Kap. 4.7: Lebenserwartung und Finanzplan
Im letzten Beitrag hatte ich ein paar Überlegungen zur Lebenserwartung angestellt. Was bedeuten diese Erkenntnisse nun, wenn man sie in einen Finanzplan überträgt ?
Um das zu verdeutlichen, möchte ich an dieser Stelle einmal eine kurze „Milchmädchen-Rechnung“ machen. Ich mache solche groben Rechnungen gerne, um das Prinzipielle einer Sache zu verdeutlichen, wohl wissend, dass es dabei jede Menge berechtigter Einwände geben mag. Aber mir geht es nur um das Prinzip. Und nun zu unserer Rechnung:
Stellen wir uns einen angehenden Privatier vor, der aufgrund seiner Erfahrungen oder Aufzeichnungen meint, dass er mit einem monatlichen Budget von 2.500 Euro alle seine laufenden Kosten bestreiten kann. Das wären also 30.000 Euro/Jahr.
Nehmen wir nun weiter an, er traue sich zu, mit einem vorhandenen Kapital eine Nettorendite von 3% erzielen zu können. Bei den derzeitigen Steuersätzen müsste er also 4% Brutto erzielen (nicht ganz einfach, aber machbar).
Will er also von seinem passiven Einkommen leben, muss er 30.000 Euro netto, d.h. 40.000 Brutto erwirtschaften. Bei den angenommenen Rendite-Werten benötigt er also ein Kapital von 1 Million Euro.
Aufgrund dieser Rechnung fängt der Mann nun an zu sparen, Aktien zu kaufen, oder was immer ihm einfällt, seinen magischen Ziel-Kontostand zu erreichen. Und wird womöglich länger brauchen, als er lebt…
=> Teilerlass der Kirchensteuer beantragen
Mit: Vorgehensweise und Fallstricke
Soweit der erste Teil der Rechnung. Nun der zweite:
Jetzt nehmen wir einmal an, er hätte die Million bereits. Er könnte damit nun ganz entspannt jedes Jahr seine 30.000 Euro entnehmen. Und die Million würde 33 Jahre lang reichen! 33 Jahre lang! Ganz schön lange, oder ? Und zwar OHNE, dass er überhaupt irgendeine Rendite erzielen müsste. Und OHNE, dass er noch zusätzliche Einkünfte in Form einer Rente o.ä. bekommen würde.
Nun, niemand würde eine Million einfach renditelos zu Hause herumliegen lassen und eine Rente (und sei sie noch so klein) wird wohl jeder erwarten dürfen. Hier sind jetzt die Möglichkeiten der Milchmädchen-Rechnung zu Ende, aber man ahnt leicht, dass mit diesen zusätzlichen Einkünften die 33 Jahre deutlich überschritten werden dürften.
Was sagen uns diese beiden Rechnungen?
Die erste Rechnung kommt zu dem Ergebnis, dass eine Million benötigt wird. Allerdings kann unser guter Mann dann auch ewig leben. Wie schön für ihn. Oder anderes herum: Wenn er eines Tages dann doch unerwartet sterben sollte, ist die Million noch da. Wie schön für die Erben.
Die zweite Rechnung lässt vermuten, dass die Million gar nicht erforderlich ist, wenn man sich denn über die eigene Endlichkeit im Klaren ist und keinen besonderen Wert darauf legt, sein Vermögen den lachenden Erben unangetastet zu hinterlassen.
=> Serie: Hinweise zur Fünftelregel
Mit: Grundlagen, Berechnungen, Beispiele
Und nun kommt die schwere Aufgabe, aus diesen Überlegungen (Lebenserwartung, Kapitalbedarf für ein ewiges Einkommen und Kapitalbedarf mit Kapitalverzehr) den geeigneten Kompromiss zu finden.
Hier kann und will ich aber keine Ratschläge geben. Das muss nun jeder für sich entscheiden und mit den eigenen Zahlen nachrechnen. Und genau dazu dient eben ein Finanzplan, wie ich ihn in den vergangenen Beiträgen (s. „Vorschlag für einen Finanzplan„) erläutert habe. Damit kann jeder mit den eigenen Zahlen, den eigenen Vorstellungen und dem eigenen Bedürfnis an Sicherheit, aber auch der eigenen Einstellung zur Lebenserwartung solange rechnen, bis er seine persönliche Antwort gefunden hat.
