Top oder Flop – Folge 8: Sparen mit LEDs
Die Leser meines Buches „Gedanken eines Privatiers“ kennen ja aus dem Kapitel „Einsparmöglichkeiten“ schon meine ersten Schritte zum Strom-Sparen. Ich habe dort vorgerechnet, wie sich der Austausch eines 500 Watt Halogen-Strahlers gegen eine Energiesparlampe gerechnet hat. (500 Watt !! Aus heutiger Sicht eigentlich undenkbar…)
Damals konnte ich mich zur Anschaffung einer auf LED-Technik beruhenden Variante noch nicht durchringen. Das hat sich inzwischen geändert und ich habe vor ein paar Wochen den ersten LED-Versuch gemacht.
Anlass war das Lebensende einer „normalen“ (also einer alten) 40 Watt-Glühlampe mit E14 Sockel, für die ein Ersatz her musste. Einmal abgesehen davon, dass die „alten“ Glühlampen kaum noch angeboten werden, sollte es natürlich jetzt auch eine sein, die weniger Strom verbraucht.
Und so wirklich begeistert bin ich in letzter Zeit von den Energiesparlampen auch nicht mehr. Die Einschaltverzögerung von Sekundenbruchteilen finde ich persönlich gar nicht so schlimm, aber ich hatte mehr und mehr den Eindruck, dass es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis sie die volle Leuchtkraft entfalten. Und das nervt mich schon.
Und Quecksilber-Ausdünstungen finde ich auch nicht so angenehm (wenn es denn stimmt).
Also sollte es dieses Mal eine LED-Lampe sein. Aber – es sollte nur das Leuchtmittel getauscht werden. D.h. Glühbirne ‚raus – LED-Birne rein. Und sie sollte ein angenehmes und helles Licht haben.
Für diejenigen, die sich (wie ich) noch nicht so ausgiebig mit dieser inzwischen schon gar nicht mehr so neuen Technik befasst haben, ein ganz kurzer Crash-Kurs in Sachen LED-Lampen:
Früher galt die Watt-Zahl auch immer als Maß für die Helligkeit. Jeder hat so ungefähr ein Gefühl, wie hell eine 40, 60 oder 100 Watt Glühlampe ist. Im Zeitalter von Energiespar-, Halogen- und LED-Lampen ist dieses Maß aber schon lange unbrauchbar. Wer die Helligkeit verschiedener Lösungen vergleichen will, sollte sich die Einheit „Lumen“ (für den sog. Lichtstrom) einprägen. Um hier einmal ein paar Beispiele zu nennen:
Eine alte 60 Watt Glühbirne erzeugt in etwa 700 Lumen,
eine alte 40 Watt Glühbirne erzeugt in etwa 400 Lumen,
eine alte 25 Watt Glühbirne erzeugt in etwa 200 Lumen.
Wer also die Helligkeit beurteilen will, muss auf den Lichtstrom (Lumen) achten. Die Watt-Zahl hingegen gibt an, wie viel Leistung erforderlich ist, um diese Helligkeit zu erzeugen. Und da haben die LEDs schon einen ganz ordentlichen Vorsprung:
Während eine alte Glühbirne nämlich noch 60 Watt braucht, um ca. 700 Lumen zu erzeugen, gelingt dies einer LED schon mit nur ca. 10 Watt. Die Ausführungen und Angaben variieren allerdings immer etwas, insofern können dies nur Anhaltpunkte sein.
Zu beachten:
Auf zwei weitere Dinge muss man beim Kauf noch achten.
Erstens: Die Farbtemperatur. Sie entscheidet darüber, ob das Licht eher kalt (und oftmals unangenehm) oder warm und weich empfunden wird. Sie wird in Kelvin gemessen und es gilt: Je kleiner die Zahl, desto wärmer das Licht (und umgekehrt). Alles, was unter 2700 Kelvin liegt, wird als warm empfunden und ist für Wohnzwecke geeignet.
Weiterhin sollte man wissen, dass reine LED-Lampen nicht in alle Richtungen ihr Licht versenden, sondern es immer einen Abstrahlwinkel gibt. Dieser kann unterschiedlich groß sein – ein kleiner Winkel beleuchtet im Extremfall nur einen kleinen Fleck. Allerdings werden gerade in dem von mir gesuchten Ersatzangebot für alte Leuchtmittel (auch unter Retrofit bekannt) auch immer Bauformen angeboten, die durch den Einbau in ein der alten Glühbirne nachempfundenes Gehäuse mit einer matten Oberfläche für eine zusätzliche Streuung sorgen.
Neben dem geringen Stromverbrauch sollen LEDs den Vorteil einer sehr langen Lebensdauer haben. Die Zahlen schwanken auch hier, aber eine Angabe von 25.000 Stunden entspricht wohl so der gängigen Angabe. Das ist schon deutlich mehr, als die 6.000-9.000 Std. einer Energiesparlampe, die ja schon sehr viel länger halten soll, als eine herkömmliche Glühbirne mit ca. 1.000 Stunden.
