Mein Finanzplan im Rückblick – Sept. 2015
Nun ist es schon über zwei Jahre her, dass ich hier einmal meinen Finanzplan im Rückblick veröffentlicht habe. Also eine Darstellung, aus der sich die Entwicklung meines Gesamtvermögens seit dem Start ins Privatier-Dasein ablesen lässt.
Damals war noch nicht so furchtbar viel zu erkennen. Dazu waren zu wenig Daten vorhanden. Nun habe ich aber bereits die Daten für mehr als drei Jahre und es ist schon eher eine Aussage möglich.
Bevor wir zu der Grafik kommen, möchte ich noch einmal kurz erläutern, dass ich meinen eigenen Finanzplan regelmäßig mit den aktuellen Zahlen und Daten füttere, um rechtzeitig über mögliche Probleme informiert zu sein.
Weiterhin halte ich einfach um jeden Monatswechsel herum die aktuelle Gesamt-Summe meines Vermögens fest und stelle die Entwicklung grafisch dar. Und mit dem Stand vom letzten Freitag sieht das Ganze dann in etwa so aus:
Als Beginn habe ich Ende Januar 2012 gewählt (zu diesem Zeitpunkt habe ich die Abfindung von meinem letzten Arbeitgeber überwiesen bekommen). Diesen Zeitpunkt sehe ich somit als den Start meines Lebens als Privatier an. Und wie bisher üblich, gibt es auch weiterhin nur prozentuale Werte zu sehen.
=> Einzelveranlagung prüfen
Ersparnis von fünfstelligen Euro-Beträgen möglich!
Was kann man nun an der Kurve ablesen? Nun – für mich sind folgende Dinge wichtig:
- Auch ohne jegliches Einkommen hat sich mein Vermögen trotz ständigen Verbrauches weiter nach oben bewegt. Ein Verbrauch der anfänglichen Kapital-Basis hat also bisher nicht stattgefunden. Sehr gut!
- Die Summe unterliegt weiterhin ziemlichen Schwankungen. Das liegt nach wie vor an der 100%-igen Investition in Wertpapieren und damit an der Abhängigkeit von der Entwicklung auf den Kapitalmärkten.
- Größere Ausgaben hat es in letzter Zeit nicht gegeben. Die Rückgänge (oder auch „Einbrüche“) sind daher nur den Aktienmärkten zuzuschreiben. Sehr gut zu sehen auch der Aug./Sept. 2015 erfolgte scharfe Rückgang auf beinahe allen Aktienmärkten. Das hat auch Spuren in meinen Depots hinterlassen.
- Insgesamt über den ganzen Zeitraum betrachtet, hat sich mein Vermögen erhöht. Da ist so ein Rückgang, wie der gerade erfolgte zwar ärgerlich, aber nichts, was mich ihn irgendeiner Form beunruhigen würde.
- Interessant wäre es vielleicht, einmal parallel zu dieser Kurve die Entwicklung des DAX aufzuzeigen, um zu sehen, inwieweit die beiden Kurven eine ähnliche Tendenz haben (vielleicht beim nächsten Mal…)
Insgesamt bin ich mit dem Verlauf der ersten 3,5 Jahre weiterhin sehr zufrieden. Also kein Grund zur Sorge. Und auch kein Grund, etwas grundlegendes an meiner Strategie bzw. der Portfolio-Aufteilung zu ändern. Wie diese Aufteilung aussieht, werde ich in den nächsten Beiträgen hier erläutern.