Womit wir wieder bei den schlaflosen Nächten wären…
Das Fazit für mich lautet in jedem Fall: Ich werde einen Teil des Kapitals aufbrauchen. Ich lebe also nicht nur von dem passiven Einkommen, sondern ich verzehre einen Teil des Kapitals (ich verspeise also die Kuh, die ich melke – abenteuerliche Vorstellung…).
Womit wir bei einem entscheidenden Stichwort angelangt wären: „Das Kapital“. Dazu gibt es wahrlich eine Menge zu erzählen. Und darum beginnen wir in Kürze ein neues Kapitel: „Das Kapital“.
Aber bevor es soweit ist, werde ich in den kommenden Beiträgen erst einmal über ein paar aktuelle Entwicklungen berichten und auf vergangene Überlegungen zurückblicken.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Ich (61) habe mich mit diesen Fragen auch beschäftigt (ausgehend von 200k Altersersparnissen bei 0.00% Zins auf Tagesgeldkonto und der Überlegung, „das müsste auch besser möglich sein“).
10j.Bundesanleihen bringen 0.5% Kupon, 30j. immerhin 1.25%, aber auch das ist kein Ausgleich für min. 2% Inflation.
Konsequenzen:
(1) sparsam/frugal/einfach leben, Konsum sanft reduzieren – das hat rund die Hälfte der Ersparnisse erst angehäuft. Mit der 2019 fälligen Rente könnte ich heute schon gut leben.
(2) ertragreicher investieren, also in Wertpapiere, inkl. ETFs. Wie mehrfach hier berichtet 🙂
(3) klare Verhältnisse: das Depot ist ein „Sondervermögen“, in das ich einzahle, aus dem ich aber nichts entnehme. Einzige Zweckbestimmung: Erbmasse für meine Töchter.
(4) Ich verwalte das Depot also quasi für die Nachwelt, mehr aus sportlichem Interesse – wieviel Rendite erwirtschafte ich? 2% sollte sein, mehr ist erwünscht. Mit allem „Hedging“: Anleihen, REITs, Xetra-Gold, ausländische Nebenmärkte ausser DAX/S&P500…
Das erleichtert meinen Finanzplan erheblich. Planen kann man an der Börse eh nichts. Also: ich lerne intensiv das praktische Wertpapiergeschäft und bemühe mich um „best effort“.
Die Abschlussbilanz ist der Erbschein, den werde ich aber nicht mehr sehen. Obwohl ich gespannt wäre 😀
„Mit der 2019 fälligen Rente könnte ich heute schon gut leben.“
Da wir uns ja hier schon eine Weile „kennen“, gehe ich davon aus, dass Du das schon richtig ausgerechnet hast.
Und die meisten „normalen“ Rentner werden ja gar keine andere Wahl haben, als mit ihrer Rente irgendwie auszukommen. Notfalls eben durch Einschränkungen in der bisher gewohnten Lebensführung. Wer aber vor der Entscheidung steht, freiwillig vorzeitig seinen Job aufzugeben, sollte sich die Konsequenzen schon sehr gründlich und sorgsam ausrechnen.
Ich selber habe zwar auch den Eindruck, dass ich keine überflüssigen Luxusausgaben tätige, auf gewisse Annehmlichkeiten und Komfort möchte ich aber auch nicht verzichten. Ein „frugales“ Leben möchte ich nicht führen. Aber das muss natürlich selber wissen und das soll auch keine Kritik sein.
Gruß, Der Privatier
Der „Punkteplan“ oben hat sich halt historisch entwickelt. Etwas sparsam war ich zeitlebens, aber zugleich auf Mündelsicherheit fixiert.
Vor rund 10 Jahren kamen dann mehrere Sachen zusammen:
– Scheidung, Versorgungsausgleich bei der Rente
– Krise in der Firma, Sozialplan im Entwurf… ALG-2 in Sicht 🙁
– Radionachricht, dass das Rentenniveau ab 2030 auf 43% fallen würde
Da habe ich dann mit verschärftem Sparen angefangen. 10 Jahre * 12 Monate * 1000 = 120000.