Über die Lebensdauer kann ich noch nicht viel sagen, höchstens das wieder geben, was ich im Vorfeld gelesen habe: Es soll sich wohl lohnen, nicht unbedingt die billigste Importware aus dem fernen Osten zu kaufen, sondern vielleicht doch lieber einen oder zwei Euro mehr auszugeben und dann ein qualitativ hochwertiges Markenprodukt zu haben. Ob‘ stimmt? Kann ich (noch) nicht sagen. Dafür war die Zeit bisher zu kurz.
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Aber damit wären wir auch schon beim Preis.
Und „billig“ sind die Dinger weiß Gott nicht gerade! Je nach Form, Leistung, Ausführung und Hersteller wird man hier gerne mal für z.B. eine LED Lampe mit E14 Sockel im Bereich von 300-400 Lumen (5-6 Watt) schon so 6-10 Euro los. Man kann auch deutlich mehr ausgeben! Das hängt dann u.a. auch noch davon ab, ob das gewählte Leuchtmittel dimmbar sein soll oder nicht (Achtung: nicht alle sind dimmbar – unbedingt drauf achten, wenn es wichtig ist).
Ich habe nun mit all diesen Angaben gleich ein paar LED-Birnen (für unterschiedliche Einsatz-Zwecke) gekauft, um einfach einmal auszuprobieren, ob und wie ich damit zufrieden bin.
Und – ich muss sagen: Ich bin begeistert! Das Licht ist äußerst angenehm und es ist heller als erwartet. Das Licht ist sofort voll da und glimmt nicht erst Minuten lang vor sich hin. Einfach rundherum Prima.
Wenn die Dinger jetzt noch so lange halten, wie versprochen, ist das auf jeden Fall eine empfehlenswerte Alternative zu allen anderen Varianten (Glühbirnen, Energiesparlampen und Halogen). Bei mir kommen vorerst nur noch LEDs zum Einsatz.
Also: LEDs sind aus meiner bisherigen Erfahrung ganz klar: TOP !
Achja: Die Rechnerei, ob sich Ganze lohnt, erspare ich mir hier einmal. Das hängt natürlich auch von der Nutzung ab und bei einer Glühbirne, die irgendwo auf dem Dachboden ein- bis zweimal im Monat für 10 Minuten eingeschaltet wird, lohnt sich ein Austausch wohl nicht. Bei häufig und lange genutzten Leuchtmitteln hat man die Investition schon bereits nach einem Jahr durch die eingesparten Stromkosten wieder zurück.
Bei Fragen, Kritik oder Anmerkungen bitte die Kommentarfunktion benutzen.
Vielleicht noch ein paar nützliche Info´s:
Ein wichtiger Anhaltspunkt bei Leuchtmitteln ist der Farbindex, gekennzeichnet mit „RA“ oder CRI“. Ein Wert von 100 entspricht dem Tageslicht, die gute alte Glühbirne erreicht 99.
Die Arbeitsschutzverordnung schreibt z.B. mindestens einen Wert von 80 vor. Einige LED-Lampen Hersteller geben diesen Wert mittlerweile auf der Packung an und man sollte einen Wert > 80 wählen. (Das Beste was ich bis jetzt am Markt gesehen habe, war >85.) Energiesparlampen hab ich aufgrund der chemischen Zusammensetzung, der Farbwiedergabe und wegen des langsamen Helligkeitsanstiegs nie eingesetzt.
Mittlerweile habe ich aber ein paar LED´s mit RA = 85 im Einsatz und bin mit der Farbwiedergabe zufrieden. Lampen ohne Angabe eines RA o. CRI Wertes braucht man gar nicht erst zu kaufen. (Es sei denn man ist eh farbenblind, was gar nicht so selten vorkommt.)
Und noch eine Faustformel bei LED´s: Leistung mit 5 multipliziert, ergibt ungefähr dem Equivalent der Glühbirne. Wenn man manche Prospekte sieht, die sagen eine 2,5W LED ersetzt eine 25W Glühbirne, dann stimmt es nicht!
Danke für die Ergänzung! Der Farbindex ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Weder beim Kauf eines Leuchtmittels, noch später beim Einsatz. Nun gut – ich werde in Zukunft ‚mal drauf achten.
Der Hinweis auf die Faustformel ist sehr gut. Denn ich denke, viele haben immer noch eine gute Vorstellung von den alten Glühbirnen und mit Hilfe der Faustformel kann man sich schnell orientieren.
Gruß, Der Privatier
Der Farbwiedergabeindex wird bei Markenprodukten oft zusammen mit der Farbtemperatur in einer dreistelligen Zahl angegeben (so z.B. auf Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen, bei LEDs vielleicht auch genauso).
Beispiel auf einer Lampe steht 8W/827 (8 = 80% Farbwiedergabeindex, 27 = 2700 K (warmweiß wie eine etwa eine 60 W Glühlampe).
So eine Lampe wäre für den Hausgebrauch zu empfehlen, im Büro bin ich aber froh tageslichtfarbene Leuchtstofflampen mit 6500 K zu haben, um nicht müde zu werden ;-).
Siehe auch Wikipedia im Zweifel.