Kleine Randnotiz: Vielleicht sollte ich ja doch etwas ändern? Wenn ich nämlich so weiter mache, gehe ich eines Tages mit einem fetten Depot ins Grab. Entweder sollte ich mal etwas mehr ausgeben oder aber das Depot doch ein wenig konservativer ausrichten (mehr Sicherheit, weniger Rendite, kleinere Schwankungen). Hmm…. muss ich mir mal ein paar Gedanken zu machen: „Gedanken eines Privatiers“
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Kleiner Kommentar zur kleinen Randnotiz 😉 :
Ich würde an Deiner Stelle die bisherige Entwicklung nicht zum Anlass nehmen, die Ausgaben zu erhöhen. Die letzten Jahre waren schon außerordentlich gute Jahre an den Finanzmärkten – ich würde daher vorsichtig optimistisch bleiben, es aber nicht übertreiben.
Lieben Gruß
Dummerchen
PS: Bin schon auf die Aufteilung Deiner Finanzen gespannt. Dem Rückgang im August nach, sollte der Aktienanteil relativ hoch sein, vermute ich.
Ja – Danke für die Warnung. 😉
War auch nicht so ganz ernst gemeint, mit der Erhöhung der Ausgaben. Oder wenn überhaupt, dann ganz moderat. Zum Beispiel bei der Frage, ob zu Hause gekocht wird oder doch mal wieder ein Restaurant besucht wird, vielleicht einmal mehr das Pendel Richtung Restaurant ausschlägt.
Aber das Motto „Vorsichtig optimistisch“ ist schon sehr gut!
Letztlich ist auch die Tatsache, dass mein Finanzplan so aussieht, wie oben dargestellt, ganz sicher eine Folge der „Vorsicht“. Manche würde es vielleicht sogar eher einen „vorsichtigen Pessimismus“ nennen.
Denn bei meinem Finanzplan, der in die Zunkunft gerichtet ist, gehe ich immer von seeehr konservativen Werten aus, z.B.: Brutto-Rendite 2,5%, Inflation: 2,4%,
Steuerabzug und Krankenkasse ohne irgendwelche Optimierungen.
Und dass es bei diesen Annahmen am Ende besser kommt, ist eigentlich nicht verwunderlich.
Gruß, Der Priavtier
Hallo, unabhängig von diesem Bericht habe ich für mich ziemlich genau dieselbe Dokumentation aufgestellt. Bei mir war aber erst der 01.01.15 die Startbasis…
Interessant ist der Startverlauf in Ihrer Dokumentation Januar bis Mai 2012, ich denke da ging dann doch kurzfristig das große Grübeln los ob man auf dem richtigen Weg ist, oder?
Ich habe in meiner Dokumentation noch die fiktive Vermögensentwicklung für die nächsten Jahrzehnte eingepflegt, da ich z.Z. „erst“ 50 bin. Von daher gibt es 3 Prognosekurven, „worst case“ „normal“ und „bestcase“ die sich in monatliche Geldentnahme und Verzinsung unterscheiden. Von daher kann ich auch ablesen in welchem Bereich ich mich aktuell befinde.
Als Gedankenanstoß: Ich habe noch über Festgelder die nächsten 4 Jahre mit monatlichen Zahlungen ausgestatten, so dass ich auch mindestens 4 schlechte Börsenjahre überstehen kann, da ich mit börsentechnisch hauptsächlich mit Zertifikaten aufgestellt bin. Diese sind zwar nicht sehr renditeträchtig (aktuell bekommt man ~1,7% p.A.), geben mir aber eine gewisse innere Ruhe.
Nein, der Startverlauf Anfang 2012 hat gar nicht so sehr zum Grübeln geführt. Man kann daran vielleicht erkennen, dass noch nicht alles so in geordneten Bahnen verlief und noch einiges „sortiert“ werden musste: Depot-Umstrukturierungen, Wahrnehmen von Einsparpotentialen und ein paar höhere Ausgaben.
Ich habe natürlich auch eine Übersicht der fiktiven Vermögensentwicklung. Diese habe ich auch schon einmal in dem Beitrag „Mein eigener Finanzplan“ dargestellt. Übrigens auch mit unterschiedlichen Szenarien. Vielleicht sollte ich davon auch mal ein Update veröffentlichen.