Die Krise hat sich erstmal gegeben, kam vor 3 Jahren wieder. Da war ich dann „alt genug für ATZ“, und habe sie nach vielem Rechnen beantragt, und für 4 Jahre 4 Monate (bis 7.2019) bekommen. Das reduzierte Gehalt war für einen erfahrenen Sparer locker akzeptabel, die 1000 Sparrate habe ich weiter gehalten (aber kaum bis nicht verzinst auf Tagesgeldkonto).
Seit der Freistellung 6.2017 bin ich mit 60+10 „Luxusprivatier“ mit der Hauptsorge, was ich mit der Zeit mache.
Dieses Blog habe ich noch vor der ATZ entdeckt, und viel gelesen zu Themen, die damals in der Firma diskutiert wurden, wie Optionsjahr. Später wurde Rentenrecht interessant… und zuletzt halt Finanzwirtschaft. Alles da – vielen Dank für diese Informationsfülle 😀
Da muß ich Dich leider „enttäuschen“, der Erbschein ist nicht so spannend.
Da stehen nur die Erben in der jeweiligen Beziehung zum Erblasser drauf (d.h. bei Dir die Töchter), natürlich ohne eine Auflistung der Erbmasse.
Er d.h. seine Beantragung ist übrigens nur bei Immobilienbesitz verpflichtend, die meisten Banken verzichten auch darauf.
VG,
WobiInvest
Hallo Suchenwi, zum Glück brauchst Du
dir dann bei zwei potentiellen Erben der Steuerklasse 1 mit je 400k € Freibetrag noch keine Sorgen über eine Doppelbesteuerung von Buchgewinnen durch Erbschaftssteuer zu machen. Es sei denn es läuft die nächsten 20 Jahre extrem gut, und das Depot knackt die 800 kann.
Genau, das beruhigt mich ja auch 🙂 Aber Steuerzahlen finde ich auch nicht schrecklich, das Geld wird halt gebraucht.
Zum eigentlichen Thema dieser Seite: Lebenserwartung und Finanzplan. Letzteren „spare“ ich mir, wenn ich sicherstelle, dass ich immer weniger Geld brauche, als ich habe. Einziges Knockout-Risiko: stationärer Pflegefall…
Lebenserwartung ist ein statistisches Mittel. Im Einzelfall kann ich morgen tot umfallen, oder in 39 Jahren die 100 erreichen (wobei meine Geschäftsfähigkeit ab 80 vermutlich stark abnehmen wird).
Obwohl: unverwalteten Wertpapierdepots (z.B. von Toten) sagt man manchmal höchste Performance nach, weil Managementfehler nicht mehr möglich sind.
Andererseits will ich meine Töchter auch nicht bis in deren Rentenalter warten lassen. Also muss ein Exit-Plan Finanzmarkt her – Schenkung „mit warmen Händen“, sobald ich nicht mehr will oder kann.
„Finanzplan… „spare“ ich mir, wenn ich sicherstelle, dass ich immer weniger Geld brauche, als ich habe.“
Diese Aussage empfinde ich als etwas abenteuerlich! Denn wie stellt man so etwas denn sicher? Wenn man keinen Plan hat?
Ich möchte eindringlich davor warnen, eine aktuelle Situation (z.B.: Meine Ausgaben werden zu 100% von der Rente gedeckt) einfach in die Zukunft fortzuschreiben.
Ohne jetzt auf evtl. sich verändernde Gesetze eingehen zu wollen, sollte man aber auf keinen Fall die Inflation unterschätzen. Innerhalb eines Betrachtungszeitraumes von 2-3 Jahren spürt man das womöglich nicht. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wirkt das aber spürbar.
Als Beispiel nehme man einmal meinen eigenen Finanzplan:
https://der-privatier.com/mein-eigener-finanzplan/
Die dort zu sehende abfallende Kurve (bis hin zu Null) ist einzig und allein auf die Wirkung der Inflation zurückzuführen! Wenn ich einfach nur die Rechnung aufmachen würde: Ausgaben sind kleiner als Rente+Kapitalerträge, so würde die Kurve ständig ansteigen. Eine solche Rechnung ist zu einfach und kann ein böses Erwachen verursachen…
Gruß, Der Privatier
Ich gebe zu, ich hatte den Begriff „Finanzplan“ anders verstanden – ich habe schon einen, bis 6.2022 (Regelrentenalter), basierend auf konkreten Werten: Entgeltpunkte, frw.Beiträge, Betriebsrentenzusagen usw.
