrechnung für Abrechnung.
Das ist der erste Teil der Arbeit. Der zweite besteht darin, gegen Ende des Jahres abzuschätzen, wohin die Summen zum Jahresende laufen werden und auszurechnen, wie viel Einkünfte ggfs. ins nächste Jahr zu verschieben wären, damit die Grenzen nicht verletzt werden. Darauf aufbauend dann ein Stückzinstrick mit Aktienanleihen. Am Ende steht dann das gewünschte Ergebnis.
Wenn man sich nicht verrechnet. Und wenn man nichts vergisst.
Aber genau DAS ist mir im letzten Jahr passiert! Ich habe eine Position vergessen! Und zwar mal wieder so einen meiner verhassten ausländischen, thesaurierenden Fonds! An einen dieser Fonds habe ich gedacht, der verschickt seine Mitteilung über die „ausschüttungsgleichen Erträge“ netterweise immer so im November, dann kann ich diese Zahl noch mit in meine Jahresplanung einbeziehen.
Aber der andere verschickt die Nachricht im Februar des Folgejahres. Da war aber schon alles vorbei. Alles abgeschlossen. Beendet. Zu spät. Nicht mehr zu korrigieren.
Und mal eben das Einkommen um ca. 800 Euro erhöht. 400 für mich, 400 für meine Frau.
Nun bleibe ich ja immer bei meinen „Optimierungen“ schon vorsichtshalber etwas unter der Grenze, da ich nicht immer jede kleine Buchung mitbekomme. Aber trotzdem: Die Grenze ist nun um ca. 100 Euro überschritten. 100 Euro !!!
Das darf alles nicht wahr sein. Wegen popeliger 100 Euro wird meine Frau nun einen eigenen Krankenkassenbeitrag zahlen müssen. Und das sind ca. 165 Euro/Monat, also 2.000 Euro im Jahr. Ich fasse es nicht! Weil ich mich um 100 Euro verrechnet habe. Der ganze Aufwand, die ganze Mühe – umsonst. Und noch 2.000 Euro bezahlen. Für ein Einkommen von ca. 4.800-4.900 Euro. Brutto.
Wenn man da die Steuern von abzieht und den KV/PV Beitrag, da bleibt gerade mal die Hälfte.
Da komme ich so schnell nicht drüber weg…
Das war nun wirklich der größte Flop bisher! Nicht mehr zu toppen.
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Hallo Peter,
vergiss nicht den Sparerfreibetrag!
Die zulässigen Einkünfte des Privatiers sind EUR395/Monat. Allerdings erkennt meine GKV (wie das Finanzamt) einen Pauschbetrag von EUR 801/Jahr im Jahr an der von den Kapitalerträgen abgezogen wird. Somit sind Kapitalerträge bis zu EUR 5541/Jahr möglich.
Ich hoffe das „rettet“ Euch…
Viele Grüße
H-Man
Danke H-Man,
das ist nett. Aber natürlich habe ich den Sparerfreibetrag schon abgezogen. Die o.g. Summe von ca. 4.800-4.900 Euro für die Einkünfte meiner Frau ist das, was am Ende übrig bleibt.
Nun ja – muss ich wohl unter „Lehrgeld“ verbuchen. Vielleicht sollte ich es auch einfach als einen Einstieg in den ohnehin irgendwann fälligen „normalen“ KV/PV-Beitrag sehen. Aber trotzdem: Ärgerlich bleibt es doch!
Gruß, Der Privatier