Gruß, Der Privatier
@ Dummerchen und Privatier:
Reichster Mann auf dem Friedhof oder armer Schlucker im 10-Bett-Zimmer im Seniorenheim. Das ist die Frage. Meine noch groben Planungen basieren darauf, dass ich mit der staatlichen Rente ein Auskommen habe – wenn auch sehr spartanisch. Alles darüber hinaus ist Luxus oder Komfort. Wenn dies beim Privatier so gewährleistet ist, könnte man u. U. auch mal außer der Reihe was „auf den Kopf hauen“. Meiner Meinung nach gibt der Finanzplan (https://der-privatier.com/mein-eigener-finanzplan/) so etwas durchaus her, da hinsichtlich der Annahmen „Lebensdauer 100 Jahre“ und dem auch in Jahren tendenziell nachlassender Aktivität und damit tendenziell sinkenden Kapitalbedarfs gleichbleibendender Entnahmen auch schon etwas „Puffer“ eingebaut sein dürfte. Abschließend kann das allerdings nur der Privatier beurteilen, da uns Infos zu Lebensstandard und absoluten Zahlen fehlen.
Meine Planungen würden übrigens auch ein Auskommen mit der staatlichen (und privaten Zusatz-) Rente gewährleisten. Ebenfalls spartanisch. Denn ich habe ja einiges weniger eingezahlt. Und vor allen Dingen: Noch bekomme ich ja NICHTS.
Aber wenn es mal soweit ist (… bin ich dann eigentlich noch Privatier? Oder muss ich den Blog dann hier umbenennen: „Der Rentner“?), also wenn es mal soweit ist, dann ist alles darüber hinaus Luxus und Komfort – stimmt!
An einer Stelle habe ich aber Zweifel: Ob nämlich der Kapitalbedarf mit zunehmendem Alter tendenziell sinkt. Da bin ich sehr skeptisch!!
Zum einen darf man das „mehr“ an Freizeit nicht unterschätzen, das fast immer mit mehr oder weniger Kosten verbunden ist. Zum anderen verlagern sich Kosten nur. Was Du früher in einer durchzechten Nacht in einem Club „auf den Kopf“ gehauen hast, investierst Du später in Brille und Zähne (u.a.).
Und für das, was eine ordentliche Gleitsichtbrille kostet, könnte ich wohl manch einen Abend gut „einen drauf“ machen.
Gruß, Der Privatier
Auch ich ziehe langsam das Ruder rum. Nach 2 Burnouts kann das so nicht weitergehen. Vor ca 5 Jahren habe ich damit begonnen, meine Finanzanzen zu planen.Die Ausgaben für das tägliche Leben wurden genau erfaßt. Weiterhin habe ich meine Depots mit einem Honorarberater überarbeitet.
Und hier liegt ein Schlüssel für den Weg. Mit Hilfe von Brokern konnten die Kosten extrem gesenkt werden. Die richtige Auswahl an Papieren macht ein By and Hold möglich. Auch hier haben wir Schwankungen im Depot, aber die regelmäßigen Erträge kommen.
Weitere Schritte stehen noch an.
Aber ein Leben ohne Extremstress wie in den letzten Jahren bei mir ist für
mich und meiner Familie, die voll hinter mir steht, wichtiger.
Zur Zeit bereite ich den Ausstieg vor.
„Ein Leben ohne Extremstress“ – DAS ist die richtige Entscheidung!
Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg für den geplanten Ausstieg und hoffe, dass ich hier mit der Seite „Der Privatier“ dazu beitragen kann, eine Reihe der offenen Fragen zu klären und ein paar gute Hinweise zu geben.
Viel Erfolg und bei Fragen oder auch bei Ergebnissen (positiv wie negativ) immer gerne hier mal einen Kommentar hinterlassen.
Gruß, Der Privatier
Perfekt, Kapitalzuwachs trotz fehlender Einkünfte! So muss es sein.