Danach hört für mich die Planbarkeit (im engeren Sinne) auf. Stillschweigend habe ich angenommen, dass Rentenerhöhungs- und Inflationsrate ungefähr gleiche Größenordnung haben.
Das muss aber in der Tat nicht so sein.
Bei angenommener Inflation von 2.5% und Rentenerhöhung von 0.5% ist natürlich eine deutliche Diskrepanz. Die würde aber alle Rentner treffen (und deren Anteil an den Wahlberechtigten wird weiter steigen…) – aber ich habe das Gefühl, dass ich so nicht „planen“ kann, allenfalls spekulieren. Tu ich inzwischen ja auch – in Wertpapieren… 🙂
Bertolt Brecht, Dreigroschenoper:
„Ja mach nur einen Plan,
und sei ein großes Licht.
Und mach noch einen zweiten Plan.
Gehn tun sie beide nicht.“
Oder der ganz generische Plan (zyklisch zu wiederholen):
(1) Vorräte, Rücklagen usw. anlegen
(2) Entwicklung beobachten
(3) auf Entwicklung reagieren…
Aber Vorhersagen auf z.B. 2038 (T+20) mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit traue ich mir einfach nicht zu.
Naja, ich habe auch nicht den Anspruch, dass mein Plan die nächsten 20 Jahre ohne Änderung übersteht. Und natürlich beinhaltet er eine Menge Unsicherheiten (von mir aus, nenne es: Spekulation).
Ebenso natürlich ist es, dass jeder ein eigenes Bedürfnis von Plan/Sicherheit entwickelt. Es gibt durchaus (auch hier im Blog) andere Meinungen, die einen noch viel detaillierteren Plan gemacht haben, als ich es gemacht habe. Weil die einen noch höheren Grad an Sicherheit haben möchten.
Und wenn es jemand einfacher haben will, ist das auch okay. Ich halte es nur für meine Pflicht, eine Warnung auszusprechen, wenn ich das Gefühl habe, das eine Rechnung womöglich zu einfach sein könnte. Es besteht immer die Gefahr, dass das jemand nachmacht…
Gruß, Der Privatier
Gut, da können wir uns wieder einigen. Lineare Extrapolation der Gegenwart passt nicht unbedingt für die Zukunft; mit pessimistischen Annahmen erhöht man die Chance, angenehm überrascht zu werden…
Als „zweiten Plan“ habe ich natürlich noch das steigende „Sondervermögen“ (Wertpapiere, aktuell 111k), aus dem ich nichts entnehmen will, sondern es soll in die Erbmasse gehen.
In existentieller Not kann ich aber auch diese „Geschäftsbedingungen“ ändern, und doch soviel entnehmen, wie ich brauche.
Insofern ist eine Rückfallebene vorhanden. Aber mit meiner noch recht kurzen Erfahrung im Wertpapiergeschäft will und kann ich da nichts planen.
Ich lerne halt das G’schäft weiter und bemühe mich um „best effort“…
Auch ein Plan, nur nicht in Excel präsentabel 🙂
„Insofern ist eine Rückfallebene vorhanden.“
Jaja. Ich habe das Thema hier auch nur deshalb noch einmal aufgegriffen, weil ich weiter oben gelesen habe, dass Du u.U. eine „Schenkung ‚mit warmen Händen'“ ins Auge fasst. Damit verschenkst Du dann die Rückfallebene…
Gruß, Der Privatier
Stimmt.. das war widersprüchlich.
Der nicht unwahrscheinliche Fall von Geschäftsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit kann natürlich schwer geplant werden.
Eine Planvariante, die ich überlege, ist massive GRV-Überversicherung.. also jeweils bis Grenzwert freiwillig einzahlen, solange möglich (und mit Flexirente 99 kann man das auch noch nach Regelrentenalter).