Ich plane ebenfalls frühzeitig als Privatier meine Zeit frei einteilen zu können.
Mal sehen wie alt ich sein werde, bis ich mich traue diesen Schritt zu tun.
Werde mich mal in Deinem Blog einlesen und mir hoffentlich viele Tipps entnehmen können.
Alles Gute
„Mal sehen wie alt ich sein werde, bis ich mich traue diesen Schritt zu tun.“
Ja, richtig… es gehört tatsächlich auch ein gewisser Mut dazu, einen solchen Schritt zu tun. Denn ein Zurück gibt es (zumindest im fortgeschrittenen Alter) wohl kaum.
Von daher ist eine sehr gewissenhafte Planung die unbedingte Voraussetzung. Ich kann nur immer wieder auf einen möglichst detaillierten Finanzplan hinweisen. Ohne den geht es nicht. Und nicht zu optimistisch planen! Damit ist auch keinem gedient.
Aber erst einmal wünsche ich weiter gute Erkenntnisse beim Lesen hier im Blog!
Gruß, Der Privatier
Hallo Privatier,
die Entwicklung ist sehr spannend zu verfolgen. Hast Du dir in den letzten dreieinhalb Jahren nichts größeres gegönnt? Denn die Frage die Du in der Randnotiz stellst, ist eine wirklich spannende! Letztendlich sind wir da ja alle ziemlich gleich gestrickt, dass wir vom (Über-) Konsum nicht viel halten, aber einfach alles so verfallen lassen möchte man dann ja auch nicht.
Viele Grüße
FjodorForex
„… nichts größeres gegönnt?“
Doch – da waren schon so ein paar Dinge. Von „Gönnen“ würde ich da allerdings weniger sprechen, denn wir haben uns z.B. ein paar kleine und eine größere Reparatur am Haus „gegönnt“.
Aber ansonsten gönnen wir uns auch was. Machen immer noch das, was wir gerne machen. Ohne dabei immer jeden Cent dreimal umzudrehen. Aber – wie Du schon richtig erkannt hast – dabei handelt es sich weniger um den Kauf von Konsum-Gütern, sondern eher um „Erleben und Genießen“.
Ein Tag in einem Wellness-Bad, ein Besuch in einem Restaurant, eine geführte Wanderung, ein Konzert, Kunst und Musik… Das sind so die Dinge, die wir uns immer wieder gerne gönnen.
Das Interessante daran ist, dass es alles „Dinge“ sind, die eigentlich gar keine Dinge sind. Sondern in dem Augenblick, in dem man sie genießt, eigentlich auch schon wieder für immer vorbei sind. Aber genau das sind die „Dinge“, die für mich einen viel größeren Wert haben, als alles, was ich mir irgendwo in die Ecke stellen kann.
Gruß, Der Privatier
Hallo Privatier,
meine Kurve sieht ganz ähnlich aus, obwohl ich nur ca. 20% in Aktien investiert habe. Ist aber nicht verwunderlich, da auch die Assetklassen Rohstoffe und Anleihen ordentlich Federn gelassen haben. Was ganz hilfreich ist: Ich habe meinen Finanzplan bis ins Jahr 2045 (meinem 85. Jebensjahr) berechnet. Das hat zwar einige Zeit und Hirnschmalz gekostet, war aber sehr lohnend! Da sieht man u.a. recht deutlich, dass solche Kurssprünge – ganz gleich in welche Richtung – eher nebensächlich sind. Wichtig sind auf lange Sicht nur die künftige Inflationsrate und die durchschnittliche Verzinsung des Vermögens. Und natürlich eine saubere Einschätzung der Ausgaben in diesem Zeitraum – inkl. Sonderausgaben wie neues Auto, neue Heizungsanlage usw.
Und letztendlich gebe ich dir Recht: Wir reden über die Höhe des Erbes…
Gruß
Gong
Neben meinem Rückblick, den ich im obigen Beitrag veröffentlicht habe, gibt es ja auch noch meine Prognose für die Zukunft. Die geht bei mir sogar bis zum 100. Lebensjahr (Optimist! 😉 ).
Und da kann ich Dir nur beipflichten: Kleinere Sprünge im Depot sind da eher nebensächlich. Einen viel größeren Einfluss haben Inflation, durchschnittliche Rendite und die regelmäßigen Ausgaben. Wobei ich allerdings immer noch darauf hoffe, dass zumindest Inflation und Rendite sich in einem gewissen Gleichklang bewegen werden. Aber auch das ist natürlich nicht unbedingt gewährleistet.
Gruß, Der Privatier
Zur Randnotiz: ich wuerde mit einer grossen Erbschaft einfach eine gute Sache unterstuetzen.
Ein guter und sinnvoller Vorschlag! Und ein weiterer Punkt, zu dem sich „Der Privatier“ mal wieder ein paar Gedanken machen müsste…
Gruß, Der Privatier
Hallo Privatier,
als quasi Berufskollege finde ich deine Seite und dieses Forum interessant – z.B. auch den Artikel zur Steueroptimierung.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird hier die Entwicklung deines Vermögens incl. Entnahmen dargestellt. Sollte es so sein, hätte die Entwicklung ja nur begrenzt mit der Entwicklung deiner Anlagestrategie zu tun und wäre für uns ja eigentlich ohne Belang und ergebnisverfälschend. Für dich ist es natürlich interessant und wichtig. Und bei all der Freude über einen Anstieg sollte man nicht aus dem Auge verlieren, dass nach einem Gipfel eine Talfahrt anfängt und dann kommt (hoffentlich bald) vielleicht schon der nächste Gipfel. Das kann Chance und Ertrag für den einen und für den anderen Verlust und Nervenflattern bedeuten. Viele Grüße und weiter eine gute Hand wünscht der Anleger
Danke für Dein Interesse an meinen Beiträgen und den Diskussionen.
Und natürlich hast Du Recht: Eine direkte Aussage über meine Anlagestrategie kann man aus der obigen Darstellung nicht entnehmen. Das war aber auch gar nicht beabsichtigt. Beabsichtigt war in der Tat ein Gesamtbild. Und da gehört sowohl die Einnahme-Seite (Anlagestrategie), als auch die Ausgabenseite (Lebensstil, etc.) dazu.
Aber vor allen Dingen ist es eine Rückschau, die dazu gedacht ist, die Prognose des Finanzplans zu überprüfen. Und die Prognose ist wohl (aus meiner Sicht) das Wichtigste, was man für den Schritt zum Privatier benötigt. Und zu einer Prognose gehört eben auch hin und wieder mal eine Überprüfung.
Und nur DAS ist der Sinn und das Ergebnis der obigen Darstellung.
Gruß, Der Privatier
Weil ich die Zahlen gerade parat habe mal zur Einordnung die Indexentwicklung seit 1.1.2012 bis 9.09.2015
100% DAX +74%, Vola ca 17%
100% REXP +11%, Vola ca 2.8%
70% DAX +30% REXP mit jährlichem Rebalancing +50%, Vola ca. 11.8%
Die Renditen gelten nur für eine Einmalanlage zum 1.01.2012 und ohne Entnahmen.
Und zum Thema „Leben ohne Extremstress“ ein Buchtipp und eine Rezension auf meinem Blog, gerade fertig geworden. :-). https://www.covacoro.de
Grüße Covacoro
Danke für diesen Rückblick!
Es ist immer mal wieder interessant, sich diese Zahlen vor Augen zu halten. Denn es wird viel zu oft und zu schnell vergessen (geht mir genau so), dass z.B. der Dax in den letzten drei Jahren aktuell vielleicht „nur“ 75% zugelegt hat, in der Spitze waren es wohl leicht über 100%.