Wirtschaftlich eigentlich blöd, denn man zahlt Beiträge aus versteuertem und SV-verbeitragtem Einkommen, um die Rente (weit über Bedarf) zu erhöhen, auf die wiederum Steuern und SV-Beiträge anfallen.
Bei der Pflegeversicherung gibt es ja auch leider keine „Entgeltpunkte“..
Andererseits reduzieren frw. GRV-Beiträge das zvE, das in der Rente eh nicht mehr so üppig ist, so dass ESt+Soli+KiSt dann gegen 0 gehen sollten.
Aber für Pflegeheimkosten wird zunächst die Rente herangezogen. (Größenordnung derzeit 3k/mo, habe ich gelesen – da muss man schon verdammt viele, knapp 100 Entgeltpunkte sammeln…)
Vielleicht gibt es dann z.B. aus der Ukraine günstigere Angebote.
Schwierig, das alles… 🙁
Ich habe übrigens vor einiger Zeit hier auch ein paar Beiträge zum Thema „Pflegeversicherung“ geschrieben. Die Beiträge sind zwar inzwischen schon etwas veraltet und konkrete Zahlen und Einstufungen inzwischen etwas anders – aber die grundsätzlichen Überlegungen haben sicher immer noch Gültigkeit.
Gruß, Der Privatier
Hinweis: Ich habe die hier ursprünglich weitergeführte Diskussion über Pflegekosten etc. zum Beitrag über die Finanziellen Lücken bei der Pflege verschoben. Die Kommentare sind dort zu finden:
https://der-privatier.com/kap-8-5-pflegeversicherung/#comment-15981
Gruß, Der Privatier
Ich hab dieses Jahres die 56 überschritten und plane ab 2019 als Privatier zu leben.
Habe Eigenheim ohne Schulden und verfüge in etwas über eine halbe Million Rücklagen. Ich meine das sollte sich ausgehen. Hat jemand Erfahrung auf Basis ähnlicher Voraussetzungen?
Hallo Josef,
das kann ausgehen – muss aber nicht. Deine Betrachtung aus höchster Flughöhe langt noch lange nicht für eine nur halbwegs belastbare Einschätzung. Hier müssen noch einige weitere Dinge betrachtet werden: Wie hoch sind deine Ausgaben im Schnitt? Wie hoch werden die Ausgaben zukünftig sein? Muss ein Polster vorhanden sein, z.B. für Reparaturen am Haus? Was hast du an Einnahmen, jetzt und in Zukunft (z.B. Rente)? Wie sind deine Pläne für die Zukunft? …?
Ganz deutlich gesagt: Hier mal eben zu fragen und dann auf Basis der Antworten zu entscheiden ist finanzielles Harakiri! Einen halbwegs brauchbaren Finanzplan zu erstellen ist nicht schwer und ein unabdingbares Muss für dieses Vorhaben! Da muss man durch, auch wenn man keinen Bock darauf hat.
Ich kann BigMac hier nur zustimmen!
Jedes „ja“ oder „nein“ auf eine solche Frage wäre komplett unseriös.
Ein selbst erstellter Finanzplan erfüllt dagegen (mindestens) zwei Funktionen:
1. Er erfordert die eigene Auseinandersetzung mit den damit im Zusammenhang stehenden Fragen.
2. Er liefert eine auf die individuelle Situation zugeschnittene Antwort und
3. kann Hinweise auf weitere Optimierungen geben.
Wie BigMac schon geschrieben hat: Ein Finanzplan ist ein unabdingbares Muss für dieses Vorhaben. Dabei muss und kann ein solcher Plan niemals „perfekt“ sein. Kein Mensch weiß, was sich in Zukunft alles ändern wird. Aber man sollte zumindest einmal anfangen. Verfeinern und optimieren kann man das immer noch.