Für alle, die schon länger dabei sind, ist daher so ein Rückgang, wie wir ihn aktuell erlebt haben, von vielleicht 20% ganz gut zu verkraften.
Gruß, Der Privatier
Als Ziel habe ich mir 5-6 % Rendite vor Steuern gesetzt. Der Depotumbau soll ca 1,5-2 Jahre dauern. Dazu habe ich das Buch by and hold gelesen.
Einen Teil lege ich in Euro an, einen Teil in USD. Dazu streue ich sehr stark.
Immer wenn Festgelder auslaufen, baue ich diese in das Depot ein.
Ziel ist es so wenig wie möglich an Kapitel zu verbrauchen und die Steuern
gering zu halten. Daher auch die teilweise Anlage mit einem US Broker.
Die Steuern werden dann nur einmal beglichen. Sonst kann man das ganze Jahr
noch mit den Zinsen arbeiten. Das macht sehr viel aus.
Wie funtioniert die Abrechnung mit der KK ? Benötigt man hier einen Einkommenssteuernachweis oder Kontoauszüge um die Beiträge zu berechnen ?
Die Krankenkasse schickt einmal pro Jahr ein Formular zur Selbstauskunft. Dort sind alle regelmäßigen Einkünfte anzugeben und durch geeignete Belege nachzuweisen. In der Regel ist dies der letzte Einkommensteuerbescheid.
Läuft bei mir reibungslos und ohne Beanstandungen (wenn man mal von kleineren Missverständnissen absieht…).
Gruß, Der Privatier
Hallo,
ich habe soeben das Buch auch zu Ende gelesen und definit viele interessante Anregungen mitgenommen.
Auf Basis der Informationen aus dem Buch habe ich auch angefangen, selbst einen Finanzplan in Excel zu erstellen. Ich würde aber gerne auf ein fertig Template zurück greifen, um meinen Finanzplan zu validieren.
Daher meine Frage: Finde ich irgendwo ein Finanzplan-Template, das sich an den Ideen aus dem Buch ausrichtet?
Vielen Dank,
Christian
Nein, es tut mir leid – es gibt hier kein Finanzplan Template.
Einerseits wäre die Erstellung einer einigermassen allgemein gültigen Vorlage recht aufwändig, weil man eine Unmenge an individuellen Ausgangs-Situationen berücksichtigen müsste, andererseits würde damit die Bedienung unübersichtlich.
Ich halte aber das „Selbermachen“ auch deshalb für sinnvoller, weil man dazu jede einzelne Position verstehen muss und sich vorab mit den Zusammenhängen und Voraussetzungen beschäftigen muss. Und dieses Verständnis halte ich für ausgesprochen wichtig!
Gruß, Der Privatier
P.S.: Es gibt auch die Möglichkeit, sich einen Finanzplan professionell erstellen zu lassen. Dies ist eine Dienstleistung, die teilweise z.B. von Steuerberatern angeboten wird.
Hallo,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, die ich gut nachvollziehen kann.
Ich vermute, der Finanzplan sollte nicht zu kompliziert dargestellt werden, da es ja zu viele Parameter gibt, die sich heute schwer für die Zukunft prognostizieren lassen.
Mein aktueller Plan, entsprechend Ihrem Beispiel aus dem Buch, besteht im Moment aus den folgenden Werten:
– Startkapital
– unterschiedliche Einnahmen (ab heute bis zum Alter von 90 Jahren), wie Gehalt, gesetzliche / private Rentenversicherung (natürlich aktuell nicht ausgezahlt), sowie weitere Einnahmen aus Kapitalerträgen sowie Vermietung
– meine Ausgaben, wie die aktuellen Beiträge in die unt. Versicherungen (wie Rentenversicherung oder PKV), aktuelle Kreditrückzahlungen sowie sonstige monatlichen Einnahmen (auf das Jahr hochgerechnet).
Habe ich etwas Elementares aus Ihrer Sicht vergessen?
Ansonsten finde ich, dass die monatlichen Entnahmen sich schwer schätzen lassen, da man mehrere Jahrzehnte in die Zukunft schauen muss und es hier zu unerwarteten Kosten kommen kann (wie Instandhaltung Wohnung, Unterstützung Familienmitglieder, eigene/sich veränderte Gewohnheiten).
Vielen Dank.
„Habe ich etwas Elementares aus Ihrer Sicht vergessen?“
Krankenversicherung und Steuern. Sind zumindest in der Aufzählung nicht erwähnt…
Ansonsten ist es natürlich richtig, dass ein solcher Plan immer voll von Unsicherheiten ist. Niemand weiß, wie die Entwicklung in der Zukunft aussehen wird, insofern bleibt nur die Möglichkeit, ausgehend von den aktuell bekannten Daten im Zweifelsfall immer die etwas schlechtere Entwicklung anzunehmen und ggfs. großzügige Puffer (für z.B. nicht geplante Kosten) vorzusehen.
Außerdem sollte man einen solchen Plan nicht nur einmalig für den Rest des Lebens erstellen und sich dann zurücklehnen, sondern regelmässig mit Updates versehen. Entweder, weil sich einzelne Parameter verändert haben oder weil vielleicht welche ganz entfallen oder neu hinzugekommen sind.
Gruß, Der Privatier
Gemeint ist hier sicher nicht eine einfache Vermögensübersicht im Rückblick, sondern ein Entnahmeplan für einen Privatier / Rentner , der zeigt, welchen Lebensstandard man sich bis zum Ableben leisten kann, ohne vorzeitig Pleite zu gehen.
Eine gute Anleitung für so einen Plan mittels Excel hat ja unser Gastgeber hier eingestellt: https://der-privatier.com/kap-4-2-vorschlag-finanzplan/. Sollte nicht all zu schwierig sein.
Wenn man lieber sonstwo im Netz sucht, findet man schon ein paar Tools, die mehr oder weniger brauchbar sind, um einen „Finanzplan“ zu erstellen, wobei das Stichwort „Finanzplan“ viel zu unspezifisch ist.
Bessere key words sind „Entnahmeplan“ , „retirement-withdrawal-calculator “ oder „Retirement Nest Egg Calculator“
Ein xls-sheet findet man unter https://www.vertex42.com/Calculators/retirement-withdrawal-calculator.html (funktioniert auch mit libre office calculator).
Auf der Seite von Vanguard kann man sogar eine Monte-Carlo anstoßen und z.B. die Pleitewahrscheinlichkeit mit 90 berechnen. (Wer es wissen will: https://retirementplans.vanguard.com/VGApp/pe/pubeducation/calculators/RetirementNestEggCalc.jsf
Für meine Zwecke reicht mir aber ein Tool für einen einfachen überschlägigen Entnahmeplan, das man sich online unter der bekannten Seite https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php ansehen kann, wobei selbst dieses Tool schon zu viele Details enthält, die für das Endergebnis kaum relevant sind.
Wie jeder weiß – und darauf hat ja auch der Privatier hingewiesen – sind die entscheidenden Parameter gar nicht langfristig prognostizierbar, also etwa Gesamtrendite auf den Kapitalstock, Inflation, Steuern, Eigenverbrauch. Noch nicht mal die staatliche Rentensteigerung ist vorhersagbar.
Dagegen sind solche Details wie z.B. die Art der Ertragsausschüttung nebensächlich.
Die Tools produzieren eben verschiedene Szenarien, die von vielen Annahmen ausgehen, die vielleicht näherungsweise stimmen oder auch völlig falsch sein können.
Das vom Kommentator angegebene Ziel, so einen Plan zu „validieren“, kann sich also höchstens darauf beziehen, dass die angenommenen Eingangsparameter korrekt verarbeitet werden.