Gruß, Der Privatier
Hallo Josef,
hast ja glaube ich schon mal die selbe Frage gestellt? Wenn Du im Monat 10TSD brauchst, wird es wohl nicht reichen, bei 1500 EUR reicht es wohl auch ohne Zinsen und Dividenden. Willst Du das Kapital verzehren oder erhalten? Oder einen Teilverzehr? Wie hoch sind Deine Einnahmen und die Ausgaben? Wie hoch ist die Pension und wann beginnt sie? Zahlst Du Kredite zurück? Also ich habe mir diese Fragen gestellt! Und nicht zu vergessen, lebst nur Du bescheiden, sondern auch Deine Frau(Späßchen). Also ich bin finanziell auf ähnlichem Level und suche gerade einen Minijob oder eine Teilzeitbeschäftigung. Wenn es mir keinen Spaß macht, höre ich eben wieder auf und suche was anderes. ALG1 bekomme ich derzeit ohnehin nicht mehr, also kann ich von einem auf den anderen Tag wieder aufhören(Fucking money) Alle anderen empfehlen Dir sicherlich einen Finanzplan aufzustellen, was natürlich mehr als sinnvoll ist!
Hallo versfachwirt,
Pension wie schon gesagt beginnt in 6 Jahre mit cca. etwas über EUR 2 tsd pro Monat. Lebe grundsätzlich bescheiden, bin ledig und habe keine Kredite zum zurück zahlen. Ein Minijob wäre mir auch recht, dann könnte ich mir die Kosten für selber versichern sparen, das sind auch ein paar hundert EUR im Monat.
Mein ANtrieb ist, ich will mehr Leben in den Tag bringen und das berufliche Leben (ganzen Tag + Überstunden) geht mir ehrlich gesagt schon ziemlich am Nerv. Der Stress ist mir Zuviel und der Spassfaktor ist auch nicht mehr sehr hoch
Schöne Grüße
Josef
Hallo Josef,
habe leider erst nach meinem Kommentar gelesen, dass Du schon einige Daten geschrieben hast. Also wenn Dich meine ganz persönliche Meinung interessiert(natürlich nur meine Sichtweise), dann würde ich mir als Lediger ohne Verpflichtung, abbezahltem Haus, Pensionerwartung 2000 EUR und ner halben Million auf dem Konto weniger darüber Gedanken machen, ob das Kapital reicht, sondern eher damit, wie Du nach Deinem Ausstieg aus dem Berufsleben, Dein Leben so organisierst, dass Du noch viele Jahrzente Spass daran hast, aber wie gesagt nur meine ganz persönliche Meinung.
Hallo Versfachwirt,
danke für Deine Info. Darf ich fragen, wie geht das bei Dir mit Organisation des Lebens, soweit ich verstanden bist Du aktuell ja auch Privatier auf der Suche nach einem Minijob.
Danke
Josef
Hallo Big Mac,
meine Ausgaben liegen so bei etwas EUR 1.000 bis maximal EUR 1.500 pro Monat. Ab 62 bzw. 65 bekomme ich dann auch Pension von etwa etwas über EUR 2.000 monatlich. Da würde ich also bis ich 62 bin in etwas ERU 110.000 brauchen gesamt, nehme ich etwas Reserve dazu sagen wir EUR 200 tsd. gesamt dann bleibt noch etwas über cca. EUR 300 tsd und Pension bekomme ich dann auch. Dann sollte das eigentlich ganz leicht gehen oder was meinst Du?
Danke
Josef
Hallo Josef,
ich bin seit 2,5 Jahren Privatier?(sagen wir Arbeitsloser mit Sparvermögen). Bezüglich der Finanzen vergleiche ich nur mein Gesamtvermögen monatlich und analysiere eben die entstandene Differenz. Anhand meiner Ausgaben weiß ich, dass ich bei normalen Verlauf nicht mehr hungern muß, mit oder ohne Finanzplan. Sollten allgemeine oder wirtschaftliche Katastrophen die Welt erschüttern, hilft mir ein penibel geführter Finanzplan auch nichts. Was ich mit Organisation meine: Ich denke die erste Zeit zu Hause ist erstmal wie Urlaub. Aber dann brauchte ich einen Tagesplan um nicht faul und träge zu werden. Hobby, Sport und ein paar Freunde, welche vielleicht auch mal unter der Woche Zeit für Unternehmungen haben. Und jetzt eben als Ausgleich wieder einen kleinen Job um eine Wohlfühlbalance zu erreichen, aber mit der unbezahlbaren Gewissheit im Hinterkopf, wenn es mir nicht gefällt, beende ich das ganze wieder und es hat sich nichts für mich vershlechtert.
Hallo Versfachwirt,
danke für Deine Zeilen. Wenn ich fragen darf Du bist auch so in meinem Alter (bin Jahrgang 1962) ? Ja die Gewissheit im Hinterkopf wie Du sagst, ist unbezahlbar. Wie ist es Dir ergangen in den 2,5 Jahren bei „Organisation der Zeit“ würde mich interessieren, wenn ich fragen darf.
Danke
Josef
Servus Josef,
ich bin 3 Jahre jünger aber wahrscheinlich risikobereiter( siehe Nequem-Anleihe). Ich denke mir eben, wenn mein Vermögen mit 85 Jahren weg ist und ich nur noch von der Rente und der Betriebsrente leben muss, na und. Ich denke, dass werden dann ohnehin nur noch ein paar Jahre sein. Aber selbst 85 Jahre werden wohl eher wenige und vererben ist für mich kein Thema. Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen bezüglich Deiner Pläne.
Hallo Versfachwirt,
Du bis 53, da hast also schon mit 50 das Erwerbsleben beendet, Kompliment zu Deinem Mut. Darf ich fragen als Privatier mit welcher Höhe von Ausgaben pro Monat kommst Du zurecht?
Hallo Privatier,
besten Dank. Ja das stimmt sicher alles, wollte ja auch fragen ob vielleicht jemand hier das mit ähnlichen Voraussetzungen schon gemacht hat.
Danke
Josef
Hallo Josef,
ziemlich genauso viel wie Du. Meine Lebensgefährtin arbeitet bei einer Bank und verdient Ihr eigenes Geld. Ja bin früh dran, aber mein Arbeitgeber wollte Stellen abbauen und hat Abfindungen angeboten. Ich habe es angenommen, man lebt nur einmal und außerdem macht Freizeit in den 50igern viel mehr Spaß als mit 65 oder 70. Nur meine Meinung, war noch nicht 70.
Hallo Versfachwirt,
da war ja das Stellen abbauen durch Deinen Arbeitgeber letztendlich ein Gewinn an Lebensqualität für Dich. Ein Bekannter von mir wurde mit 55 abgebaut, er hatte auch reichlich Rücklagen, nach dem ersten Schreck am ANfang sagt er jetzt auch, das war das Beste was im passieren konnte. Ich hab glaub ich schon mal gefragt, wie kriegst Du Deine Zeit organisiert, Deine Lebensgefährtin ist ja noch berufstätig. Da hast bestimmt recht, Freizeit in den 50-igern macht bestimmt viel Spass.
Danke
Josef
Hallo Versfachwirt,
nach reiflicher Überlegung möchte ich spätestens mit Anfang nächsten Jahres mein „neues Leben“ als Privatier beginnen. hab ja schon mal gefragt, wie geht es Dir mit der „Organisation“ des Tages, Deine Lebensgefährtin ist ja noch berufstätig.
Danke
Josef
Hallo Josef,
schön, ich glaube und hoffe für Dich, Du machst das Richtige. Ich habe Dir ja schon einige Erfahrungswerte aus meinem Leben mitgeteilt. Wenn ein Partner Full-Time arbeitet und der Andere nicht, ist dass manchmal gar nicht so einfach und bietet teilweise schon Streitpotential. Da hat man es als Single wohl einfacher. Ansonsten wie gesagt Hobbys, Börse, Sport, Unternehmungen und ein paar Freunde, welche unter der Woche Zeit haben. Seit einiger Zeit fahre ich Fernradtouren, z.Bsp von München nach Venedig, war meine letzte, macht auch aleine eine Menge Spaß! Und übrigens um den Haushalt, Garten und um das Kochen komme ich nicht herum, ansonsten kann ich wohl meine Touren wohl für immer aleine fahren.
Hallo Versfachwirt,
danke für Deine Nachricht. Ja ich möchte es dann ab nächstes Jahr anpacken, das Privatierleben, mit 62 bin ich dann ohnehin im offiziellen Ruhestand.
Danke nochmals und viele Grüße
Josef
dieses Jahr möchte ich es dann anpacken und die weitere Zeit als Privatier verbringen.